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Donnerstag, 31. Dezember 2009

Mit der Fähre nach Tallinn















Zwischen Weihnachten und Neujahr haben wir zum ersten Mal die Schiffsroute Stockholm - Tallinn ausprobiert. Diese Strecke wird von der estländischen Reederei Tallink befahren. Tallink hat sich vor einiger Zeit mit der finnischen Reederei Silja Line zusammengeschlossen. Wir hatten das Glück auf der ganz neuen Kreuzfahrtfähre Baltic Queen von Tallink mitfahren zu können. Die Baltic Queen wurde erst am 24. April 2009 in Dienst gestellt. Alles an Bord ist noch super neu. Die Kabinen sind modern eingerichtet und haben im Vergleich zu älteren Kreuzfahrtfähren einen besseren Standard. Vorher hatten wir schon zwei solche Tagesausflüge mit Übernachtung auf anderen Schiffen gemacht. Einmal mit Silja nach Helsinki. Einmal mit Viking Line nach Mariahamn. Ich muss sagen, dass die Fahrt nach Tallinn mit der Baltic Queen wegen des modernen Schiffs definitiv das Highlight war.

Dabei war die Reise gar nicht so teuer. Meine Bank Nordea, bietet in Zusammenhang mit ihrer Visa Card Gold, welche nebenbei bemerkt bis jetzt meine beste schwedische Kreditkarte ist, ein Spezialangebot zusammen mit Tallink an. Die Doppelkabine für zwei Leute in der Klasse A Premium, kostet bei zwei Übernachtungen lediglich 1150 SEK (~112 Euro). Zusätzlich haben wir noch eine zweistündige Bustour durch Tallinn für 138 SEK pro Person gebucht. Frühstück vom Buffet gibt es bei online Buchung ab 100 SEK pro Person. Es ist für alle Mahlzeiten preiswerter, wenn sie bereits im Voraus über Internet mit gebucht werden. Es gibt an Bord der Baltic Queen mehrere Restaurants in denen man abends a la carte essen kann. Die Preise im russischen Restaurant oder dem Grillhouse sind allerdings relativ hoch. Ein Hauptgericht kostet zwischen 20 und 25 Euro.

Für Unterhaltung wird an Bord der Baltic Queen auch gesorgt. Es gibt einen großen Bühnenbereich mit Tanzfläche wo ab 21 Uhr schwedische Zeit eine Band spielt. Um 23 Uhr schwedische Zeit wird eine Musical Show aufgeführt, die zirka eine halbe Stunde dauert. Da alle Zeiten an Bord immer in estnischer Zeit angegeben sind (eine Stunde Zeitverschiebung nach Tallinn) kann man leicht durcheinander kommen. Auf dem oben gelegenen Deck 9 gibt es eine Diskothek. Auf Deck 7 einen großen Pub in dem Live Bands oder Karaoke Begeisterte loslegen. Ganz unten im Schiff auf Deck 2 gibt es einen sehr schönen Wellness Bereich mit Saunas und Pools. Da das Schiff wie angesprochen noch sehr neu ist, entspricht der Poolbereich wirklich den besten Stand. Leider hatten wir keine Badesachen dabei, aber im Gegensatz zur Cinderella von Viking Line würde ich hier sogar ins Wasser gehen.

Tallinn selbst ist eine sehr schöne Stadt. Die komplette Altstadt gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Wenn man die Busrundfahrt mitmacht, sieht man auch anderen Stadtteile von Tallinn. Beispielsweise sehr einfache russische Holzhäuser oder eine Plattenbausiedlung aus der sowjetischen Zeit für 120.000 Einwohner. In Tallinn leben rund 400.000 Menschen. In Estland gerade einmal 1,5 Millionen - die Hälfte der Einwohner Berlins. Die Stadt war im zweiten Weltkrieg von den Deutschen besetzt und gehörte einige Jahrhunderte davor zu Schweden oder zum deutschen Orden. Der alte Name Tallinns lautet übrigens Reval.















Ein besonderes Highlight kann man im Niguliste Museum anschauen. Dort das einzig erhaltene Danse Macabre Gemälde von Bernt Notke aus dem 15. Jahrhundert. Das Totentanz Gemälde entstand ursprünglich in Lübeck, war aber im 18. Jahrhundert in so schlechtem Zustand, dass in Lübeck nur noch eine Kopie angefertigt werden konnte, die dann im zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Notke hatte ein zweites, kleineres Werk in Tallinn (Reval) angefertigt, welche bis heute erhalten ist und besichtigt werden kann. Weitere Sehenswürdigkeiten kann man ja in jedem Reiseführer nachschlagen.















Noch ein Wort zum zollfreien Einkauf an Bord der Baltic Queen. Ich habe mir selbst einige gute schottische Whisky geholt. Die Preise sind definitiv niedriger als in Schweden, entsprechen aber fast genau den estnischen Preisen. Direkt am Tallink Terminal in Tallinn gibt es ein Einkaufszentrum in dem es auch einen Schnapsladen gibt. Ich würde Euch empfehlen dort die alkoholischen Getränke zu besorgen und mit etwas Glück ein paar Sonderangebote abzufassen. Ich habe dort einen 12 Jahre alten Tomatin für 13 Euro bekommen. Preis in Deutschland rund 26 Euro, Preis in Schweden 309 SEK - ein echtes Schnäppchen.

Montag, 21. Dezember 2009

Skifahren in Schweden

So langsam aber gewaltig, kommt der Winter hier in Schweden in Fahrt. Das Snowboard und die Langlaufski sind schon vom Dachboden runter. Heute hatte ich irgendwie mal Lust, eine kleine Übersicht über die Skigebiete in Schweden ins Netz zu stellen. Die Liste habe ich aus verschiedenen Zeitschriften zusammengestellt. Es gibt sicherlich noch mehr Skigebiete.

Sicherlich kann man Wintersport in Schweden nicht wirklich mit den Alpen vergleichen. Dafür sind die Berge hier einfach nicht hoch genug. Dafür muss man an den Liften nicht anstehen, wenn man nicht gerade in Åre ist, und die Leute sind einfach alle nett. Man kann definitiv auch in Schweden Spaß beim Snowboarden haben. Von den unten aufgelisteten Skianlagen, war ich selbst schon in Romme, Flottsbro und Stöten. Flottsbro ist eine super kleine Anlage, hat aber den Vorteil das es nur 15 km von Stockholm entfernt liegt. Nah genug für After-Work Snowboarding. Ich habe meine Liste danach sortiert, wie weit die Skigebiete von Stockholm entfernt sind. Falls ihr noch weitere Skiorte in Schweden kennt, schickt mir eine Email und ich setze sie mit auf die Liste.


Sonntag, 20. Dezember 2009

Stockholms bester Kebab

Gestern waren wir, dem Tipp eines Freundes folgend, beim angeblich besten Kebab Laden in Stockholm. Das kleine Kebab Restaurant liegt in Årsta, südlich vom Stadtzentrum Stockholms. Mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht man den Laden am Besten mit Pendeltåg und Bus. Fahrt mit dem Pendeltåg bis Årstaberg und nehmt dann den 160'er Bus. Eine Station vor Årsta Torg steigt ihr aus. Palmyra Kebab ist leicht an der blauen Leuchtreklame zu erkennen und kommt in Fahrtrichtung auf der rechten Seite.

Wahrscheinlich war es nicht so clever an einem Samstag Nachmittag dorthin zu fahren. Der Laden war tierisch voll. Alle Tische waren belegt und eine kleine Schlange wartete an der Kasse. Das Besondere an Palmyra Kebab sind die übergroßen Portionen und die Salat- und Saucenbar. Es gibt ungefähr 15 bis 20 unterschiedliche Kebab Varianten zu bestellen. Das hört sich viel an, im Endeffekt ist es aber lediglich eine Permutation von normalen Kebabfleisch, Chicken Kebab und Falafel und unterschiedlichen Beilagen. Unsere Wahl fiel auf einen normalen Kebab Teller und einen Chicken Kebab Teller zum Mitnehmen. Vor unserer Bestellung wurden wir gleich darauf hingewiesen, dass es mindestens 20 Minuten dauern würde. Davon ließen wir uns aber nicht abschrecken.

Der Kebab Teller ist mit 99 SEK nicht ganz billig, aber gut wenn die Qualität stimmt. Ein normaler Kebab im Brot kostet um die 50 SEK. Leider habe ich bisher in Stockholm keinen einzigen Kebab Laden gefunden, der dem der Kebab mit dem aus Deutschland bekannten Dönerbrot verkauft wird. Der Kebab in Stockholm, wird nach meinem bisherigen Wissenstand, immer im Pita Brot verkauft. Ich persönlich finde, dass das türkische Fladenbrot besser schmeckt.

Überall bei Palmyra Kebab hingen Zeitungsartikel aus Stockholmer Lokalzeitungen aus, wahrscheinlich um die Wartezeit nicht zu lang werden zu lassen. Der Laden wurde im Mai 2009 von den Lesern der Zeitung På Stan zum besten Kebab Place in Stockholm gewählt. Kein Wunder, dass ihn alle kennen. Nach zirka 25 Minuten war unser Essen zum Mitnehmen fertig. Wenn man direkt im Laden isst, nimmt der Kebab Teller zirka die Größe eines kompletten Pizza Tellers von 30 cm ein. Es gibt massenhaft Eisberg Salat, Pommes oder Reis und natürlich Kebab Fleisch. Man kann sich zusätzlich noch nach Belieben Salat und Saucen von der Bar nehmen.

Genau die Gleiche Portion bekamen wir in eine großen Papiertüte mit nach Hause. Es ist wirklich unheimlich viel zu Essen. Man kann locker 2 Tage davon essen eigentlich. Wer die Chance hat und Kebab mag, sollte auf jeden Fall bei Palmyra Kebab vorbei schauen.

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Der Winter ist da

Der Winter ist da und zeigt uns dieses Jahr was es wirklich heisst in Schweden zu wohnen. Am Dienstag war ich 4 mal vor der Tür Schnee schippen und heute ist es der totale Wahnsinn. Nicht mal der Winterdienst kommt bei diesen Schneemassen hinterher.

Hier ein paar Bilder:















































Donnerstag, 26. November 2009

Schwedischer Auto Spam

Wir haben ja schon oft darüber geblogged, dass hier in Schweden fast alle Personendaten öffentlich sind. Es ist kein Problem, alles über eine Person online rauszufinden. Genau das Gleiche ist möglich, wenn man das Kennzeichen, von einem in Schweden zugelassenem Auto, kennt. Schaut ihr hier auf der Seite vom Transportstyrelsen nach, gebt CGL318 als Registreringsnummer ein, dann seht ihr alles über unser ehemaliges Auto. Aktueller Besitzer mit Adresse, Erstzulassung, Kfz-Steuer und Versicherungsdaten.

Blöderweise wird diese Informationsfreiheit von vielen Firmen ausgenutzt. Seitdem wir unser deutsches Auto hier in Schweden angemeldet haben, bekommen wir jeden zweiten Tag irgendwelchen Auto-Spam nach Hause geschickt. Flyer für irgendwelche tollen Auto Wachsprodukte, Tipps zum Reifenwechsel oder Werbung für die nächste Kfz Werkstatt um die Ecke. Es muss echt Leute geben, die kontinuierlich irgendwelche Nummernschilder abfragen und den Besitzern dann Werbung nach Hause schicken.

Ein ähnliches Problem hatten wir, nachdem wir unser Telefon angemeldet und dauernd Werbeanrufe bekommen haben. Für dieses Problem gibt es allerdings die Nix Telefon Einrichtung, mit der man sich vor Telefonspam schützen kann. Ich muss mal rauskriegen, ob es etwas Ähnliches für unerwünschte Autowerbung per Post gibt.

Schwedischer Auto Papierkram

Da wir vor kurzem hier in Schweden unser Auto „verkauft“ und dafür ein Neues gekauft haben, schreibe ich mal etwas über den Ganzen Papierkram. Wenn man in Schweden ein Auto mit schwedischer Zulassung besitzt, dann erhält man vom Transportstyrelsen zwei A4 grosse Dokumente zugeschickt. Eins der beiden sieht blau und nennt sich Registreringsbevis Del 1. Dieses Dokument entspricht dem deutschen Fahrzeugschein und sollte im Fahrzeug mitgeführt werden. Das zweite Dokument sieht gelb aus und nennt sich Registreringsbevis Del 2. Dieses Papier schickt man zurück an das Transportstyrelsen wenn sich der Eigentümer des Fahrzeugs ändert.

Ein Arbeitskollege hatte neulich Probleme mit eben diesem gelben Formular. Er hat seinen alten Volvo von 1995 übers Internet verkauft. Der Verkaufspreis lag bei 13.000 SEK. Dummerweise hat er dem Verkäufer das gelbe Formular zum Eigentümerwechsel mitgegeben. Einen Tag später rief der Käufer an und meinte, dass er das Auto im Internet für 11.000 SEK gesehen hat und den Kauf gerne rückgängig machen will. Teil des Problems war, dass mein Kollege keinen richtigen Kaufvertrag, sondern nur eine Art Quittung geschrieben hatte. Wird eben teilweise recht hemdsärmlig gehandelt alles in Schweden. Damit war mein Kollege in einer unschönen Situation. Er hatte zwar das Geld aus dem Autoverkauf, aber der neue Besitzer wollte das von beiden Seiten unterschriebene Formular zum Eigentümerwechsel nicht zurückschicken. Gut eigentlich kein Problem, da mein Kollege das Auto ohne gültigen Eigentümerwechsel theoretisch als gestohlen hätte melden können. Beide einigten sich trotzdem auf 2.000 SEK Preisnachlass. Mir ist nicht ganz klar, wer denn den gelben Registreringsbevis Del 2 zurückschicken soll. Beim Verkäufer darf es eigentlich auch nicht bleiben, da dieser sonst das Bargeld und den quasi Fahrzeugbrief in der Hand hält. So gesehen ist es eigentlich okay, wenn der Käufer das gelbe Formular einschickt. Nur einen gültigen Kaufvertrag sollte man eben in der Tasche haben um Problemen vorzubeugen.

Als wir unser altes Auto im Autohaus abgegeben und das neue mit nach Hause genommen haben, haben wir erstmal gar keine Papiere mitbekommen. Das ist total anders als in Deutschland, wo man beim Neuwagenkauf sofort den Fahrzeugbrief erhält. Zirka eine Woche später bekamen wir alle Unterlagen zum neuen Auto nach Hause geschickt. Registreringsbevis Teil 1 und 2, neue Versicherung die das Autohaus für uns abgeschlossen hat, neuer Bescheid über Fordonskatt (Kfz-Steuer). Komischerweise waren zwei Autohäuser als vorherige Eigentümer unseres Autos auf dem Registreringsbevis Del 2 eingetragen. Das Autohaus bei dem wir das Auto gekauft haben, sowie ein weiteres was irgendwie nach offizieller Einführungsstelle aussah. Rein theoretisch mit deutschen Maßstäben gesehen, bin ich eigentlich nicht der erste Eigentümer des Autos und da es bei Abholung bereits 2 km drauf hatte, ist es auch kein totaler Neuwagen. Naja gut, in Schweden sieht man das vielleicht nicht so eng. Als wir das erste Mal im Autohaus waren, unternahm der Verkäufer eine Probefahrt mit uns in einem Auto, das bereits für einen Kunden zur Abholung bereit stand. Ist halt so.

Recht positiv war ich von meiner neuen IF Autoversicherung überrascht. Ich bezahle für eine Teilkasko - den Vollkasko Part übernimmt Mitsubishi in den ersten drei Jahren - lediglich 990 SEK im halben Jahr. Macht auf das Jahr hochgerechnet rund 200 Euro – fair. Gut finde ich, dass die Autoversicherungen hier wie ganz normale Versicherungsverträge gehandelt werden. Ich kann also nach einem halben Jahr ganz normal die Kfz Versicherung wechseln und nicht nur bis Ende November wie in Deutschland. Meine neue Kfz-Steuer liegt übrigens jetzt bei rund 70 Euro jährlich, was auch okay ist. Mir ist allerdings nicht klar, ob ich wie in Deutschland, die bereits gezahlte KfZ Steuer für mein verkauftes Auto anteilig zurückerhalte. Aus dem Bauch heraus würde ich schätzen, dass man die Fordonskatt nicht erstattet bekommt, wenn man das Auto verkauft. Genau das gleiche Szenario hatten wir nämlich, als wir unser Haus gekauft haben. Der vorherige Eigentümer lies sich damals von uns anteilig die Fastighetsavgift (Grundsteuer) bezahlen. Ich schätze mal ich hätte das genauso mit dem Autohaus machen müssen. C'est la vie

Donnerstag, 19. November 2009

Stockholms Tierwelt

Neben sehr sehr vielen Arten von Spinnen, gibt es hier auch andere Tiere, die man ab und an mal bestaunen darf. Schon einige Tiere, auf meiner Beliebtheitsliste oben und weiter unten angesiedelt, haben meinen Weg bereits hier gekreuzt.

Als erstes will ich von meinem Lieblingstier erzählen, dem Elch. Wir hatten ja hier einen gesehen, als die deutsche Filmcrew da war. Seitdem schaue ich immer an der Stelle, ob der Elch wieder da ist, aber ich hatte bisher kein Glück.

Rehe kann man auch immer wieder bewundern wenn man auf der Autobahn unterwegs ist. Glücklicherweise ist doch meistens ein Zaun zwischen den Rehen und der Autobahn. So kann man sie als Beifahrer in Ruhe bestaunen.

Dann gibt es die lieben Schlangen. Eine ausgewachsene schwarze Kreuzotter überquerte vor Peppar und mir am Schloss Drottningholm den Weg. Ein Moment wo man kurz den Atem anhält und dann gespannt schaut wo der Weg der Schlange wohl hinführt.

Auch in Skarpnäck durfte ich so eine Kreuzotter bewundern, allerdings um einige kleiner. So klein, dass eine Frau sie hoch nahm und ins Gebüsch warf, damit kein Radfahrer über sie rüber fuhr. Wie anständig die Schweden doch sind, oder? Ich hätte sie auf gar keinen Fall angefasst. Regenwürmer rette ich, ja, aber keine Schlangen.

Ja und dann sind da noch die Ratten. In letzter Zeit sehe ich davon eine Menge. Gerade in Stockholm City sind sie sehr verbreitet. In Vasastan und in Södermalm sehe ich sie oft flitzen oder aus ihren Löchern schauen. Da läuft mir ein Schauer über den Rücken. In Berlin habe ich nie so oft welche gesehen, auch wenn man genau weiss, sie sind da.

In den Aussenbezirken gibt es sehr viele Katzen die frei herum laufen. Naja und das Schweden ein hundefreundliches Land ist, dass ist ja wohl jedem bekannt. Deswegen hat auch glaub ich fast jeder Schwede Einen oder Zwei.

Mittwoch, 18. November 2009

Peppar ging es nicht so gut

Am Sonntag fing Peppar an ihren Hintern immer über den Boden zu ziehen. Wir nannten bzw. nennen es ”Arschrubbler”, aber in deutschen Hundekreisen heisst das wohl ”Schlittenfahren”. Jedenfalls machte sie es so oft, dass ich mir am Sonntag abend mal ihren Po ansah und feststellen musste, dass er schon sehr rot war.

Montag früh war es tatsächlich noch röter und der Arschrubbler wurde immer fortgeführt. Also beschlossen wir dass ich zur Tierklinik fahren werde. Um Punkt 8:00 Uhr rief ich dann auch an und bekam für 16:00 Uhr einen Termin. Peppar schlief den ganzen Tag und hatte auch kein Interesse mit ihren Freunden zu spielen.

Die Schwester am Telefon bestätigte schon fast meinen Verdacht, dass wahrscheinlich Peppars Analdrüsen verstopft sind. Beim Tierarzt angekommen war dann der Verdacht wohl auch richtig. Jedenfalls drückte sie die beiden aus und machte anschliessend noch eine Spülung oder sowas. Ich war so aufgeregt, dass mein Schwedisch wieder aufs Anfangsniveau zurückschoss und ich so gut wie nichts verstand.

Sie empfahl uns noch eine Salbe die wir nun 5 Tage auf die entzündete Stelle schmieren sollen und gab uns eine Halskrause für Peppar mit.

Als wir zuhause ankamen bekam sie dann auch die Halskrause um, damit sie dahinten nicht rumlecken kann und alles nur noch schlimmer wird. Sie hasst die Halskrause, wie jeder Hund, also haben wir uns was anderes einfallen lassen.

Peppar trägt jetzt eine süsse kleine rosafarbene Babyunterhose mit einem kleinen Loch für den Schwanz. Total süss. Nun wollen wir hoffen, dass es ihr bald wieder richtig gut geht.

Bezahlt haben wir für den Spass rund 900 Schwedische Kronen. Die Klinik hat uns aber noch ein Skadeanmälan mitgegeben, welches wir ausfüllen können und zur Tierversicherung schicken werden. Ob wir Geld wieder bekommen, wagen wir zu bezweifeln, aber man kan es ja mal versuchen.

Leider hatte ich bei der Klinik vor lauter Aufregung vergessen Peppar Versicherungsnummer anzugeben, denn dann ruft die Klinik vorab die Versicherung an und man muss nur noch den Differenzbetrag bezahlen. Das finde ich wirklich klasse in Schweden.

Trauriger Abschied

Er ist mit uns von Deutschland nach Schweden gegangen und hat uns immer weit gebracht. Nun wird es Zeit sich zu verabschieden, denn wir haben unseren Audi verkauft.

Etwas über vier Jahre war unser Audi an unserer Seite. Wir sind damit quer durch Deutschland und nach Österreich gefahren und auch damit ausgewandert. Er hat uns die beiden letzten Sommer fast zuverlässlich nach Deutschland zum Besuch und zurück gebracht.

Leider war unser Audi ein ”Montagsauto” und das bekamen wir in letzter Zeit immer wieder zu spüren. Gerade unser letzter Sommerbesuch in Deutschland machte uns die Entscheidung leichter uns vom Audi zu trennen. Die erste Reparatur in Stralsund und dann noch zwei weitere in Schweden. Netterweise, und natürlich mit etwas Hartnäckigkeit, haben wir von Audi einen grossen Teil all dieser Reparaturen aus Kulanz wieder bekommen. Danke Audi Deutschland und Schweden!

Morgen ist es jedenfalls soweit und wir tauschen den Audi gegen einen nagelneuen Mitsubishi Colt 5 mit Multifuel ein. Der Vorteil liegt darin, dass er kleiner ist und weniger Verbrauch hat. Multifuel oder Flexifuel bedeutet, dass man das Auto mit normalem Super 95, aber auch mit E85 Benzin fahren kann. Diese Art von Kraftstoff enthält 85% Ethanol (vielleicht war es auch andersrum, dass es 85% normales Benzin enthält – keine Ahnung mehr). Jedenfalls gibt es E85 an den meisten schwedischen Tankstellen. Der Liter kostet nur um die 0,95€. Es ist aber nicht nur preiswerter als 95er Benzin, sondern auch umweltfreundlicher. Leider muss man damit auch öfters tanken. Der Verbrauch ist also wesentlich höher, so dass alle Vorteile wahrscheinlich ausgeglichen werden. Der Mitsubishi hat aber auch mit normalem Super Benzin einen super Verbrauch. Angeblich soll er im Durchschnitt nur 5L/100km verbrauchen und das bei 95 PS. Dieser niedrige Wert kommt unter anderem Zustande, da der Colt dieses neue AS&G System (Auto Stop & Go) hat. Kommt das Auto zum Stehen, dann geht es aus wenn man den Gang rausnimmt. Ein Tritt auf die Kupplung und es springt wieder an. Darüber hinaus hat der Mitsu noch andere neue Sachen, die den Verbrauch senken. Der niedrige Verbrauch, die niedrigeren Steuern und der gute CO2 Wert (115g/km) waren für uns kaufentscheidend.

Für den Colt bezahlen wir zukünftig nur noch rund 680 SEK Steuern im Jahr. Das ist weniger als wir für den Audi in 3 Monaten bezahlen mussten. Ein weiterer Vorteil, wenn man sich in Schweden ein neues Auto kauft, ist die Versicherung. In den ersten 3 Jahren übernimmt Mitsubishi einen grossen Teil der Versicherung. Das machen hier fast alle Hersteller in Schweden so um Kunden anzulocken. Der Versicherungsteil den Mitsubishi übernimmt, nennt sich „Vagnskada“ auf Schwedisch. Im Falle eines Unfalls, den wir selbst verursachen, erhalten wir den Schaden an unserem Auto von der Versicherung bezahlt. „Vagnskada“ ist automatisch in einer Vollkasko Versicherung enthalten. Konkret bedeutet das für uns, dass wir 3 Jahre lang nur eine Teilkasko bezahlen müssen, aber eigentlich eine Vollkasko haben. Praktisch.

Es wird also ein gemischter Tag morgen. Wir freuen uns auf den neuen kleinen Flitzer, sind aber auch ein ganz kleines bisschen traurig wegen dem Audi.

Der Kauf des Mitsu war genauso leicht wie in Deutschland. Wir mussten den Audi nur in Schweden anmelden, in Deutschland abmelden und danach zum Autohaus fahren. Der Verkäufer schaute sich den Audi fast überhaupt nicht an, sondern wir fuhren einfach eine Runde. Dann machte er uns ein Angebot. In Schweden ist es sehr weit verbreitet und akzeptiert, dass man sein Auto selbst im Internet auf blocket.se verkauft. Dort bekommt man immer den besten Preis. Das ist irgendwie schon ungewöhnlich finde ich. In Deutschland würde ich in jedem Fall zu einem Händler fahren und dort mein Auto verkaufen. In Schweden ist das eher die Ausnahme, so wie ich das so mitbekommen habe.

Jedenfalls hat der Mitsubishi Händler auch nichts anderes gemacht als in meinem Beisein auf blocket.se nachzuschauen, was andere für diese Art von Auto noch haben wollen. Dann hat er davon rund 1500 Euro abgezogen, angeblich weil es ein Importwagen ist. Da ist aber sicherlich noch ein grosser Teil Provision für ihn mit drin. Ich würde mich nicht wundern, wenn das Auto in den nächsten Tagen auf blocket.se auftaucht. Jedenfalls habe ich mich trotzdem für einen Verkauf beim Händler entschieden, da man sich bei Privatverkauf um alles selbst kümmern muss. Da wir noch nicht perfekt in Schwedisch sind, ist es sicherlich anstrengend alle möglichen Fragen auf Schwedisch zu beantworten und dabei noch rauszufinden ob derjenige es ernst meint oder ein Betrüger ist. Die gibt es nämlich in Schweden auf jeden Fall auch. Dann wäre da noch das Problem mit dem Papierkram und natürlich werden privat verkaufte Autos immer mit Bargeld bezahlt, was auch nicht ganz ungefährlich ist.

Da wir das Auto quasi nur „tauschen“ erledigt der Händler alles für uns. Er klärt alles mit der Versicherung und der Kfz Behörde. In Schweden behält man sogar seine alten Nummernschilder. Die werden einfach nur ummontiert. Eine Probefahrt durften wir mit dem Colt auch machen. Wir bekamen einfach die Schlüssel in die Hand gedrückt und durften eine Weile rumfahren. Ich denke das läuft in Deutschland ähnlich.

Montag, 26. Oktober 2009

Deutsche Behörden

Oh man, was soll nur aus Deutschland werden? Beamte die ihren Job nicht können, sind doch echt der Untergang. Aber mal von vorne.

Am 18.09.2009 ging im Deutschen Kraftfahr-Bundesamt die Meldung ein, dass wir unser Auto nun in Schweden angemeldet haben. Die Bearbeitung im Kraftfahr-Bundesamt, kurz KBA, dauerte ungefähr 5 Werktage um es im Rechenzentrum zur Verfügung zu stellen. Das wussten wir nicht!

Wir riefen dann im KBA an und fragten wie es nun weitergehe und ob unser Auto nun endlich abgemeldet ist. Nein, denn es wird an die zuständige Kraftfahrzeugstelle weitergeleitet. In unserem Falle also Bernau bei Berlin.

Also schickten wir dort eine Email hin und bekamen als Antwort: hier kam nichts an bis jetzt. Komisch, das KBA hatte uns doch mitgeteilt das man die Meldung an das regionale Strassenverkehrsamt weitergeleitet hätte. Dazu kam noch folgende Warnung aus Bernau. "Fahren sie ja nicht mehr mit den deutschen Nummernschildern, wenn ihr Auto in Schweden gemeldet ist." Komisch, denn offensichtlich waren wir ja auch noch in Deutschland gemeldet. Egal, wir hatten die schwedischen Autoschilder ja eh schon dran.

Heute habe ich mich überwunden und noch einmal in Bernau angerufen. Eine junge Frau sagte: Nein, hier kam immer noch nichts an. Heute ist der 26. Oktober und es beim KBA kam die Nachricht aus Schweden bereits am 18.09. an. Also rief ich nochmal beim KBA an. Die Frau vom KBA erklärte mir nun, dass es seit Kalenderwoche 39 im Rechenzentrum zur Verfügung steht und die zuständige Kraftfahrzeugstelle es abrufen müsse. Ich solle denen doch mal ihren Job erklären, bat sie.

Ok, kein Problem. Ich rief wieder in Bernau an und erklärte der jungen Frau was das KBA gerade gesagt hatte. Sie hatte offensichtlich keinen blassen Schimmer und gab mich weiter an eine schwer zu verstehende Dame. Diese erklärte mir, wir müssten eine Kopie des schwedischen Fahrzeugbriefes hinschicken. Daraufhin wurde ich leider etwas unruhiger und erklärte ihr nochmals ihren Job und wo sie alle Daten abrufen kann. Keine Chance! Also bat ich darum, die Sachgebietsleiterin (die komischerweise in der Kreisstadt Eberswalde sitzt) zu sprechen. Der Witz des Jahres! Es muss ein technischer Defekt sein. Hahaha! Die Einen wissen überhaupt nichts von einem Rechenzentrum, wo man Daten abrufen kann und die Anderen versuchen sich mit faulen Ausreden raus zu boxen. Morgen rufe ich wieder an und ich freue mich schon darauf. Wahrscheinlich werde ich jetzt jeden Tag mit Bernau und Eberswalde telefonieren, bis ich habe was ich will. Denn wenn ich was will, kann ich auch ganz schön nerven :-)

Sonntag, 25. Oktober 2009

Schwimmhallen in Stockholm

Als Jahreskartenbesitzer dachte ich mir das es mal ganz spannend sein könnte, über die Schwimmhallen in und um Stockholm zu bloggen. Leider sind die Einzelkarten in fast allen Schwimmhallen relativ teuer. Darüber hinaus sind die Eintrittspreise teilweise unterschiedlich. Besser gesagt bezahlt man mehr, wenn man in Stockholms größtes und wahrscheinlich beste Schwimmhalle das Eriksdalbad geht. In Berlin bezahlt man ja für alle Schwimmhallen, die zu den Berliner Bäderbetrieben gehören, den gleichen Eintrittspreis. In Stockholm gehören die meisten Schwimmhallen zwar auch einem ähnlichen Verbund an, das Eriksdalbadet nimmt aber eine Sonderstellung ein. Auch die Jahreskarte kostet mehr, je nachdem ob das Eriksdalbadet inklusive sein soll oder nicht.

Die Einzelkarte für dreistündigen Eintritt ins Eriksdalbadet kostet 80 SEK und ist damit fast doppelt so teuer, wie der 4 Euro teure Eintritt in die Berliner Schwimmhallen. Für die anderen Stockholmer Schwimmhallen kostet die Einzelkarte 65 SEK. Kommen wir mal zu den direkten Unterschieden im Vergleich zu Berlins Schwimmhallen. Wer in Stockholm schwimmen geht, sollte sich unbedingt ein kleines Vorhängeschloss mitnehmen. Anders als in Berlin kann man in die Umkleideschränke nämlich kein Geld einwerfen. Ein Schloss ist die einzige Möglichkeit den Schrank abzuschließen. In diese Falle bin ich bei meinem ersten Besuch natürlich auch getappt. Glücklicherweise konnte ich mir aber an der Rezeption ein Vorhängeschloss ausleihen.

Toll finde ich auch, dass es in allen Stockholmer Schwimmhallen, zumindest in allen in denen ich gewesen bin, eine Sauna gibt. Außer im Eriksdalbadet, wo es noch eine Dampfsauna gibt, befindet sich eine Trockensauna mit rund 80 Grad neben dem Duschraum. Jeder Badegast darf die Sauna mit benutzen, was den höheren Eintrittspreis im Vergleich zu Berlin erklären könnte. Die Stockholmer Schwimmhallen haben außerdem alle immer ein Fitness Studio, dass jedoch nur gegen Aufpreis genutzt werden darf. Viele schwedische Väter nehmen ihre Töchter auch mit zum Umkleiden. Nicht wundern also, wenn ein paar Mädchen durch die Männerumkleide rennen - das scheint in Schweden kein Problem zu sein. Mein polnischer Arbeitskollege meinte beim Schwimmen einmal zu mir, dass sowas in Polen unvorstellbar wäre. Ich glaube es ist auch in Deutschland eher unüblich.

Eriksdalbadet: ist wie angesprochen die größte und modernste Schwimmhalle in Stockholm. Fahrt am Besten zum U-Bahnhof Skanstull. In Fahrtrichtung rechts halten, die erste Rolltreppe hoch und dann nach zirka 100 Metern links an der Ampel über die Straße. Dann nochmal 200 Meter den Berg runter und ihr seit da. Das Bad ist besonders für Sportschwimmer geeignet. Es gibt zirka 10 Bahnen je 25 m. Das Spaßbad ist super für Kinder. Es gibt zwei Whirpools, eine Wasserrutsche mit Zeitmesser und ein Außenbecken. Eine drittes Schwimmhallengebäude, das teilweise mit 50 m Bahnen bespannt wird, kann leider nur genutzt werden, wenn nicht trainiert wird. Am Eingang befindet sich eine Übersicht, zu welcher Tageszeit die meisten Besucher im Bad sind. Zur Mittagszeit und nach 20 Uhr kommen die wenigsten Gäste. Zwischen 17 und 20 Uhr ist am meisten los. Falls ihr euch eine 25 m Bahn teilen müsst, wird meistens rechts geschwommen.

Forsgrénska Badet: ist zur Zeit mein Lieblingsbad, da ich hier immer zum Fitness gehe und es vom Zentrum aus schneller zu erreichen ist als das Eriksdalbadet. Viele Schweden aus meinem Büro gehen nämlich so wie ich, in ihrer Mittagspause zum Sport. Ich versuche dabei mit anderthalb Stunden auszukommen, was im Eriksdalbadet oft nicht gelingt weil es weiter weg von der Centralen ist. Zum Forsgrénska Badet kommt ihr mit der U-Bahn wenn ihr am Medborgarplatsen aussteigt. In Fahrtrichtung aussteigen, Treppe rechts hoch, dann gleich links am Pizza Hut vorbei und am Medborgarplatsen wieder nach links. Die Schwimmhalle ist zum Schwimmen eher nicht so gut geeignet. Es gibt nur eine einzige! 25 m Bahn für Schnellschwimmer. Ein weiterer Bereich des Beckens ist für Langsamschwimmer abgesperrt. Dieser Bereich ist so zirka 4 oder 5 Bahnen breit und es wird auch dort rechts im Kreisprinzip geschwommen. Zusätzlich gibt es noch einen abgesperrten Bereich für Kurse und ein Kinderbecken. Das es nur eine Bahn für Schnellschwimmer gibt, hat man leider sehr oft in anderen Schwimmhallen auch. Wer also etwas zügiger unterwegs ist und seine Bahnen durchziehen will, muss definitiv ins Eriksdalbadet. Im Forsgrénska Badet finde ich wie gesagt den Fitnessbereich sehr gut. Dieser befindet sich in der zweiten Etage. Eine Empore umzäunt sozusagen das darunter liegende Schwimmbecken, so dass man vom Laufband aus die Schwimmer beobachten kann. Zusätzlich gibt es einen mittelgroßen Fitnessraum mit vielen Geräten. Anders als in Deutschland, machen die meisten Schweden übrigens die Geräte nach der Benutzung nicht mit Desinfektionsmittel sauber - komisch. Dafür darf jeder seine eigenen Getränke mitbringen. Das war in Deutschland nicht immer erlaubt. Den Gästen steht außerdem kostenlos Wasser aus einem Wasserspender zur Verfügung.

Andere Stockholmer Schwimmhallen, die ich mindestens einmal besucht habe, waren die Schwimmhallen in Farsta, Skärholmen und Högdalen. Auch hier gibt es das gleiche „Problem“, dass es jeweils nur eine 25 Meter Bahn für Schnellschwimmer gibt, auf der sich besonders am Wochenende sehr viele Schwimmer tummeln. Der Bereich für Kurse und Aqua Gymnastik wird übrigens an den Wochenenden für Kinder genutzt. Die drei genannten Schwimmhallen haben einen schönen Sauna und Umkleidebereich. Die Halle in Skärholmen ist leider schon etwas älter und das Becken war nicht besonders sauber. Das fällt besonders beim Tauchen auf. Anders als die innerstädtischen Schwimmhallen, werden die südlich gelegenen Bäder hauptsächlich von Einwanderern besucht.

Zum Schwimmen lautet also meine Empfehlung Eriksdalbadet, zum Trainieren ist das Forsgrénska Badet meine Nummer Eins. Falls eine Jahreskarte für Euch Sinn macht, im Januar und nach den Sommerferien gibt es meistens Aktionspreise. Die Jahreskarte inkl. Fitness kostet dann um die 2800 SEK. Regulärer Preis ist 3600 SEK.

Dienstag, 6. Oktober 2009

Arztkosten in Schweden

Da mir mein schwedischer Zahnarzt mal wieder ordentlich in die Tasche gegriffen hat, dachte ich das ich heute mal ein wenig über die Kosten im schwedischen Gesundheitssystem blogge. Über folgende Sachen sollte man in Schweden Bescheid wissen. Zahnarzt, normaler Arzt, Medikamente und Krankenhäuser.

Allgemeinärzte gibt es im Stockholms Län in Krankenhäusern und in Ärztehäusern (Vårdcentral). Wenn man hier in Schweden zum Allgemeinarzt geht, ist jedes mal eine Art Praxisgebühr fällig. Diese fällt unterschiedlich hoch aus, je nachdem ob es sich um einen Erstbesuch (140 SEK) oder einen Folgebesuch (70 SEK) handelt. Ähnlich wie in Deutschland, ist es ratsam sich von seinem Hausarzt eine Überweisung (Remis) zu holen, bevor man zu einem Spezialisten geht. Hat man diese Überweisung von Hausarzt nämlich nicht, dann kostet der Besuch bei spezialisierten Ärzten 300 SEK. Mit einer Überweisung kostet der Besuch nur 160 SEK. Wie ihr seht, können dabei bereits in einem Monat eine Menge Kosten zusammenkommen. Die 10 Euro Praxisgebühr im Quartal wirken dagegen vergleichsweise niedrig. Allerdings gibt es in Schweden eine Kostendeckelung, damit das Gesundheitswesen für die Patienten bezahlbar bleibt. Der sogenannte Högkostnadsskydd besagt, dass jeder der innerhalb eines Jahres 900 SEK für Arztbesuche bezahlt hat, von weiteren Kosten freigestellt wird. Die Frist gilt ein Jahr von dem Tag, an dem das erste Mal für einen Arztbesuch Gebühren bezahlt wurden. Nehmen wir also an ich gehe am 2.Mai, 13.Juni, 16 Juni und am 2.November zum Arzt und überschreite beim letzten Besuch die 900 SEK Kostengrenze. Damit erhalte ich eine sogenannte Frikort, die bis zum 2.Mai des nächsten Jahres gültig ist. Die Frikort ist auch gültig, wenn ihr beispielsweise akut in die Notaufnahme ins Krankenhaus müsst. Damit ihr eine Frikort bekommt, müsst ihr Euch bei jedem Arztbesuch die Ausgaben abstempeln lassen. Ihr erhaltet eine kleine Karte, auf der die Kosten des jeweiligen Besuches eingetragen werden können. Ich glaube, dass alles aber auch im Computer gespeichert ist, so dass man auch nachträglich noch eine Frikort einholen könnten. Positiv finde ich weiterhin, dass Arztbesuche für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren in Schweden generell kostenlos sind.

Eine ganz anderes System fahren die schwedischen Zahnärzte, die leider richtig teuer sind. Ich denke da ist auch in Deutschland das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Jeder Schwede muss zunächst einen Jahresbeitrag beim Zahnarzt entrichten. Dieser liegt bei 300 SEK, außer man ist zwischen 30 und 75 Jahre alt. In diesem Fall liegt der Jahresbeitrag niedriger bei 150 SEK. Von der Försäkringskassa, der einzigen schwedischen Krankenkasse, bekommt jeder Versicherte einmal im Jahr im Juli einen Kostenzuschuss, der direkt an den behandelnden Zahnarzt ausgezahlt wird. Der Zuschuss beträgt 150 SEK für alle zwischen 30 und 75 Jahren, ansonsten 300 SEK. Sonstige Kosten zahlen die Patienten zunächst selber. Bei Zahnarztbesuchen ist es wichtig, ob man mit Termin oder als Akutbehandlung kommt. Leider musste ich schon einmal zum Zahnarzt wegen Zahnschmerzen und einmal weil ein Stiftzahn rausgefallen ist. Sowas ist immer teurer, als wenn man mit Termin hingeht. 1000 SEK kann man für sowas schon einrechnen. In Schweden gibt es die staatlichen Zahnärzte (Folktandvården) und die privat behandelnden Zahnärzte. Kurioserweise haben die staatlichen Zahnärzte bei meinen Arbeitskollegen einen besseren Ruf als die privaten Zahnärzte. Wieviel ihr jedes mal beim Zahnarzt bezahlen müsst, hängt von den ausgeführten Arbeiten und der Behandlungsdauer ab. Zahnhygiene (Tandhygienist), zum Beispiel Entfernung von Zahnstein, wird nicht direkt vom Zahnarzt durchgeführt und ist billiger. Ungefähr zwischen 700 und 1200 SEK kann man je Besuch rechnen. Eine Kostengrenze (Högkostnadsskydd), ab der gar nichts mehr bezahlt werden muss, gibt es nicht direkt. Überschreitet ihr allerdings innerhalb eines Jahres Kosten von 3000 SEK, dann werden alle weiteren Behandlungen billiger, da dann die schwedische Krankenkasse (es gibt nur eine) einen Teil der Kosten übernimmt. Weitere Kosten zwischen 3000 und 15.000 SEK muss der Patient dann nur noch zu 50% tragen. Alles was über 15.000 SEK liegt nur noch zu 15%. Aktuell liege ich bei 2300 SEK Ausgaben und ich habe noch zwei Termine im November. Ihr seht also das es wichtig ist, möglichst innerhalb eines Jahres alles machen zu lassen, was gemacht werden muss. Mit der Qualität der Zahnarztarbeiten bin ich bisher sehr zufrieden. Ich persönlich denke, dass hier besser und gründlicher gearbeitet wird als in Deutschland. Eine neue Füllung kann schon mal eine Stunde dauern, mit anpassen, schleifen etc. Beim deutschen Zahnarzt war sowas meistens innerhalb von 20 Minuten abgegessen. Allerdings bedeutet eine längere Behandlungsdauer ja auch mehr Geld für den Zahnarzt. Wichtig ist auch, dass ihr Eure Zahnarzttermin in Schweden einhaltet. Der Zahnarzt ist nämlich berechtigt einen Teil der Kosten in Rechnung zu stellen, falls man einfach nicht hingeht. Allerdings wird das meistens leger gehandhabt. Ich hatte früh mal einen Termin vergessen und meine Zahnärztin rief mich dann auf dem Handy an, ob ich es nicht innerhalb der nächsten 10 Minuten schaffen könne. Kein Problem also.

Nun zu den Kosten für Medikamente. Hier gibt es wieder den bereits mehrfach angesprochenen Högkostnadsskydd. Dieser liegt bei 1800 SEK in einem Jahr. Wenn ihr innerhalb eines Jahres so viel für Medikamente ausgebt, müsst ihr für alle weiteren Medikamente in der Apotheke nichts bezahlen. Jeweils wieder mit einem Jahr Frist, ähnlich wie bei den Arztbesuchen. Ich finde das eine sehr gute Sache, die allen hilft, die regelmäßig Medikamente einnehmen müssen oder mehrfach im Jahr sehr teure Medikamente benötigen - z.B. für eine künstliche Befruchtung. Allerdings gibt es auch eine Reihe von Medikamenten, die nicht unter diese Regelung fallen. Nicht verschreibungspflichtige Medikamente unter anderem.

Abschließend noch ein Wort zu den Krankenhäusern, die ich auch schon einmal kennen lernen durfte. Ein Problem in Schweden oder zumindest in Stockholms Län, sind die sehr langen Wartezeiten für Patienten. Einen Termin im Krankenhaus oder für stationäre Behandlung beim Spezialisten zu bekommen, kann sich viele Monate hinziehen. Die übermäßig langen Wartezeiten sind der Grund dafür, dass Schweden im europäischen Gesundheitsranking von Platz Fünf auf Acht abgerutscht ist, zwischen Deutschland und Frankreich. Um im Ernstfall schneller behandelt werden zu können, haben wir uns selbst noch eine private Zusatzversicherung für 170 SEK im Monat angeschafft. Über die Versicherung können wir einen Termin bei einem Spezialisten innerhalb von 2 Tagen, für eine Operation innerhalb von 2 Wochen bekommen.

Samstag, 3. Oktober 2009

NHL Premiere im Globen

Gestern Abend war es an der Zeit, die vor über einem halben Jahr gekauften Tickets einzulösen. Die amerikanische Eishockeyliga NHL ist zu Gast in der Stadt. Zum Beginn der neuen Saison spielen die Detroit Red Wings und die St.Louis Blues zwei Spiele in Stockholm. Etwa eine Stunde vor Spielbeginn traf ich am Ericsson Globe (ehemals Globen) ein. Es war mein erstes Event in der beeindruckenden Arena, die für beide Partien ausverkauft ist. Die Arena ist innen sehr großzügig angelegt, ganz im Stil amerikanischer Eishockeyhallen. Man kann die Globen Arena auf zwei übereinander liegenden Ringen komplett umrunden. Überall gibt es Stände für Snacks, Merchandising und Softdrinks. Anders als in Deutschland, darf man Bier und alkoholische Getränke nur in separat abgesperrten Bereichen kaufen. Beim Zutritt in diese Bereiche kann man schon mal nach dem Ausweis gefragt werden. Es ist auch nicht erlaubt, den Bereich mit seinem Bier zu verlassen. Dadurch soll verhindert werden, dass sich Minderjährige Bier kaufen lassen. Die Regelung ist übrigens nicht nur im Ericsson Globe gültig, sondern auch in anderen Eishockey Arenen der schwedischen Liga. Kurioserweise kann man bei Fußball Spielen, zum Beispiel im Söderstadion, Bier kaufen und mit zu den Stehplätzen nehmen.

Zum NHL Auftakt hatten wir zusammen mit Arbeitskollegen insgesamt 7 Karten gekauft. Sitzplatz irgendwo oben im Block C10 - was im Globen echt hoch ist. Die oberen Seitenränge erreicht man über eine sehr lange Treppe. Das ist nach meinem Wissen der einzige Zugang zu den C Rängen, was im Falle eines Feuers im Treppenhaus ziemlich blöd ist, aber gut. Jedenfalls konnte man von dort ganz gut sehen. Falls ihr Euch mal irgendwann Karten in den C-Blöcken holt, würde ich empfehlen keine Sitzplätze in den Reihen 1-5 zu nehmen. Dort hat man nämlich ein Geländer vor der Nase, so das man das Eis nicht immer ideal einsehen kann.

Vor dem Spiel gab es noch Live Auftritt der schwedischen Rock-Band Backyard Babies, die wirklich gut sind. Wenn ihr mal Guitar Hero 3 gespielt habt, werdet ihr vielleicht den Song „Minus Celsius“ von den Backyard Babies kennen. Gegen 21 Uhr wurde die NHL Partie angepfiffen. Zwei Reihen vor uns saßen einige Berliner, wie man an der mitgebrachten Deutschland Fahne mit Berlin Aufschrift erraten konnte. Beide NHL Team haben sich wohl für die Auftaktpartien in Stockholm entschieden, da sie sehr viele schwedische Spieler unter Vertrag haben. Henrik Zetterberg oder Niklas Lidström sind schon eine echte Hausnummer im Eishockey. Dazu auf Seiten der Blues noch die Stars Paul Karya und Keith Tkachuk, keine üble Besetzung. Die Red Wings hatten eindeutig mehr Fans unter den gut 13.000 Zuschauern, wie man anhand der Trikots abschätzen konnte. Andererseits hatten die Blues einen ganzen eigenen Fanblock für sich. Wenn ich den Artikel auf dn.se richtig verstanden habe, waren das Familienangehörige von den Spielern aus St.Louis. Einziger Kritikpunkt war für mich die Stimmung in der Globen Arena. Ich war schon bei eigen Eishockeyspielen, sowohl NHL als auch DEL. In der Stockholm Arena fehlte einfach der zwölfte Mann. Die meiste Zeit über war es sehr ruhig. Man merkte das hier zwei Auswärtsteams gegeneinander spielten. Die Begegnung endete 4:3 für St.Louis. Eine kleine Überraschung. Es war ein toller Abend. Sollte die NHL nochmal nach Europa kommen, würde ich aufgrund der angesprochenen fehlenden Fangesänge trotzdem nicht hingehen. Dann lieber mal beim nächsten USA Urlaub zu einem NHL Spiel gehen. Dort gehen die Tickets auch nicht erst bei 60 Euro los.





Mittwoch, 23. September 2009

Die erste Welpenstunde

Ich hatte mir zum Geburtstag einen Welpenkurs gewünscht und diesen auch bekommen. Zwar war mein Geburtstag ja noch nicht, aber der Kurs fing gestern an und ich bin brav hingegangen, ohne Welpe.

Der Welpenkurs findet von der Studieforbundet Vuxenskolan statt und die Leiterinnen heißen Margareta Bengtson und Elisabeth Hansson. Im letzten Jahr hatte sich kein einziger Welpe angemeldet und dieses Jahr sind es 11 Stück.

Als ich ankam war ich selbstverständlich die Erste. Ich sagte gleich dass mein Schwedisch nicht das super Beste ist, aber ich sehr gut verstehe. Mein Glück, Elisabeth kommt aus Österreich. Aber bisher war es nicht nötig deutsch zu reden.

Nach und nach trudelten alle anderen Kursteilnehmer ein. Ein komplett gemischter Haufen. Dann begann auch schon die Vorstellungsrunde. Neben unserem Cocker Spaniel Mix gibt es einen Jagthund, einen Chihuahua, einen Berner Sennen, 2 Labrador-Schäferhund-Mixe, einen Rotweiler-Irgendwas-Mix und den Rest hab ich schon wieder vergessen oder erst gar nicht verstanden.

Wir mussten halt sagen, wie alt unsere Hunde sind und was es für Probleme gibt. Auffällig war, dass ungefähr die Hälfte gesagt hat, dass ihr Hund total ruhig ist. Das kann man von Peppar nicht behaupten, aber das ist auch gut so. Ich konnte mich leider nicht richtig ausdrücken, aber im Großen und Ganzen wurde mein Problem klar.

Wir haben dann noch ganz viel gesprochen und 1,5 Stunden waren im Nu vorbei. Wir haben auch Kopien mit Spieltipps und anderen nützlichen Informationen erhalten.

Nun bin ich gespannt auf nächste Woche. Ich hoffe, es wird nett und eine schöne Erfahrung für Peppar.

Dienstag, 15. September 2009

Keine Flügel mehr für Jugendliche

Heute morgen habe ich gelesen, dass man in Schweden anfängt eine Altersgrenze für Energy Drinks einzuführen. Wer unter 15 Jahren ist, darf Red Bull & Co. nicht mehr kaufen. Hintergrund ist ein erhöhtes Risiko für Herzprobleme, Krämpfe und Konzentrationsstörungen. Das Risiko tritt wohl deshalb auf, wenn Taurin und Koffein zusammen gemischt in Energy Drinks vorkommen. Die Schweden reagieren damit auf Warnungen verschiedener Ärzte und eine aus Australien stammende Untersuchung.

Die Altersgrenze für Energy Drinks, ist zunächst nur in den Läden der Ketten „Seven Eleven“ und „Pressbyrå“ gültig. Von diesen schwedischen Tante Emma Läden gibt es allerdings sehr, sehr viele. Ich gehe davon aus, dass man die Regelung demnächst auch bei den Supermärkten wie ICA, Coop oder Willies einführen wird. In Norwegen und Dänemark ist Red Bull bereits komplett verboten.

Mädchenabend auf Schwedisch

Als Mahlin letzte Woche kam und sagte, dass sie einen Mädchenabend organisiere und ich da mitkommen soll, sagte ich sofort zu. Erst später wurde mir bewusst, worauf ich mich da eingelassen habe. Einen ganzen Abend mit Schwedinnen und nur schwedischem Gerede. Uff! Die ganze Woche überlegte ich, wie ich da wieder herauskomme, aber im Endeffekt bin ich gegangen und das war gut so.

Samstag haben wir uns dann um 15:30 Uhr schon am Bahnhof getroffen. Ich war so nervös. Als wir dann in den Tåg stiegen, stießen noch Mari und Lisa dazu. Mari kannte ich schon durch ein Treffen bei Mahlin, aber Lisa war neu für mich und eine echte Herausforderung dazu. Sie sprach nicht nur leise, sondern auch super schnell. Damit musste ich mich immer total konzentrieren wenn sie etwas erzählte und zu meinem Pech erzählt sie viel.

Als ich ein paar Tage vorher mit Mahlin sprach, fragte ich was ich mitbringen soll. Wir einigten uns auf meinen Rotwein aus Deutschland und Badesachen für den „Bubbelpool“. Als wir dann also in den Tåg stiegen und Mari und Lisa trafen, hatten die Tüten voller Lebensmittel und Bier dabei.

Die Kosten für die Lebensmittel wurden am Ende des Abends aufgeteilt, jeder musste 100 Schwedische Kronen bezahlen. Es gab super leckere Tacos, Nachos und andere Chips. Was Getränke angeht, so ist man wirklich auf sich allein gestellt. Selbst unalkoholische Getränke werden selber mitgebracht. Somit hatte ich leider Pech, denn ich hatte nur Wein dabei. Aber das spielte kaum eine Rolle, denn der große Trinker bin ich ja eh nicht. Aber es ist gut zu wissen.

Als wir die Tacos zubereiteten, stieß auch Jessica dazu. Ihre Küche belagerten wir gerade und hier in Schweden ist etwas ganz anders als in Deutschland. Egal wo du bist, es ist total erlaubt dich in der Küche breit zu machen. Hast du jemanden zum Kochen eingeladen, wundere dich nicht, derjenige wird sich nicht genieren deine Schränke nach einer Schüssel oder sonst was zu durchsuchen. Meinen „guten“ Anstand musst ich also einpacken und mich schwedisch verhalten :).

Jessica wohnt direkt neben ihrem Arbeitsplatz, einem Reiterhof. Zu dem Reiterhof gehört auch ein Hotel, dass über eine Außensauna und einen Außen-Bubbelpool verfügt. Dieser ist immer beheizt. Wir beschlossen nach dem Essen noch eine Weile sitzen zu bleiben und zu quatschen und dann wenn es langsam dunkel wird, herüber zum Pool zu gehen. Gehen acht Uhr haben wir uns auf den kurzen Weg gemacht. Im Hotel konnten wir uns dann unsere Bikinis anziehen und dann die etwa 200 Meter zum Pool zu „rennen“. Es war ja nicht besonders warm, so etwa zwischen 10 und 15 Grad. Aber der Pool war klasse, satte 38,5 Grad warm. Nach etwa 10 Minuten kamen wir schon ordentlich ins Schwitzen. Mittlerweile hatte der Wein auch bei mir seine Wirkung gezeigt und ich schnatterte ordentlich mit.

Etwa 1 Stunde nach dem wir dann im Pool waren, gesellten sich noch 2 Herren vom Hof mit dazu. Mahlin, Jessica und ich sind dann aber auch bald raus, duschen und in der Hotelbar quatschen gegangen. Achso, ich sollte vielleicht erwähnen dass das Hotel komplett leer war, also keine weiteren Gäste.

Wir tranken weiter und redeten viel. Als Mari und Lisa dann mit den 2 Herren aus dem Pool kam, ging die Party erst richtig los. Sie haben gesungen, gelacht und so weiter. Abgemacht war, dass wir gegen 22 Uhr wieder aufbrechen würden nach Hause, gegangen sind wir dann gegen halb 1.

Ich hatte Reik schon angerufen und ihn gebeten mich abzuholen. Pünktlich wie die Maurer kam er auch. Wir 4 Mädels waren auch ganz schön fertig. Reik fuhr dann alle noch nach Hause. Die Einzige die noch halbwegs fit war, war Mari. Mahlin sah aus als würde sie immer gleich einschlafen und Lisa schlief ab und an auf der Fahrt nach Hause.

Gegen 3:00 Uhr kam ich dann auch endlich ins Bett. Am Sonntag merkte ich dann die Auswirkungen des Vorabends, aber es war klasse und ich denke, wir werden es wieder tun.






Montag, 14. September 2009

Betriebsausflug nach Grinda

Letzte Woche war ich mit Kollegen auf Grinda. Das ist eine etwas größere Schäreninsel, die zirka 2 Stunden von Stockholm entfernt liegt. Anlass war diesmal die Besprechung halbjähriger Ziele meiner Abteilung. Das Ganze war also als eine Mischung von Arbeit und Erholung, von meinem Chef geplant. Das man in Schweden mit der Firma wegfährt, ist nicht unüblich. Bereits im Februar waren wir 4 Tage lang in Sälen zum Winterurlaub und Workshop'en.

Es gibt einige Fähren die mehrmals täglich nach Grinda fahren. Unsere Fähre ging 9:30 Uhr vom Nybrokajen (Strandvägen) ab. Man kann beispielsweise mit den Cinderella Booten oder mit Waxholmsbolaget nach Grinda fahren. Die Cinderella, mit der wir unterwegs waren, war ziemlich modern und gab ordentlich Gas, anders als die Schiffe bei den normalen Schärgarten-Ausflügen. Da es auf Grinda keine Geschäfte oder Supermärkte gibt, muss man alles mitnehmen was man an Essen und Trinken braucht. Für rund 20 Personen kamen einige Bierstiegen zusammen. Nach 1 Stunde und 40 Minuten legten wir in Grinda Södra Brygga an. Von dort läuft man zirka 10 Minuten zum Grinda Vandrarhem wo unser Workshop stattfinden und wir übernachten sollten. Viele Vandrarhemmar sind sehr einfach eingerichtet, so auch das in Grinda. Wir waren in Bungalows untergebracht, jeweils 4 Personen in einem Zimmer in dem es zwei Doppelstockbetten gab. Etwas gewöhnungsbedürftig waren die Gemeinschaftstoiletten, die quasi komplett ohne Wasser funktionierten. Im Video kann man sie kurz sehen.

Es gibt ein sehr schönes Saunagebäude, von dem aus man direkt in die See springen kann. Gekocht wurde wie in den meisten Vandrarhem's in einer Gemeinschaftsküche. Für Abwasch, Sauber machen der Zimmer und Reinigung der Sauna, sind die Gäste selbst verantwortlich. Während unserer gesamten Zeit haben wir keine offiziellen Angestellten des Vandrarhem gesehen. Die Schlüssel zu den Bungalows lagen bei Ankunft für uns bereit. Ich bin mir nicht sicher ob dieses Konzept in Deutschland funktionieren würde. Immerhin könnte jeder in die Zimmer gehen, oder Geschirr mitgehen lassen.

Nach unserer Ankunft und kurzem Picknick ging es mit dem mehrstündigen Workshop los. Danach wurde gemeinsam gekocht. Nach dem Essen machten sich alle in die Sauna auf. Schon ungewöhnlich mit den Kollegen zusammen in die Bastu zu gehen. In Schweden kann man entweder ganz nackt oder mit Badehose in die Sauna gehen. Das ist jedem selbst überlassen. Da wir unter uns waren, nahm sich jeder ein Bier mit zum Schwitzen. Das Problem bei Bier in der Sauna ist, dass die Büchsen oder Flaschen sehr schnell heiß werden und man sich quasi beim Trinken den Mund verbrennt. Das mit dem Bier ist in offiziellen Saunen, zum Beispiel im Schwimmbad, definitiv nicht so. Ich will hier keinen falschen Eindruck vermitteln. Ungewöhnlich war auch das Saunieren der schwedischen Kollegen. Zirka 10 Minuten schwitzen, dann ab in den kalten See für 3 Minuten und dann sofort wieder rein in die Sauna. Das Ganze zirka 5 bis 6 Mal hintereinander.

Zum Abschluss des Abends organisierten wir noch ein Pokertunier, welches durch MICH gegen 3 Uhr früh gewonnen wurde. 500 SEK wanderten in meine Tasche - nicht schlecht. Der nächste Tag begann mit Frühstück, sauber machen und einer Auswertung des Vortages bevor wir zum Grinda Wärdhus wanderten. Das Wärdshus liegt im nördlichen Teil von Grinda. Man läuft vom Vandrarhem zirka 25 Minuten dort hin. Es gab lecker Mittagessen auf Firmenkosten. Das Grinda Wärdhus ist als Restaurant und Hotel aufgezogen und ein ziemlicher Nobelschuppen. Während des Essens kamen zwei Hubschrauber mit Mittagsgästen. Ich denke das sagt alles.

Für die Rückfahrt nahmen wir eine Fähre vom Waxholmsbolag, die von Grinda Norra Brygga nach Stockholm Strömmakajen fährt. Grinda ist auf jeden Fall zu empfehlen. Ich denke 3 Tage kann man locker mit Aktivitäten füllen, danach hat man alles von der Insel gesehen. Das Vandrarhem ist klasse, lediglich die sanitären Anlagen sind etwas gewöhnungsbedürftig. Falls ihr etwas mehr Geld ausgeben wollt, mietet Euch ein Zimmer im Wärdhus.





Montag, 7. September 2009

Fliegeralarm

Ich war grad etwas genervt vom irgendwelchem Sirengeheul hier in Stockholm. Meine schwedischen Arbeitskollegen konnten mich aufklären. Jeden ersten Montag im Monat um 15:00 wird in Schweden Flugalarm geübt. Wenn ihr also mal in Schweden seit und dieses Geräusch hört und es ist nicht der erste Montag des Monats und auch nicht um Drei, dann rennt besser in den nächsten Keller. Scheint irgendwie ein Überbleibsel aus dem kalten Krieg zu sein. Ich kann mich erinnern, dass wir im Osten so etwas ähnliches hatten. Allerdings wurde da immer nur die Sirene für Feueralarm getestet und nicht für Fliegerangriff geübt.

Donnerstag, 3. September 2009

Stockholms Dirty Diaries

Auf dem Weg ins Büro heute morgen, habe ich einen interessanten Artikel in der Metro gelesen. Offensichtlich hat das schwedische Filminstitut (Svensk Filminstitutet) den Film "Dirty Diaries" finanziell unterstützt. Brisant ist darn, dass es sich um einen Pornofilm handelt und das Svensk Filminstitutet eine staatliche Einrichtung ist, die aus Steuergeldern finanziert wird.

„Dirty Diaries“ im Speziellen wurde mit staatlichen Fördergeldern unterstützt, da es sich wohl um einen besonders wertvollen Pornofilm handelt, der ausschliesslich von Frauen - für Frauen inszeniert wurde. Die ganze Geschichte wurde offensichtlich vor einer Weile schonmal ausführlich diskutiert. Gestern ist „Dirty Diaries“ nun auf DVD erschienen und Metro hat das Thema erneut aufgegriffen. Ich finde es gibt schlimmere Arten Steuergelder zu verschwenden, zumal es keine Riesensumme war, die das Svensk Filminstitutet dazugegeben hat. Also falls jemand noch ein echt schwedisches Mitbringel sucht, hier kann man die Scheibe schwedische Erotik bestellen.

Mittwoch, 2. September 2009

Ögonklinik Skärholmen Teil 2

Gestern war es endlich soweit, ich hatte meine Operation am Auge. Eine halbe Ewigkeit später sozusagen. Anfang Juli bekam ich den Bescheid, dass ich am 01.September um 11:30 meinen Operationstermin für die Entfernung des Hagelkorns habe, nachdem ich im März zur ersten Untersuchung war.

Die Besuchszeit sollte 30 Minuten dauern und ich sollte 15 Minuten vor dem Termin da sein. Zudem kam gleich ein Infoblatt, wo drauf stand dass ich normal frühstücken soll, kein Make-Up auflegen soll und vieles mehr. Auch das ich nach dem Besuch kein Auto fahren soll war nochmal erwähnt worden.

Gestern bin ich dann also um kurz nach 10:00 Uhr losgefahren und habe Reik am Bahnhof in Stuvsta abgeholt. Er und Peppar haben die ganze Zeit draußen auf mich gewartet. Um 11:10 Uhr war ich dann an der Rezeption und die Frau, die letztes Mal so unfreundlich war, war diesmal nett. 300 Schwedische Kronen bezahlt und dann hieß es hinsetzen und warten. Es war super voll, aber ich war sehr optimistisch.

Mit etwa 20 Minuten Verspätung wurde dann endlich mein Name aufgerufen. Die OP-Schwester hieß Monika und konnte sehr gut deutsch. Der Arzt hieß Saad. Er persönlich stellte sich aber nicht vor, sondern das steht auf einem Zettel.

Es war eine kleine aber sehr unangenehme Operation, die ich nicht nochmal machen möchte. Nach 15 Minuten war aber alles vorbei. Ich musste mich draußen noch eine halbe Stunde hinsetzen, damit die Blutung stoppt. Danach wurde der Verband vom Auge wieder entfernt und ich durfte gehen.

Ich bekam keinen Verband, sondern nur ein paar Kompressen. Die sollte ich aufs Auge drücken falls es wieder anfängt zu bluten. Die Wunde haben sie offen gelassen und ist unter dem Augenlid.

Ich sah aus, mein Auge war total geschwollen und man sah noch Blut. Reik und Peppar warteten am Auto auf mich und ich wollte nur noch nach Hause.

Von Stunde zu Stunde lies die Schwellung nach und mein Auge sieht schon fast wieder normal aus.

Die Mitarbeiter der Ögonklinik Skärholmen waren nett und ich bin im Endeffekt zufrieden. Ob es was geholfen hat oder das Ding wiederkommt, dass hängt jetzt vom Glück ab.

Dienstag, 1. September 2009

Begeistert von SL Access


Vor genau vier Monaten habe ich mir eine SL Access Karte geholt und über diese dann meine „Säsongskort“ laufen lassen. Die „Säsongskort“ ist vier Monate gültig und man kann damit alle öffentlichen Verkehrsmittel in und um Stockholm fahren. Leider wäre am 1.September wieder eine neue „Säsongskort“ fällig gewesen. Der Preis für das viermonatige Ticket hängt davon ab, für welchen Zeitraum es gültig ist. Für die „Säsongskort“ von September bis Dezember soll man 2670 SEK bezahlen. Das ist lediglich 9 Euro günstiger als vier einzelne Monatstickets zu kaufen. Keine grosse Ersparnis also, wenn man bedenkt das für die „Säsongskort“ gleich der volle Betrag auf einmal fällig wird. Ich habe mich also entschlossen wieder auf 30 Tage Tickets umzusteigen.

Die 30-Tage Karte wollte ich wie üblich gestern am Fahrkarten Schalter in Skogås kaufen. Dabei fiel mir der neue SL Access Automat auf. Das Teil ist ziemlich cool. Man hält seine SL Access Karte unten an den Sensor und wählt den Zeitraum aus ab wann das 30 Tage Ticket gelten soll. Dann kann man mit Bargeld oder Karte bezahlen. Abschliessend hält man nochmal seine SL Access Karte an den Sensor und das Ticket wird „aufgebucht“. Funktioniert tadellos und ist sehr fortschrittlich wie ich finde. Kein Warten am Fahrkartenschalter und kein „Durchziehen“ der alten Papiertickets mehr. Ich bin begeistert. Das einzige was mir persönlich noch fehlt bei SL, ist eine Jahreskarte oder „Säsongskort“ wo der Betrag monatlich abgebucht wird. Sowas gibt es in Deutschland beispielsweise bei der S-Bahn Berlin. Ich persönlich finde umgerechnet 720 Euro für eine Jahreskarte am Anfang des Jahres auf einen Schlag zu fett. Zumal man mit der SL Jahreskarte gegenüber einer Kombination auf 30-Tages Tickets und Sommer-Säsongskort auch wieder nur rund 30 Euro einspart.

Montag, 31. August 2009

Auto in Schweden

Wenn ihr genug davon habt, über Audi Probleme in Schweden zu lesen, könnt ihr diesen Eintrag ruhig überspringen. Wir haben ja schon oft über Probleme mit unserem Audi A3 geschrieben. Dabei ist es oft nicht nur schwierig, dass das Auto technische Probleme hat, sondern auch das vieles bezüglich Auto hier in Schweden anders funktioniert, als man es von Deutschland aus kennt.

Ein kleiner Rückblick. Am 15. Juli machten wir uns nach einem zweiwöchigen Deutschland Aufenthalt mit dem Auto von Berlin zurück nach Stockholm auf. Unsere Fähre nach Trelleborg sollte um 12:45 Uhr von Rügen ablegen, so dass wir mit etwas Puffer früh um 6:00 Uhr losfuhren. Am Kreuz Uckermark auf der A11 gab es die ersten Probleme. Es kam die gelbe „Generator“ Warnleuchte im Audi A3 Cockpit. Das Auto nahm kein Gas mehr richtig an. Ich fuhr sofort von der Autobahn runter und stellte das Auto ab. Es dauerte eine Weile während ich im Handbuch blätterte und als ich den Audi das nächste Mal anmachte, war der Fehler zunächst verschwunden. Wir setzten unsere Reise fort. Kurz vor Stralsund kam unser Problem wieder. Es war 9:00 Uhr früh. Mit 60 km/h auf der Autobahn schleppten wir uns zu ATU. Dort wurde der Fehlerspeicher für 20 Euro ausgelesen. Der Mechaniker tippte auf ein Problem mit den Zündspulen, die er leider aber gerade nicht da hatte. Also fuhren wir direkt zu Audi, zum Autohaus Dürkop. Wir wurden direkt bedient und nach einer Stunde waren alle 4 Zündspulen getauscht. Warum alle 4 Zündspulen getauscht werden mussten, war mir nicht ganz klar - aber gut. 200 Euro weniger und mit der Gewissheit die 12:45 Uhr Fähre nicht mehr zu schaffen, setzten wir die Reise fort. Es war zum Glück kein Problem eine Fähre später um 17:45 Uhr zu fahren, so dass wir noch einen Mini Badeurlaub in Prora machen konnten.

Gegen 22:00 Uhr rollten wir auf schwedischen Boden. Die Fahrt nach Stockholm war anstregend. Um 5:00 Uhr früh kamen wir an. Nachdem wir das Auto ausgeladen hatten, merkten wir bereits das etwas mit dem Audi wieder nicht in Ordnung war. Es kam zwar keine Warnanzeige, aber der Auspuff tuckerte komisch. Das eigentliche Problem manifestierte sich dann aber erst am nächsten Tag. Als ich vom Einkaufen zurückfuhr, ging der Wagen mitten auf der Strasse beim Anfahren am Berg aus. Als ich versuchte ihn wieder anzumachen, nahm er kein Gas an und es kam diesmal die gelbe „Abgas-Kontrollleuchte“ im Audi Cockpit. Die schwedischen Autos hinter mir waren nicht so erfreut, dass ich nicht weiterfuhr und einige hupten. Erst als ich alleine versuchte den Wagen von der Strasse zu schieben, wurde allen klar das ich einfach nicht mehr weiterfahren konnte. Zum Glück stand ein paar Autos weiter hinten ein kleiner Pickup Jeep. Dieser fuhr vor und schleppte mich schnell in eine Seitenstrasse. Wir riefen beim Audi Notdienst an und die schickten nach einer Stunden einen Abschleppwagen. Es war wieder der Falck Abschleppdienst, der uns auch beim letzten Mal geholfen hatte. Wir schleppten den A3 zusammen zu Olofsson Bil in Haninge. Da diese Werkstatt am Wochenende geschlossen ist, ging es erst einen Tag später weiter.

Ich rief Olofsson Bil am Montag an und diese versprachen mir, mich zurückzurufen falls der Fehler gefunden sei. Ich sollte noch erwähnen, dass wir dank Audi Mobilitätsgarantie die ganze Zeit einen Mietwagen hatten. Das war prima. Natürlich rief mich niemand von Olofsson Bil zurück, das war typisch Schwedisch. Ich rief also am Mittwoch an und man sagte mir, dass der Audi fertig sei. Irgendwie hatten sie ein kleines Metallteil irgendwo in der Nähe vom Katalysator gefunden, dort wo der Auspuff am Motorblock anfängt. Das Metallteil hatte sich verklemmt irgendwie und sie wussten nicht wo es herkam. Die Reparatur kostete mich 270 Euro. Zunächst ging das Auto wieder und wir fuhren nach Hause. Als Nadine mich am nächsten Tag abholen wollte, gab es jedoch genau das gleiche Problem wie vorher. Also wieder Audi Notdienst anrufen, Abschlepper kommen lassen, zu Olofsson Bil und warten. Beim Kostenvoranschlag musste ich mich erstmal setzen. 1700 Euro sollte der Austausch des Katalysator und des Abgasrohres kosten. Echt heavy sowas bei einem nicht einmal 4 Jahre alten A3 zu kriegen. Laut Aussage von Olofsson Bil war irgendein Teil im Katalysator kaputtgegangen und es flogen immer wieder Metallteile ab, die dann das Abgaskontrollsystem nicht richtig funktionieren liessen. Ich kam mir zu diesem Zeitpunkt ziemlich hilflos vor. Warum hatten sie das beim ersten Mal nicht entdeckt und mir 270 Euro berechnet? Naja was will man machen, shit happens.

Jedenfalls war das Anlass, mich mal mit dem Gedanken zu befassen, mir ein neues Auto zu besorgen. Erstaunlicherweise scheinen Neuwagen in Schweden billiger zu sein als in Deutschland. Bei Olofsson Bil stand ein nagelneuer A3 1.6 für 20.000 Euro. Auch bei Ford waren die Preise okay. Ein neuer KA mit guter Zusatzausstattung für 11.000 Euro, ein Focus Kombi rund 16.000 Euro. Eigentlich hatte ich ja einen Hybriden ins Auge gefasst. Überraschenderweise war Toyota richtig teuer. Ein Prius ging erst ab 26.000 Euro los. Das war die Variante mit 77 PS. Für einen besser ausgestatteten Prius legt man locker 30.000 Euro umgerechnet hin. Ich denke, falls wir den A3 verkaufen, wird es wohl wieder ein Audi, ein Volvo oder ein Ford werden.

Noch eine interessante Erkenntnis. Beim Bezahlen der 1700 Euro Reparaturkosten, meint der Verkäufer von Olofsson Bil zu mir, dass dieser Schaden in der schwedischen Autoversicherung abgedeckt gewesen wäre. Wow, nicht schlecht. Ich hab mir gerade mal als Beispiel die Vertragsbedingungen für eine schwedische Kfz-Versicherung von If durchgelesen. Es gibt dort wirklich den Punkt „Maskinskada“ (Motorschaden). Übersetzt steht dort: Ersetzt Schaden die bewirken, dass das Auto nicht mehr funktioniert an unter anderem folgenden Teilen. Motor, Generator, Turboaggregat, Kühlsystem, Starter etc. Der Versicherungsschutz gilt nur für Autos unter 8 Jahren mit weniger als 100.000 Kilometern. Selbstbeteiligung dafür 150 Euro, bzw. 300 Euro falls das Auto älter als 5 Jahre ist oder mehr als 80.000 Kilometer drauf hat (das wäre bei uns mit 82.000 km der Fall gewesen). Falls das Auto importiert ist, verdoppelt sich die Selbstbeteiligung. Eventuell wäre auch das zutreffend gewesen, falls wir das Auto in Schweden registriert hätten. Jedenfalls ziehe ich meine Aussage zurück, es wäre soviel klüger sein Auto in Deutschland zu versichern. Die schwedische Kfz Versicherung kostet zwar 100 bis 200 Euro mehr im Jahr, ersetzt aber angesprochenen Motorschäden und umfasst sogar Verkehrsrechtsschutz.

Da es angedacht ist unser Auto zu verkaufen, müssen wir es zuerst in Schweden anmelden. Das scheint mir auf den ersten Blick ziemlich kompliziert. Die einzelnen Paragraphen und Bestimmungen wurden bestimmt in Deutschland ausgearbeitet :) Ich glaube, da es sich um ein Fahrzeug aus Deutschland handelt, nennt es sich nicht „Import“ sondern „Einfuhr“ eines Fahrzeuges aus einem EU-Land. Zunächst müssen wir eine so genannte „Ursprungskontroll“ beantragen. Das klingt ja schon fast Deutsch. Das Fahrzeug kann beispielsweise im Rahmen eines Umzugs nach Schweden innerhalb einer Woche nach Umzug zur „Ursprungskontroll“ angemeldet werden. Alternativ kann man einmal im Jahr! als Person mit Wohnsitz in Schweden ein Auto einführen. Das werden wir jetzt machen. Gleichzeitig kann man mit der „Ursprungskontroll“ auch die Registrierung des Fahrzeuges beantragen. Dann muss man, falls die „Ursprungskontroll“ gut läuft, zum TÜV (Bilprovning). Erst danach gibt es ein Nummernschild. Rund 100 Euro sollte es mich kosten, den Audi in Schweden registrieren zu lassen. Falls einer der Anträge abgelehnt wird, gibt es kein Geld zurück - ist genauso wenn man einen Hund nach Schweden einführt. Die 100 Euro sollten sich aber bezahlt machen, denn Gebrachtwagen bringen in Schweden mehr Geld als in Deutschland. Ich schätze das wir für unseren gebrauchten Audi A3 in Schweden rund 2.000 Euro mehr bekommen als in Deutschland.

Sonntag, 30. August 2009

Verblendung von Stieg Larsson

Als der Film Män som hatar kvinnor im Feburar 2009 in die schwedischen Kinos kam, wollten wir eigentlich hin und ihn uns anschauen. Unsere schwedische Freundin Mahlin sagte, dass wir auch verstehen würden was die sagen.

Leider fanden wir keine Zeit und andere Filme wollten wir einfach mehr sehen und so gingen wir nicht ins Kino um Män som hatar kvinnor zu sehen. Wir wollten die DVD abwarten. Der Film lief eine halbe Ewigkeit hier im Kino.

Im Endeffekt wussten wir nicht viel über den Film, geschweige denn das Buch. Im Juli, kurz vor meiner Reise nach Deutschland saßen wir mit Mahlin und Benny auf unsere Terrasse und haben gegrillt. Wir sprachen über den Film und über das Buch. Beide waren total begeistert und sagten, dass sie das Buch bzw. die Bücher von Stieg Larsson verschlungen haben. Fängt man mal an, so kann man nicht aufhören. Sie sagten ich solle schauen ob es das auf deutsch gibt und wenn ja, solle ich es unbedingt lesen.

Gesagt, getan. Schnell bei Amazon geschaut und siehe da, es gab das Buch Män som hatar kvinnor auf deutsch. Hier heißt es komischerweise Verblendung. Ich habe es gleich bestellt und nach Deutschland schicken lassen.

Dort angekommen wartete das Buch schon auf mich und ich fing sofort an zu lesen. Mein erster Eindruck: Enttäuschung. Was soll daran so toll sein? Ich fand es langweilig. Aber ganz plötzlich wurde es spannend und immer spannender. Ich konnte kaum aufhören zu lesen. Wer hasste die Frauen denn nun? Wer brachte Harriet um? Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und lag jeden Abend im Bett und las, bis mir die Augen zu fielen. Ich konnte Mahlin und Benny nun voll verstehen.

Nun war ich sehr gespannt auf den Film, den wir uns gleich anschauen wollten, sobald ich das Buch durch hatte. Das war am Freitag nun soweit. 688 Seiten dauern nun mal seine Zeit, auch wenn man schnell und viel liest.

Wie der Zufall es wollte, erzählte mir Mahlin, dass sie sich die DVD gekauft haben und uns leihen würden, wenn wir wollen. Es wäre aber nur auf schwedisch und es gäbe keine deutschen Untertitel. Kein Problem für uns, denn es gibt ja schwedische Untertitel, wo man auch mal mitlesen kann. Freitagabend war dann also unser „Kinoabend“ im Wohnzimmer mit Salzstangen, Schokolade und dem Film Män som hatar kvinnor.

Der Film geht 146 Minuten und war ganz gut. Passagen aus dem Buch wurden leider einfach geändert, wie zum Beispiel das Anita Vanger an Brustkrebs gestorben ist und einiges mehr, was ich aber natürlich nicht verraten werde. Im Großen und Ganzen war der Film wirklich gut und sehenswert. Gerade die Schauspieler Noomi Rapace passt wie die Faust aufs Auge als Lisbeth Salander und auch Michael Nyqvist macht als Mikael Blómkvist eine gute Figur.

Am 1. Oktober startet der Film Verblendung in den deutschen Kinos und wenn der auf DVD dann rauskommt, wird er auch in unserer DVD Sammlung landen. Hier in Schweden startet schon am 18. September der zweite Teil der Triologie „Flickan som lekte med elden“ (Verdammnis) und am 27. November der dritte und letzte Teil „Luftslottet som sprängdes“ (Vergebung). Beide Bücher sind schon bestellt und ich bin mir sicher, auch diese werde ich wieder nicht aus der Hand legen können.

Montag, 24. August 2009

Ausflug nach Sigtuna

Gestern haben wir das schöne Wetter ausgenutzt und sind nach Sigtuna gefahren. Die Kleinstadt liegt rund 8 km westlich von Märsta, ganz in der Nähe vom Flughafen Arlanda. Sigtuna gilt als älteste erhaltene Stadt Schwedens und ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Mit dem Auto fährt man von Stockholm aus auf der E4 in Richtung Arlanda und nimmt dann die Ausfahrt Sigtuna. Alternativ kann man mit den Öffentlichen fahren. Dann nimmt man am besten den Pendeltåg nach Märsta und von dort den Bus nach Sigtuna.

Die Stadt selbst ist eigentlich sehr klein. Sigtuna liegt direkt am Mälaren-See und hat eine sehr schön zu laufende Uferpromenade. Es gibt sieben Kirchen in Sigtuna, die mehr oder weniger gut erhalten sind. Alte Runensteine dürfen natürlich auch nicht fehlen und sind an mehreren Orten innerhalb der Stadt ausgestellt. Sehenswert ist auch das Stadtzentrum, das von vielen wunderschönen, alten schwedischen Holzhäusern geprägt ist. Sigtuna verspüht den Charme einer typischen, kleinen Urlauberstadt, nicht zuletzt deshalb weil man viele Touristen trifft. Die Stadt lässt in ein oder zwei Stunden gut erkunden. Mit einem kleinen Hund und vergessenem Futter, kann man es auch in 45 Minuten schaffen :)





Donnerstag, 20. August 2009

Mit Peppar nach Schweden

Nachdem wir die Einfuhr eines Welpen von Deutschland nach Schweden beantragt hatten, bin ich ja für 4 Wochen nach Deutschland gefahren. Als erstes wurde Peppar erstmal gechippt und geimpft, damit wir den Antrag vervollständigen konnten und uns die Papiere rechtzeitig zugeschickt werden konnten.

Die Impfung war die Grundimpfung ohne die Tollwutimpfung und eine Entwurmungskur. Die Entwurmungskur mussten wir dann vor der Abreise nochmal wiederholen.

Gut eineinhalb Wochen nachdem wir die Chipnummer eingereicht hatten, hatten wir die Papiere im deutschen Briefkasten. Reik war noch nicht mal aus Schweden nach Deutschland gekommen. Es war so super und wir haben uns riesig gefreut. Endlich hatten wir es schriftlich, dass wir unsere Peppar mitnehmen konnten. Da gelassen hätten wir sie eh nicht mehr.

Der Beschluss war in schwedischer Sprache und erläuterte erst einmal viele Sachen wie das man den Hund direkt von Land zu Land bringen muss, ohne Umwege. In unserem Fall also von Deutschland nach Schweden ohne Umweg über Dänemark oder so.

Zudem stand noch das Geburtsdatum von Peppar, ihre Chipnummer und bis wann wir sie einführen dürfen. Außerdem welche Papiere wir noch haben mussten. Dazu gehören einmal der Heimtierausweis und das Entwurmungszeugnis vom Tierarzt.

Hatten wir alles und somit konnten wir uns letzten Samstag früh um 6:00 Uhr auf den Weg von Berlin nach Stockholm machen. Wir hatten die Fähre Sassnitz / Trelleborg um 12:45 Uhr gebucht. Leider machte uns unser Audi ein Strich durch die Rechnung (das ist eine andere Geschichte, so dass wir erst die Fähre um 17:45 Uhr bekamen.

Peppar war eine ganz liebe die ganze Zeit über. Sie hat viel geschlafen und wir haben viele Stopps eingelegt. Auch die Fahrt mit der Fähre in der Kabine hat sie weggesteckt und halb verschlafen. Um 21:45 Uhr waren wir dann endlich in Trelleborg. Nun konnte uns der Zoll nochmal anhalten und so wie unser Auto aussah, hätte ich das als Zollbeamter auch getan, aber weit und breit war niemand zu sehen. Trotzdem sind wir froh, dass wir den Hund auf legalem Weg eingeführt haben. Die 700 Schwedischen Kronen, die der Antrag gekostet hat, waren es alle mal wert.

Um halb 5 waren wir denn endlich zu Hause angekommen und Peppar konnte erstmal ihr neues Heim etwas erkunden. Als wir dann etwa um halb 7 etwas schlafen wollten, hatte Peppar natürlich andere Pläne. Aber lieb wie sie ist, hat sie mich bis 10 Uhr wenigstens etwas schlafen lassen.

Nun lebt sie sich langsam aber sicher ein und fühlt sich auch ganz wohl, denke ich. Vielen Dank nochmal an Jörn, Silke und Uwe für die süße kleine Maus und an meine Eltern und Reik seine Eltern für das gelegentliche Hundesitting in Deutschland.

Zurück im Büro

Sommerurlaub ist den Schweden ja ziemlich wichtig. So wird man übrigens bei uns im Büro in Stockholm begrüsst, wenn man aus dem Urlaub zurückkommt.

Dienstag, 18. August 2009

Bundesliga auf Eurosport2

Mit Erschrecken musste ich zunächst feststellen, dass Viasat Sport in diesem Jahr die Bundesliga Saison nicht mehr im schwedischen Fernsehen überträgt. Viasat hatte die Rechte 2007 lediglich für zwei Jahre erworben. Nach dem ersten Schock und weiterer Recherche fand ich jedoch heraus, dass Eurosport sich die Bundesliga Rechte in Skandinavien gesichert hat. Ziemlich clever, denn dieses Jahr spielen nicht nur Markus Rosenberg (Bremen) sondern auch U21 Torschützenkönig Marcus Berg (HSV) und Rasmus Bengtsson (Hertha) in der Bundesliga.

Die Spielen kommen nun live in Eurosport2 und sind sogar englisch kommentiert. Wobei ich die schwedischen Kommentatoren auf Viasat Sport nicht schlecht fand. Da wir digitales Kabelfernsehen von Comhem haben, ist es kein Problem Eurosport2 einzeln zu abbonieren. Ich hatte Eurosport und Eurosport2 eigentlich letztes Jahr abbestellt, da ich es ohnehin nur wegen Tour de France abonniert hatte. Nun gut. Ein Anruf bei Comhem und 15 Minuten später war Eurosport2 freigeschaltet, so dass ich sogar noch die Sonntagspartie der Hertha sehen konnte. Für schlappe 29 SEK im Monat (2,70 Euro) können wir jetzt jedes Wochenende 5 Bundesliga Spiele live schauen. Der Winter kann kommen :)

Auch bei Viasat Sport ändert sich was. Zwar hat man die Bundesliga Rechte verloren, aber einiges im Bereich Eishockey getan. Im Herbst wird es einen weiteren Kanal Viasat Hockey geben, wo dann NHL und Allsvenskan, also die zweite schwedische Eishockeyliga, laufen werden. Formel 1 und NFL bleiben weiterhin im Programm. Viasat Hockey ist dann neben Viasat Sport, Football, Motor und Golf der fünfte Kanal des Sportsenders.

Abschliessend noch ein kleiner Tipp für die "Daheimgebliebenen". In Deutschland kommt ja auf Eurosport und Eurosport2 ein anderes Programm als in Skandinavien. Es ist also nicht möglich dort Bundesliga live zu schauen. Allerdings bietet Eurosport einen kostenpflichtigen Live-Stream via Internet an. Das Ganze nennt sich Eurosport Player und kann wahlweise pro Monat oder für ein ganzes Jahr abonniert werden. Mit dem Eurosport Player kann man das skandinavische Programm von Eurosport und Eurosport2 live im Internet in super Qualität verfolgen. Pro Monat kostet der Zugang 49 SEK (4,70 Euro). Wer gleich das ganze Jahr bucht bezahlt 390 SEK (38 Euro). Für 38 Euro die ganze Bundesliga Saison schauen, das ist eindeutig billiger als bei Sky oder T-Home. Ich hatte den Eurosport Player selbst einmal für einen Monat während der Tour de France aboniert. Klappt wirklich gut. Wenn ihr von Deutschland aus auf die eurosport.se Webseite zugreift, solltet ihr allerdings die Sprache von Windows auf Schwedisch umstellen und eventuell einen skandinavischen Proxy zum Surfen benutzen. Ich glaube Eurosport prüft, ob man wirklich von Skandinavien aus surft. Ich kann es leider selbst nicht testen, aber direkt von Deutschland aus kann man die Seite glaube nicht aufrufen.

"Urlaub" in Deutschland

So endlich zurück vom zweiwöchigen Deutschland Urlaub. Man sollte sich jedoch nicht der Illusion hingeben, dass bei einem mehrwöchigen Aufenthalt in der alten Heimat jede Menge Urlaubsfeeling aufkommen kann. Zwei Wochen sind eigentlich viel zu wenig um alle Verwandten und Freunde zu besuchen und noch eine ganze Liste von Besorgungen abzuarbeiten.

Für mich fühlte sich die Reise nach Deutschland wie ein auf zwei Wochen ausgedehnter Tag im Shopping-Center an. Da ich auch nach anderthalb Jahren noch denke, dass man service-technisch in Deutschland mehr auf Zack ist als in Schweden, hatten wir uns alle Einkäufe und Reparaturen aufgehoben. Beispiel Computer. Dieser stand seit einigen Wochen unbenutzt und kaputt in der Ecke rum. Wenn ich mir in Stockholm einen Computerladen suche, der mir den PC reparieren kann, geht das wie folgt ab. Man bringt den PC dorthin und sagt an, wie schnell man ihn repariert haben möchte. Bereits die Fehlersuche kostet ordentlich Geld. Je schneller der Computer repariert werden soll, desto teurer. Oben drauf kommen dann nochmal die Kosten für Hardware und Einbau. In Deutschland lief es wie folgt ab. Ich habe den PC in Bernau abgegeben. Die Fehlersuche war kostenlos. Nach einigen vergeblichen Anrufen, wurde mir mitgeteilt, dass lediglich die WLAN Karte von Netgear kaputt sei und der PC nach dem Ausbau der Karte wieder einwandfrei funktioniert. Ausser einem freiwilligen Trinkgeld in Höhe von 10 Euro, musste ich nichts bezahlen.

Andere Dinge von der „erledigen wir auch gleich Liste“: Öldruck-Sensor im Auto reparieren lassen, zwei TFT-Monitore kaufen, mit Bier eindecken, Steinschlag in der Scheibe ausbessern, neue Brille machen lassen. Bezüglich "mit Bier eindecken" wurde mir gesagt, dass man soviel Bier wie man will nach Schweden einführen darf, solange es für den Eigenverbrauch ist. Auf der Fähre stand allerdings, dass man nur 110 Liter Bier zollfrei einführen darf. Mal davon abgesehen, dass man von Sassnitz aus mit der Fähre kommend sowieso nicht kontrolliert wird.

Gerade bei Problemen mit dem Auto ticken die Uhren in Schweden doch etwas langsamer. Da merkt man einfach, dass es hier nicht soviel Konkurrenz gibt und die Werkstätten nicht soooo doll auf die Kunden zugehen müssen. Als wir vor unserer Deutschlandfahrt das Problem mit dem Ölsensor hatten, bekam ich erst 3 Wochen später einen Werkstatttermin. Da dieser aber genau einen Tag vor unserer Abreise lag, habe ich ihn nicht wargenommen. In Deutschland fährst du mit deinem Auto zu ATU oder zur Audi Fachwerkstatt und kannst dann gleich drauf warten, dass sich jemand dein Auto anschaut. Ist schon besser. Ich denke hier in Stockholm einen ATU aufmachen ist sowas wie die Lizenz zum Geld drucken.

Samstag, 25. Juli 2009

2 for 1 von und nach Stockholm

Da es einem im Stockholmer Sommer fast leer gefegt vorkommt und von 300 Angestellten meiner Firma nur noch gefühlt 20 Leute zurückgeblieben, und nicht im „Juhu-Sommer-wir-machen-5-Wochen-Urlaub“, sind - machte ich mich in meiner Mittagspause heute alleine auf, um was zu Essen zu holen. Den besten Salat zum Mitnehmen, gibt es in Stockholm in der Masters Salladsbar (Vasagatan). Roastbeef Salad mit French Senap Dressing wäre allein Grund genug hierher zu ziehen.

Jedenfalls nehme ich den kürzesten Weg vom Büro und gehe durch die Wartehalle vom Arlanda Express. Plötzlich werde ich von einem Reisenden angesprochen, ob ich mir nicht mit ihm ein Ticket teilen will. Öhm Moment mal. Ich bin nur in meiner Mittagspause. Wie der typische Arlanda Express Reisende sehe ich mit meiner ausgefransten Hoodie Jacke und ohne Gepäckstücke auch nicht aus. Naja jedenfalls muss ich ihm erklären, dass ich lediglich einen Salat holen will. Trotzdem ein guter Gedanke. Viele Flughafen Zubringer haben gerade "2 for 1" Angebote, mit denen man preiswerter von und nach Stockholm kommen kann. Das einfache Ticket mit dem Arlanda Express kostet bis 30. August für zwei Personen nur 250 SEK. Normalerweise kostet ein Ticket für eine Person bereits 240 SEK.

Ebenfalls im World Trade Center nicht zu übersehen, ist der knallbunte Stand von Ryanair. Der irische Billigflieger betreibt seit einigen Wochen eine eigene Buslinie zwischen Stockholm und dem 90 Minuten entfernten Flughafen Stockholm Skavsta. Aktuell kann man das Hin- und Rückfahrt Ticket als "2 for 1" Variante für 190 SEK kaufen. Es gilt also für zwei Fahrgäste. Leider weiß ich nicht was das Ticket normalerweise kostet. Bei der Konkurrenz, dem Flygbus, kostet Hin- und Rückfahrt für eine Person 199 SEK. Das Ryanair Angebot ist also nicht schlecht. Allerdings boykottiere ich die neue Ryanair Buslinie nach Skavsta. Es ist nicht okay einen Flugplatz der über 100 km entfernt ist noch Stockholm zu nennen, die Flugpreise klein aussehen zu lassen aber nicht darauf hinzuweisen, dass man nochmal 20 Euro für den Bus rechnen muss. Darüber hinaus gräbt Ryanair recht aggressiv Kunden vom normalen schwedischen Flygbus ab. Eigentlich müsste man dankbar sein. Immerhin hat Flygbus in den letzten Jahren die Ryanair Fluggäste nach Skavsta gekarrt. Ohne Flygbus wäre nie jemand mit Ryanair geflogen. Das Ganze Konzept mit der eigenen Buslinie ist irgendwie semi-lame. Irgendwie vom Preis her nur ein paar Kronen billiger als Flygbus, toll. Kein Grund für mich zu wechseln – obwohl ich gesehen habe das sie drahtlosen WIFI Internet Zugang im Bus haben, wahrscheinlich gegen Bezahlung :)

Mittwoch, 15. Juli 2009

Audi Stockholm

Unser kleiner süßer Audi hat ja eine große Macke und weil uns das so auf die Nerven geht, wollten wir ihn eigentlich vor unserer großen Tour nach Deutschland bei Audi Stockholm reparieren lassen.

Also rief ich an einem schönen Morgen bei Audi Stockholm an. Eigentlich sollte man einen Reparationstermin auch über die Webseite buchen können, aber genau diese Anwendung funktionierte gerade nicht. Typisch! Ich rief also an und wurde verbunden. Da mein Schwedisch zwar mittlerweile ganz gut ist, aber ich keine Mißverständnisse aufkommen lassen wollte, plapperten wir in Englisch. Allerdings ist bei diesem Thema mein Englisch auch Grottenschlecht.

Was soll`s! Ich wurde vier Mal verbunden und musste allen mein Problem schildern, dass war anstrengend. Am Ende hatte ich dann endlich den richtigen Mann dran. Der wollte die Registrierungsnummer unseres Audis haben. Da wir ja schon beim Service in Deutschland waren, konnte er unsere Infos abfragen, allerdings nur auf Deutsch. Er laß dann vor und ich versuchte zu übersetzen.

Nach ungefähr 20 Minuten schaute er dann endlich nach einem Termin. Ganz 4 Wochen später war einer frei. Nehm ich! Problem ist eigentlich nur, es ist 1 Tag vor unserer Abreise. Musste ich erstmal mit Reik besprechen.

Da wir uns nicht sicher sind, ob die Schweden dass wirklich hinbekommen oder wir am Abreisetag ohne Auto dastehen, rief ich heute bei Audi an und habe den Termin abgesagt.

Wenn man bei Audi in Stockholm anruft, wird man immer verbunden. 1, 2 oder 3 Mal und man muss immer wieder erklären, was man will. Das nenne ich effektiv! Das Schlimme ist aber, dass man an den Stimmen schon immer hören kann, dass sie gar keinen Bock auf ihren Job haben.

Im Vergleich dazu ein Gespräch mit unserem Audi Haus in Bernau. Freundlich, manchmal etwas zu freundlich, und hilfsbereit, dass ist dort das Motto. Und das Gespräch dauert höchstens 5 Minuten. Okay, es gibt auch Mitarbeiter, die keine Freundlichkeit ausstrahlen, aber eigentlich sind sie dort immer alle freundlich.

Wir werden wohl also mit unserer Macke bis nach Deutschland fahren und es da reparieren lassen. Da kann man aber mal sehen, dass Audi Stockholm wirklich viel zu tun hat, denn in Deutschland müssen wir nur 1 Woche auf unseren Termin warten.

Ich glaube aber, dass wir mit unserem Audi Haus in Bernau einfach Glück haben, denn wir wissen auch, dass die deutschen Autohäuser auch nicht immer mit Freundlichkeit gefüllt sind.