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Montag, 25. Oktober 2010

Meine neue ID-Kort

Oh ja, ich hab es endlich geschafft und halte meine neue ID-Kort in den Händen. Eigentlich hätte ich ja eigentlich erst am 11.12.2012 eine neue Karte benötigt, aber da ich ja jetzt Schatz heisse, musste ich wohl oder übel in den sauren Apfel beissen.

Als wir 2007 nach Schweden kamen, konnte man noch bei der Bank eine ID-Kort bekommen. Heute geht das nur im Skatteverket. Damals kostete der Spass ungefähr 30,00 Euro, die vor Ort bei der Bank bezahlt werden mussten. Auch das hat sich nun alles geändert.

Nun ist es so, dass man 400 Schwedische Kronen auf ein Konto überweisen muss. Dabei sollte man beachten dass es ein bis zwei Werktage dauern kann, bis das Geld beim Skatteverket eingegangen ist. Dann kann man mit der Quittung der Überweisung zum zuständigen Skatteverket gehen.

Nummer ziehen und warten bis man aufgerufen wird. Das ging bei mir super schnell, denn im Stockholmer Skatteverket wird sich nur noch um ID-Korts gekümmert. Bestellen oder Abholen, die einzigen beiden Knöpfe die zur Auswahl stehen am Nummer-Automaten.

Ich zog also „Bestellen“ und wurde nach ungefähr 2 Minuten schon aufgerufen. Die nette Frau schaute sich meine Quittung an, ging zum Computer, kam wieder, gab mir meine Zettel samt einer neuer Nummer und sagte mir, ich solle nun ein Foto machen gehen.

Ich hatte die Sachen noch nicht mal in der Hand, da wurde schon meine neue Nummer aufgerufen. Ich suchte den Platz und fand ihn natürlich. Ich durfte mich nicht mal hinsetzen, sondern musste sofort dem jungen Mann folgen. Was für ein Stress ;-).

Ich musste mich dann an die Wand stellen, natürlich erst Schuhe aus, um zu schauen wie gross ich bin. Ja in Deutschland war ich bisher immer 173,5 Zentimeter. Die gute schwedische Luft hat mich aber 1,5 Zentimeter grösser gemacht und somit bin ich jetzt 175 Zentimeter.

Nachdem er dann alle Daten in den Computer eingegeben hat, kam das Foto. Nicht hübsch, aber man erkennt dass ich es bin. Zudem musste ich dann noch elektronisch unterschreiben.

Nachdem dass alles getan war, durfte ich gehen. Er teilte mir noch mit, dass der Ausweis wahrscheinlich nächste Woche fertig sei und dass ich auch von Telia ein Schreiben bekommen würde, was mir die e-legitimation ermöglich.

Und tatsächlich bekam ich schon die nächste Woche Post vom Skatteverket. Deine ID-Kort ist fertig. Man muss sie innerhalb von 2 Monaten abholen, sonst wird sie wieder vernichtet. Nein dass wollte ich ja nicht, also hab ich sie heute geholt. Schick, oder?

Wer noch keine ID-Kort hat und eine beantragen will, weil das Leben in Schweden damit einfacher wird, findet hier ein PDF-Dokument mit vielen wichtigen Informationen.

Samstag, 23. Oktober 2010

Mein erstes Match

Heute war es soweit, ich habe mein Versprechen gehalten und bin mitgegangen zum Spiel Hammarby gegen Örgryte. Bei 7 Grad ging es um 14:00 Uhr los die Peppar zur Hundvakt zu bringen, Benny gleichzeitig abzuholen und dann los Richtung Söderstadion.

Wir trafen uns im Globen Star mit Micke und Jonas. Micke kannte ich ja schon vorher, aber Jonas war neu für mich. Aber auch dieser Schwede war nett :-). Und obwohl ich skeptisch war, ob der Besuch beim Hammarby Spiel wirklich was für mich ist, waren alle 4 Männer sehr optimistisch.

Gegen halb 4 ging es dann auf ins Söderstadion. Am Einlass wurde man abgetastet, wohl um zu schauen ob man ”böse” Sachen dabei hat, aber ob das was geholfen hätte. Man war doch schon relativ dick angezogen, wie immer im kalten Winter oder besser gesagt im sehr kalten Herbst.

Bei den Fans von Örgryte wurde dann auch gleich noch vor Anpfiff ein Bengalisches Feuer gezündet. Bei den Hammarby Fans wurde das Lied ”Just idag är jag stark” angestimmt und alle sangen mit. Naja, fast alle. Aber wirklich sehr viele und es war unbeschreiblich. Das muss man mal miterlebt haben. Die Stimmung ist wirklich beeindruckend.

In der Pause sind Reik und ich Bier holen gegangen und kamen kurz nach Anpfiff zur zweiten Halbzeit wieder. Leider hatten wir nicht nur das 1:0 für Örgryte verpasst, sondern auch den Ausgleich zum 1:1. Tja, das nennt man wohl einfach Pech.

Auch alle übrigen Schlachtrufe waren lustig und laut. Beim einem der letzten Heimspiele war Alexander Skarsgård der Einheizer für die Bajen Fans, wie Reik schon geschrieben hatte. Vielleicht treffe ich ihn ja auch mal.

Ich werde auf jeden Fall im Sommer nochmal mitgehen und bis dahin ein paar Sprüche, Gesänge und selbstverständlich ”Just idag är jag stark” auswendig lernen.

Hammarby hat leider 2:1 verloren, aber es war trotzdem ein super Erlebnis.

Freitag, 22. Oktober 2010

Erster Schnee für diese Saison


Man glaubt es kaum, aber als wir heute morgen gegen 7:00Uhr aus dem Fenster schauten, sahen wir doch tatsächlich Schnee. Ok, so unerwartet war es nicht, denn es hatte zuvor in Südschweden schon Schnee gegeben und damit war es nur eine Frage der Zeit.

Gestern Abend sind wir dann zum MaxiIca nach Haninge gefahren, weil dort immer ein Container aufgebaut wird, wo sie dann für Winter und Sommer die Reifen wechseln. Gestern abend haben sie aber nur aufgebaut und uns auf morgen, also heute vertröstet.

Somit mussten wir heute morgen dann mit unseren Sommerreifen und den Winterreifen, ”Dubbdäck” natürlich, uns nach Haninge durchschlagen. Und weil ich in der Hinsicht ein kleiner Schisser bin, durfte auch gleich mal der Reik wieder fahren.

220 Schwedische Kronen hat der Spass gekostet. Im Frühjahr hatte ich bei Mitsubishi in Länna 200 Schwedische Kronen fürs Wechseln bezahlt. War also nicht so viel teurer und wir mussten nur ungefähr 15 Minuten warten bis wir dran waren.

Andere hatten glaub ich nicht so viel Glück. 2 Ampeln hat es auf Lidingö erwischt. Für die auf dem Bild dürfte es vielleicht noch eine kleine Hoffnung geben, denn sie funktioniert noch. Aber nur eine Kreuzung weiter lag die Ampel unter einem Auto, ich glaube da kam einfach jede Hilfe zu spät. Die Polizei und Feuerwehr schien aber gut zu tun zu haben, am ersten Schneetag dieser Saison. Wie immer eigentlich.

Aber eine hat sich richtig gefreut dass endlich wieder Schnee liegt. Genau, die Peppar. Sie war kaum noch ins Haus zu bekommen.

Mittlerweile ist der Schnee in Stockholm so gut wie weg und auch in den Vororten hat er wieder abgenommen. Da es die Tage wieder schön werden soll, wird er uns wohl wieder verlassen. Wir hoffen der Winter und der Schnee kommen bald wieder, damit die Peppar wieder im Schnee herumtoben kann und wir unsere Snowboards endlich rausholen können.

Montag, 18. Oktober 2010

Was macht dein Truck Book

Letzte Woche hatte meine Firma wieder einmal einen ganztägigen Workshop für alle Angestellten organisiert. So etwas haben wir mindestens einmal, meistens zweimal im Jahr. Es ist eine Pflichtveranstaltung vor der man sich nicht drücken kann. Dieses Mal fand das ganze in der Färgfabriken auf Lilljeholmen statt. Über den Inhalt der Veranstaltung will ich mich jetzt nicht weiter auslassen, aber ein Gastredner ist mir positiv in Erinnerung geblieben. Ola Ahlvarsson ist Entrepreneur und Gründer der Firma Result. Er sprach über Innovation und das man gute Ideen nicht nur in Europa und Nordamerika findet.

Er stellte einige interessante Webseiten und einige interessante Geschäftsmodelle, meistens aus dem asiatischen Raum, vor. Ganz lustig fand ich jedoch die Webseite kingsclub.se aus Schweden. Das ist so eine Art Facebook für Trucker, die angeblich schon über 30.000 Mitglieder in Schweden hat. Jeder Trucker hat sein eigenes "Truck Book" wo man sich selbst und seinen Truck vorstellen kann. Fotos und Videos kann man wie auf Facebook hochladen und natürlich auch eine Freundesliste pflegen. Einige Trucker spezifische Erweiterungen sind beispielsweise der Rastplatz Guide oder der Download von Klingeltönen. Nach Ola's Einschätzung ist die Seite so gut besucht, da viele Fahrer, die oft nachts alleine unterwegs sind, die Webseite auf dem Rastplatz mit Laptop und mobilem Internet nutzen und so Kontakt zu Gleichgesinnten aufnehmen.

Ich glaube, dass der schwedische LKW Hersteller Scania diese Webseite ursprünglich ins Leben gerufen hat. Die Seite ist eigentlich für Scania Fahrer gedacht, wird inzwischen aber auch von Fahrern anderer Marken genutzt. Einige Trucker tragen sogar extra entworfene KingsClub Tatoos - mit Scania Schriftzug versteht sich.

Fahrkartenkontrolle umgekehrt

Schweden ist bis jetzt das einzige Land das ich kenne, in dem die Fahrkarten auch beim Aussteigen kontrolliert werden. Das passiert mir in letzter Zeit immer öfter an der Centralen, so auch heute morgen. Ich komme fast täglich unten auf dem Gleis mit dem Pendeltåg an. Die netten Herren mit dem Kartenleser, stehen oben am Ausgang vor den Plexiglas-Barrieren, dort wo man normalerweise reingeht und lassen sich von jedem der raus will die Fahrkarte zeigen.

Mir ist noch nicht ganz klar was das bringen soll. Die Kontrolleure sind erstens nicht zivil gekleidet und zweitens ist es sofort offensichtlich, dass eine Kontrolle stattfindet. Wenn ich Schwarzfahrer wäre, würde ich einfach wieder zu den Gleisen runter gehen und mit dem nächsten Zug eine Station weiter fahren. Wäre dann zwar ärgerlich aber immer noch besser als Strafe zu zahlen. Im Endeffekt kann die Kontrolle am Ausgang nicht mehr als eine erzieherische Massnahme sein. Wirklich kriegen kann man Schwarzfahrer damit nicht denke ich. Der Schwarzfahrer müsste ja selbst pro-aktiv auf den Kontrolleur zugehen und sich quasi selbst anzeigen.

Gerade im Pendeltåg gibt es einige Mitfahrer ohne gültiges Ticket, denke ich. Es gibt noch zu viele Stationen, z.B. Skogås, wo man ohne gültige Fahrkarte auf den Bahnsteig und in den Zug kommen kann. Eine Kontrolle im Zug selbst, habe ich in fast drei Jahren Stockholm bisher nur ein einziges Mal erlebt.

Montag, 11. Oktober 2010

Squash Training in Stockholm

Der Stockholmer Squashklubb bietet für Frauen ein Squash-Training an. Da ich gegen Reik jede Woche immer Mittwochs Abend spiele und eigentlich immer verliere, dachte ich, dass das eine tolle Idee für mich wäre.

Das erste Training fand am 3. Oktober um 13:30 Uhr statt. Die Squashhalle ist im Gärdet, also auf Östermalm und ist schon etwas älter, was man leider sieht. Dafür ist es ein kleiner netter Club, wo man jeder jeden zu kennen scheint.

Trainer der Trainingsgruppe ist Frank Witte. Nein, er ist leider kein Deutscher, aber Holländer. Er spielte selber 15 Jahre lang und trainiert die Jugend und Erwachsene. Ein sehr sportlicher Mann eben.

Das Training sollte eigentlich nur ab einer Gruppe von 3 Frauen stattfinden, aber wir waren nur zu zweit. Dementsprechend kamen wir auch vorwärts und lernten viel. Am Ende spielte jede von uns 10 Minuten gegen Frank. Das waren die längsten 10 Minuten meiner Squash-Karriere.

Das nächste Training ist am 31. Oktober, gefolgt vom 14. November, 28. November und 12. Dezember. Es kostet 200 Schwedische Kronen per Training. Angemeldet wird per Training und die Anmeldung ist binden. Das Traing findet in der Squashhalle des Klubbs in der Wittstocksgatan 17 in Stockholm statt.

Der Squashklubb bietet zudem auch den Service, neue Spielpartner für einen zu finden. Man hinterlässt seine Telefonnummer und sie rufen einen an, wenn sie einen passenden Squashpartner gefunden haben. Ich hinterliess also meine Telefonnummer.

Am Samstag rief mich dann der Squashklubb an und fragte ob ich am Sonntag um 13:30 Uhr eine Stunde Squash spielen möchte. Meine ”Gegnerin” heisse Karin. Am Sonntag um 13:30 Uhr traf ich dann Karin. Sie spielt schon seit etwa 1,5 Jahren Squash und hat mich dementsprechend fertig gemacht. :-)

Die Kalorien sind nur so gepurzelt. Es war klasse. Auch wenn ich verloren hab, konnte ich viele meiner neu gelernten Techniken etwas üben. Gerade den Aufschlag. Und am Ende, auch wenn ich kaum noch konnte, konnte ich schon einige Erfolge verbuchen und konnte sogar einen Satz gewinnen. Um für Karin eine echte Gegnerin zu sein, muss ich aber noch üben. Aber Schweiss konnte man auch bei ihr sehen und Spass hatten wir auf alle Fälle.

Squash ist also nicht nur ein toller Sport, sondern auch eine gute Möglichkeit um neue Leute kennenzulernen.

Facebook Gruppe

Da wir nun einige Leser haben, die unseren Blog regelmässig lesen und auch einige, die durch den Kontakt zu unseren Blog auch Freunde geworden sind, haben wir nun eine Facebook Gruppe eröffnet.

Auf.nach.Schweden heisst die Gruppe und hat jetzt genau 7 Mitglieder. Damit wir mehr werden, starten wir hiermit einen kleinen Aufruf. Wer möchte kann der Gruppe gerne beitreten.

Vielleicht ist ja auch mal ein ”Gruppen”-Treffen in Stockholm drin. Mal sehen was sich daraus entwickelt. Ich freue mich auf viele Mitglieder und Beiträge.

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Matkasse - mal ausprobieren

Heute haben wir uns dazu durchgerungen, mal eine "Matkasse" auszuprobieren. "Linas Matkasse" hat nämlich heute eine Aktion für Neukunden. Eine Woche ausprobieren für 499,- SEK. Da nicht jeder weiß, was eine "Matkasse" ist, hier eine kleine Erklärung. Übersetzen könnte man es sinngemäß mit "Essenstüte" oder so ähnlich. Im Endeffekt ist es ein Lieferservice für frische Lebensmittel. Jede oder jede zweite Woche, bekommt man alle notwendigen Lebensmittel für 5 warme Gerichte nach Hause geliefert. Dazu abgestimmt gibt es 5 Rezepte, passend zu den Zutaten quasi. Die Idee dahinter ist, dass man für jeden Abend ein Rezept und die passenden Zutaten hat.

Es gibt unterschiedliche "Matkasse" Anbieter, die im Prinzip alle das selbe anbieten. "Linas Matkasse" wurde vom SvD sehr gut bewertet. Lina liefert jede zweite Woche. Jedes Gericht soll für 4 Personen ausreichend sein. Da wir nur zu zweit sind, bleibt also noch was für die Lunchlåda am nächsten Tag. Die Zutaten werden entweder Sonntag- oder Montag Abend nach Hause gebracht. Lieferzeit zwischen 17 und 22 Uhr, nicht so toll. Will ja Montag nicht erst um Mitternacht essen :) Wer will, kann auch nur jede vierte Woche von Lina beliefert werden. Normalerweise kostet der Spass 749 SEK pro Woche, wer heute bestellt zahlt nur 499 SEK zum Testen.

Von den fünf Rezepten, ist eins sehr leicht, drei sind mit normalem Aufwand zuzubereiten und ein Rezept ist etwas aufwändiger. Beispielsweise die Rezepte aus Woche 36: Auberginen mit Petersillie und Reis, Lachsfilet mit Quinosalat und Zitronenfraiche, Süsses Chillihühnchen mit Spinatpasta, Wokpfanne mit Eiernudeln und Cashewnüssen, Avokadosuppe mit Krebssalat und Lime Dressing. Klingt lecker oder? Würde man die Zutaten selbst einkaufen, würde man sicherlich irgendwas zwischen 499,- und 749,- SEK bezahlen. 749,- SEK ist sicherlich etwas mehr als es bei ICA kosten würde, aber gut. Irgendwie muss sich "Linas Matkasse" ja auch rechnen. Bin schon gespannt.

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Grease in Gävle

Da Nadine ein großer Fan des Film und Musicals Grease ist, habe ich ihr zwei Tickets für Grease in Gävle geschenkt. Bei dieser Variante von Grease, die gerade durch verschiedene schwedische Städten tourt, handelt es sich um eine komplett schwedische Version. Danny (John Travolta) heißt jetzt Danne. Sandy (Olivia Newton-John) heißt hier Sannah. Statt in Kalifornien spielt die Geschichte in Farsta, Alvsjö und im Drevikenbadet - was lustigerweise genau da ist wo wir wohnen.

Die Fahrt nach Gävle ging schneller vorbei als gedacht. Statt der geschätzten drei Stunden, brauchten wir nur 1:45 h für die rund 190 km vom südlichen Stockholm aus. Diesmal nutzten wir auch gleich die Gelegenheit mal am Dragon Gate anzuhalten, was mir im Sommer an der Autobahn aufgefallen war. Ein völlig überdimensionierter Bau, an einer total verkorksten Stelle in Schweden. Es parkten gerade mal drei andere Autos als wir dort waren. Nicht gerade berauschend an einem Samstag Abend. Ich schätze dem Projekt Dragon Gate wurde irgendwann einfach der Geldhahn zugedreht. Es gibt noch viele Baustellen. Man ist sich auch noch nicht sicher, was man eigentlich darstellen will - China Restaurant, Kramladen, Hotel oder Massagecenter. Zur Zeit ist irgendwie alles am gleichen Ort. Wir entschieden uns spontan für eine 15 minütige Rücken- und Nackenmassage für 100 SEK Sonderpreis. Leider hatten sie nur einem Masseur, so dass wir uns nicht gleichzeitig durchkneten lassen konnten. Irgendwie ist es schade um das Dragon Gate. Es ist wirklich eine sehr schöne Anlage. Leider ist es an dieser Stelle so gut wie ausgeschlossen, dass viele Besucher kommen.

Wenige Kilometer hinter dem Dragon Gate, erreicht man Gävle. Wir fuhren zunächst direkt zur Läkerol Arena, obwohl wir noch knapp 2 Stunden Zeit hatten. In dieser Arena spielt übrigens das Team Brynäs IF seine Heimspiele in der obersten schwedischen Eishockeydivision (Mats Näslund und Nicklas Bäckström sind 2 bekannte Stars von hier). Das Erste was einem auffiel, war ein übler Gestank überall im nördlichen Gävle. Es roch permanent nach Müllaufbereitung oder chemischer Industrie. Ich konnte bei einem kurzen Blick auf Gävle's Industrie allerdings keinen Übeltäter ausmachen. Leaf AB (der Hersteller von Läkerol) hat übrigens ein Werk in Gävle.

Das Musical fing pünktlich um 20:00 Uhr an. Wir hatten sehr gute Plätze in der fünften Reihe. Die Läkerol Arena war gut gefüllt. Es war am Anfang ganz schön anstrengend, dem 60-ziger Jahre Teenager-Schwedisch ohne Untertitel zu folgen. So gut ist unser Schwedisch also doch noch nicht. Nach einer Weile klappte es aber irgendwie immer besser mit dem Verstehen. Die Vorstellung ging rund 3 Stunden, inklusive 25 Minuten Pause. Es war mein erstes Musical und ich fands super. Sehr zu empfehlen. Viele Schweden hatten sich zur Vorstellung eigene Nasch- oder Essboxen und sogar eigene Getränke mitgenommen. Das kannten wir schon, da wir öfters ins Kino gehen und es dort auch vorkommt. Genau das gleiche haben wir einmal in Deutschland (CineMotion Berlin-Hohenschönhausen) versucht und sind noch nicht einmal am Ticket-Abreißer vorbeigekommen. Apropos Tickets abreißen. Das wurde bei Grease in Gävle eher auf Vertrauensbasis geregelt. Man musste seine Karten am Eingang nur vorzeigen, sie wurden nicht entwertet oder abgerissen. Es wäre also kein Problem gewesen, durch den Raucherausgang zu verschwinden, um jemand anders die Karten zu geben.

Dienstag, 5. Oktober 2010

True Stockholm Blood

Nicht schlecht staunen, konnte man vor 3 Tagen beim Hammarby Heimspiel gegen Syrianska. Alexander Skarsgård, besser bekannt als Eric aus der Vampir Serie True Blood, machte den Anheizer für uns Bajen Fans. Ein Vampir Anführer mit vielen Talenten. Stockholm ist immer für eine Überraschung gut. Das Spiel der zweiten schwedischen Liga Superettan, in dem es für Hammarby um gar nichts mehr ging, wurde gerade mal vor 6200 Zuschauern gespielt. Es war das vorletzte Heimspiel der Saison für Bajen. Ich würde nicht sagen, dass wir die größten True Blood Fans sind, aber die Serie ist sehenswert und wir sind gerade dabei die zweite Staffel zu schauen.




Montag, 4. Oktober 2010

Bleibe Schweden treu

Kurz vor unserer Hochzeit, irgendwann im Juli, wurde ich von einem Recruiter von Google angeschrieben, ob ich nicht Lust hätte als Software Engineer in Test in Stockholm zu arbeiten. Auf diese Stelle hatte ich mich vor fast 2 Jahren mal beworben aber nie wieder etwas gehört. Google hat sein Büro zentral in Stockholm, direkt auf der Kungsbron. Das ist nur ungefähr 150 Meter von dort entfernt, wo ich jetzt arbeite (Klarabergsviadukten). Im Stockholmer Google Office arbeiten ungefähr 50 Leute, wurde mir berichtet. Viele davon kommen aus dem ehemaligen Luleå Office, welches die einzige europäische Niederlassung ist, die Google jemals geschlossen hat.

Jedenfalls schrieb ich zurück, dass ich interessiert sei. Der Bewerbungsprozess von Google ist leider sehr vielstufig und langwierig. Bis Mitte September gingen einige Emails hin- und her, ich hatte ein Telefonat mit meinem Recruiter und ein einstündiges Telefon Interview mit einem Software Engineer aus der Schweiz. Am 14. September wurde ich dann zu einem so genannten On-Site Interview nach Zürich eingeladen. Dort trifft man dann 5 bis 7 Google Angestellte, mit denen man ein 45-minütiges Interview führt. Die Leute, die das Interview geben, müssen dann ein paar Tage später Feedback abgeben. Darauf basierend, entscheidet das Google Hiring Committee, ob man mit dem Kandidaten weitermacht oder nicht. Für mich war nach dem On-Site Interview jedenfalls Schluss, leider oder zum Glück je nachdem. Wie mir nämlich in Zürich erst mitgeteilt wurde, ging es auf einmal nicht mehr um eine Stelle in Stockholm, da für Schweden gerade nicht mehr eingestellt würde. Die Position wäre dann erst einmal in Zürich oder London gewesen, mit Aussicht auf Versetzung nach Stockholm. Ich hätte dann in jedem Fall erst einmal nicht mehr in Schweden gearbeitet - wenn es was geworden wäre.

Das On-Site Interview an sich war sehr gut. Jeder Interviewer bring ein Problem mit zum Gespräch, dass der Kandidat dann an einem Whiteboard lösen muss. Es geht dabei meistens um Datenstrukturen, Algorithmen und Komplexität. Praktische Erfahrungen oder Erfahrungen im Umgang mit konkreten Programmiersprachen oder Produkten, werden so gut wie gar nicht abgefragt. Es geht Google eher darum zu erfahren, wie der Kandidat beim Lösen von Problemen vorgeht. Anders als in vielen anderen IT-Firmen in Schweden oder Deutschland, stehen bei Google auch eher Skalierbarkeit und Produktivität im Vordergrund. Also nicht ob ein Bewerber ein Problem überhaupt lösen kann, sondern eher wie er das Problem in geringer Komplexität löst.

Jedenfalls gibt es in Stockholm aktuell sehr viele Firmen die neue Leute suchen. Besonders Software Entwickler mit Erfahrung sind gefragt. Ich bekomme fast jede Woche Emails von Headhuntern, die mich über Linked-in finden oder meinen Lebenslauf auf Monster abgreifen. Um mal gehaltsmäßig ein paar Zahlen zu nennen, die mir letzte Woche jemand geschickt hat. Net Entertainment (die haben ein Büro in zentraler Stockholmer Lage, Sveavägen), zahlen einem J2EE Entwickler 40.000 SEK im Monat. Das sind in etwa 29.000 SEK netto. Zum Vergleich, eine Stelle aus Dublin bei Full Tilt Poker (Pocketkings). Dort bekommt der Senior Java Entwickler im Jahr 65.000 Euro, netto ungefähr 43.000 Euro. Allerdings glaube ich das die Lebenskosten in Dublin höher sind, besonders die Mieten.

Freitag, 1. Oktober 2010

Geburtstagsüberraschungen

Ab heute bin ich 30. Oh mein Gott, ich bin alt. Na gut, so schlimm ist es dann doch nicht. Fühle mich wie gestern mit 29, keine Veränderung. Achso ein paar Änderungen gibt es schon, ich bin um einige Geschenke reicher.

Und dieses Jahr wurde ich gleich doppelt überrascht. Nun aber zu der einen Vorgeschichte.
Am Abend unserer Hochzeit haben die Mutter und die Schwester von Reik mit manchen Gästen ein Spiel gespielt. Es war die Reise nach Jerusalem. Allerdings gab es einen Haken, wer rausfliegt der bekommt eine Aufgabe, so dass wir uns als frisch vermähltes Ehepaarjeden Monat über etwas freuen.

Im September sollten wir beispielsweise ein Candle Light Dinner bekommen. Das hat nun leider nicht geklappt, aber wir hatten Hoffnungen auf Oktober. Dort lautete die Aufgabe: „Überrasche die Braut zum Geburtstag“ und dieses schwere Los fiel auf meinen liebsten Schwager Markus.

Heute früh dann die super Überraschung, ich hatte eine Anzeige in der Zeitung. In der schwedischen Zeitung „Mitt i Huddinge“ stand tatsächlich was auf deutsch was nur für mich bestimmt war. Ich war sprachlos und hab mich gleichzeitig wie ne zehnjährige gefreut. Das nenn ich doch mal eine gelungene Überraschung.

Die zweite Überraschung kam dann von Reik. Wir haben das Problem, dass wir beide die Schokolade von Marabou total gerne essen. Das grösste Problem ist aber, ich ess meistens seine Stückchen einfach mit :-).

Nun habe ich 17 Tafeln Marabou Schokolade bekommen und konnte es gar nicht glauben als ich das Geschenk ausgepackt habe. Herrlich. Mein Mann hat doch immer super Ideen, oder?

Natürlich habe ich noch viele andere tolle Geschenke bekommen, aber was das alles war, behalte ich für mich.