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Freitag, 24. Mai 2013

Päckchen verschwunden

Vor kurzem hatten wir das erste Mal Ärger mit der Post hier in Schweden. Meine Eltern haben mir im April ein Päckchen nach Skogås geschickt. Dort war ein Kopfkissen zum Schlafen drin. So ein richtig schönes Großes aus Deutschland - so 60x60 cm wenn ich schätzen müsste. Hier in Schweden habe ich (zum Beispiel bei IKEA) bisher immer leider nur kleine Kissen gesehen. Naja jedenfalls war das Kissen vakuumverpackt im Päckchen auf dem Weg zu uns.

Normalerweise haben wir unsere Sendungen bis wir weggezogen sind immer bei Safin Spel im Skogås Centrum abgeholt. Das ist so ein Lotto- Pferdewetten- Kramladen der von ein paar Ausländern geführt wird. Der Besitzer ist eigentlich ganz nett und kann sogar etwas Deutsch, da er selbst lange in Dortmund gewohnt hat. Leider kommen dort nur noch Sendungen von Schenker oder GLS an. Die schwedische Post hat inzwischen im Matrix Supermarkt direkt gegenüber eine eigene kleine Abholstelle aufgemacht. Dort kommen jetzt alle DHL Päckchen und Pakete aus Deutschland an.

Am 21. April hatten wir einen Abholschein für besagtes Päckchen aus Deutschland im Briefkasten. Da ich in dieser Woche gerade in Japan war, lag der Abholschein erstmal ein paar Tage bei uns zuhause rum. Irgendwann eine Woche später wollte ich das Päckchen bei Matrix abholen. Dort wurde mir aber gesagt, dass das Päckchen bereits ausgeliefert worden sei. Auf meine Frage, warum ich dann einen Abholschein habe, wusste der Postmitarbeiter auch erstmal keine Antwort. Ich könne aber morgen nochmal wiederkommen, da dann ein Kollege da wäre, der sich besser auskennt. Stattdessen habe ich direkt eine Email an den Kundendienst der schwedischen Post geschickt und gefragt, ob sie nicht mal im System nachschauen können was da los ist. Glücklicherweise stand auf dem Abholschein ja eine Kollinummer drauf.

Am 2. Mai bekam ich eine Email als Antwort. Die Sendung sei am 23. April um 21:00 Uhr abgeholt worden. Da es eine unversicherte Sendung sei, könne man auch nichts weiter machen. Ich könne aber hier eine Reklamation hinterlassen – super. Ich schrieb zurück, dass ich am 23. April aus Japan zurückgekommen sei und mir abends das Spiel der Bayern gegen Barcelona angeschaut habe und deshalb sicher kein Paket abgeholt habe und ob man keinen Ausweis vorzeigen muss. Normalerweise muss man in Schweden immer überall eine Legitimation zeigen. Eine Reklamation auf der Webseite der Post habe ich zusätzlich auch noch hinterlassen.

Die Antwort auf meine Email kam am 6. Mai. Ja jemand hat das Päckchen auf jeden Fall am 23. April abgeholt und einen Ausweis muss man bei dieser Art von Sendung nicht zeigen. Das stimmt übrigens ist mir aufgefallen. Nur bei Paketen muss man seinen Ausweis bei Abholung zeigen. Trotzdem braucht man auch bei Päckchen irgendeine Art Abholschein. Das Ganze war also mehr als komisch. Mir lag der Verdacht nahe, dass sich jemand aus dem Laden das Päckchen unter den Nagel gerissen hatte. Das mir außerdem noch geraten wurde, über den Absender in Deutschland eine Reklamation zu machen, brachte mich irgendwie noch mehr auf die Palme. Ich schrieb zurück, dass die deutsche Post es ja offensichtlich schafft ihren Job zu machen, da das Paket es bis nach Schweden geschafft hat und es dort nichts zu reklamieren gäbe. Darauf bekam ich nie wieder eine Antwort.

Als ich mich schon mehr oder weniger mit dem Verlust abgefunden hatte, kam am 21. Mai eine Antwort auf meine Reklamation vom 6. Mai. Es tut ihnen leid, aber die Sendung steht auf ausgeliefert im System und man braucht keinen Identitätsnachweis beim Abholen, so dass sie nicht wissen wer es abgeholt hat. Manchmal käme es aber auch vor, dass Pakete falsch registriert werden und es deshalb so aussieht als ob sie ausgeliefert worden seinen. Sie haben auf jeden Fall einen Nachforschungsauftrag an die Ausgabestelle bei Matrix Skogås geschickt und darum gebeten, das Lager noch einmal genau zu kontrollieren. Voilà, nach 3 Tagen hatte ich einen neuen Abholschein im Briefkasten und konnte das „ausgelieferte“ Päckchen abholen. Kein Wort der Entschuldigung beim Abholen, aber gut. Glücklicher Ausgang für mich. Päckchen mit wichtigen Sachen, sollte man echt als Nachname (+5.00 Euro) schicken, wobei man dann aber auch fast wieder beim DHL Paketpreis ist. Päckchen mit Service Nachweis (+2.00 Euro) für Nachsendeverfolgung hätte mir in meinem Fall auch nichts genutzt.

Montag, 20. Mai 2013

Weltmeister


Geschichte wurde geschrieben. Nach 26 Jahren hat der Ausrichter mal wieder die Eishockey Weltmeisterschaft gewonnen. Herzlichen Glückwunsch an Tre Kronor. Das Finale gegen die überraschend starken Schweizer war packend und vom Ergebnis her etwas zu hoch. Wenn man schon mal die Eishockey WM vor der Tür hat, muss man auch hingehen. Zwei Vorrundenspiele von Schweden haben wir uns angeschaut. Das 2:1 gegen die Tschechische Republik und das 2:1 gegen Weißrussland. Beides keine überzeugenden Ergebnisse eigentlich. Aber da sieht man auch, dass die individuelle Klasse der später dazugestoßenen Stars Daniel Sedin, Loui Eriksson und Henrik Sedin einen Unterschied machen kann.

Jedenfalls wird die neunte Weltmeisterschaft für Schweden heute ordentlich gefeiert. Gegen Mittag gibt es ein Event mit der Mannschaft im Kungsträgården. Das liegt mitten in Stockholm, nicht weit von der Centralen entfernt. Die Ticketpreise waren übrigens total unterschiedlich. Gegen die  Tschechische Republik im Block A haben wir 995,- SEK pro Karte bezahlt. Das sind allerdings auch ziemlich gute Plätze, an Ende der langen Seite ganz unten. Die haben wir genommen, weil Nadine aus Höhenangst nicht gerne weit oben sitzt. Die Karten für das Weißrussland Spiel haben nur 295,- SEK im Block B gekostet. Da war ich mit einem Arbeitskollegen. Vorher hatte übrigens die Schweiz im Globen die Tschechen mit 5:2 abgeschossen und wir konnten noch mit den Schweizer Fans ein paar Bier trinken. Damals habe ich zu den Schweizern gesagt, dass sie „das Ganze Ding“ noch gewinnen, wenn sie so weiter spielen. Deutsche können sie übrigens nicht so gut leiden :) Die Karten für das Finale waren natürlich wesentlich teurer bzw. die billigen Tickets ausverkauft. Eine Karte im Block A lag bei rund 300 Euro.

Etwas enttäuscht war ich von der Stimmung im Globen während der schwedischen Heimspiele muss ich sagen. Es gab nur ganz wenige Hardcore Fans die Stimmung gemacht haben. Bei allen anderen ging es meistens nicht über Klatschen und „Sverige, Sverige“ Rufe hinaus. Dabei ist die Stimmung bei den Liga Spielen in den schwedischen Eishockey-Ligen Elitserien oder Allsvenkan eigentlich sehr gut. Allgemein glaube ich außerdem, dass es besser wäre die Eishockey WM nur alle 2 Jahre stattfinden zu lassen. Im Moment hat der Weltmeister Titel definitiv nicht den selben Stellenwert wie ein Gewinn der Handball- oder Fußball WM. Erschreckend ist außerdem, wie wenig Zuschauer teilweise zu den Spielen kommen, an denen der Gastgeber nicht beteiligt ist. Im Fernsehen sieht man das gar nicht so deutlich, aber es können manchmal nicht mehr als 1000 Besucher sein. Irgendwas muss sich der Welt Eishockeyverband da mal einfallen lassen.

Sonntag, 12. Mai 2013

Die neue Waage

Beim Einkaufen sind wir immer noch bekennende „Selbstscanner“ Fans. In den meisten schwedischen Supermarkt Ketten, z.B. bei ICA, Coop, Hemköp oder Willys, gibt es am Eingang kleine Handscanner. Damit scannt man die Ware direkt beim Einkaufen. Komisch das Lidl die Dinger noch nicht eingeführt hat. Ausgerüstet mit so einem Scanner, muss man sich am Ende nicht mehr an der Kasse anstellen, sondern einfach nur noch mit Maestro- oder Kreditkarte bezahlen und ist fertig. Das ist besonders am Donnerstagabend oder Sonntagnachmittag, wenn alle Stockholmer gefühlt ihren Wocheneinkauf machen, ein Segen. Geht schneller und ist praktischer, da man so auch noch direkt während der Einkaufstour mitkriegt, für wie viel Geld man schon Ware im Korb hat. Außerdem kann man sich so vor unerwünschten Überraschungen auf dem Kassenbon schützen. 4 Bratwürste mit Rosmarin von Taylor & Jones für 90 SEK bei ICA in Nacka waren mir dann doch etwas zu happig. Natürlich kann man alle Artikel, die man doch nicht kaufen will, jederzeit wieder rausnehmen und zurücklegen.

Die Selbstscanner gibt es schon länger in schwedischen Supermärkten. Wir machen das eigentlich schon seit 2008. Offensichtlich ist das Vertrauen in die schwedische Bevölkerung berechtigt, da immer mehr Supermärkte auf Selbstscanner setzen. Kontrolliert wird man in der Regel auch selten. Stichproben werden aber gemacht. Das ist natürlich etwas ärgerlich, wenn man sehr viel einkauft und alles in Tüten gepackt hat. Nur um dann im Bezahlterminal zu lesen: „Dein Einkauf muss von einem Kassierer überprüft werden“. Schwarze Schafe gibt es natürlich auch in Schweden. Nachdem wir aus Norwegen zurück waren, mussten wir unsere Selbstscanner Kundenkarte von Willys umtauschen gehen. An der Kasse vom Kundenservice klebte ein gelber Notizzettel, den wir während des Wartens lesen konnten. Darauf stand in etwa: „Wenn XYZ (nicht schwedischer Name) hier auftaucht und sich zum Selbstscannen anmeldet, unbedingt ablehnen. Er ist bei Willys in Alvsjö ein paar Mal in der Nachkontrolle beim Bescheissen erwischt worden“.

Jedenfalls ist mir im Zusammenhang mit Selbstscannen neulich eine coole Neuerung in der Obstabteilung aufgefallen. Normalerweise muss man ja sein Obst und Gemüse selbst wiegen, das Etikett mit Barcode ausdrucken und einscannen. Das ist besonders dann eine Herausforderung, wenn man noch nicht gut Schwedisch spricht da sich einige Produkte nur anhand ihres Namens finden lassen und „Porree“ oder „Frühlingszwiebeln„ glaube nicht zu den Worten gehören, die man sich gleich am Anfang einprägt. Inzwischen hat ICA aber eine Waage eingeführt, die anhand von Farbe und Größe selbst erkennen kann, welches Produkt man gerade wiegen möchte. Ich nehme an, dass sich dafür irgendwo eine kleine Kamera in der Waage befindet. In den meisten Fällen wird der zu wiegende Artikel 100% korrekt identifiziert. Wenn das Produkt nicht eindeutig zu bestimmen ist, z.B. bei Clementinen und Satsumas, werden einfach mehrere Alternativen angezeigt und der Kunde muss dann die korrekte Auswahl treffen. Falls die „Zauberwaage“ völlig daneben liegt - was erst ein einziges Mal vorgekommen ist - kann man immer noch selbst anhand des Namens suchen.

Jetzt warte ich nur noch auf die Android oder Iphone Barcode Scanner App um direkt mit dem eigenen Handy scannen und Bezahlen zu können. Dann müsste man nicht länger den gleichen Scanner angrabschen, den vorher schon 50 Kunden in der Hand hatten und könnte gleichzeitig einen netten Preisvergleich integrieren (z.B. „diese Salami kostet bei uns 10% weniger als bei Supermarkt X“).