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Donnerstag, 30. September 2010

Oktoberfest in Stockholm

Vor 20 Jahren war Wiedervereinigung von Ost und West und somit ist der 3.Oktober ein besonderer Tag zum Feiern. Warum sollte man einfach nur mit Kaffee und Kuchen feiern, wenn in München grad das Oktoberfest tobt.

Somit dachte sich die Deutsche Botschaft in Stockholm, dass sie das Oktoberfest einfach nach Stockholm holen. Okay, wahrscheinlich nicht in genau der selben Variante, aber klein und fein. Auf der Webseite der Deutschen Botschaft wird jedenfalls geladen.

Am 3. Oktober von 14:00 bis 17:00 Uhr wird im Festzelt beim Sjöhistorika musset auf Djurgården gefeiert. Es gibt neben traditionellem deutschen Essen und alkoholfreien Getränken auch gutes bayerisches Bier zu kaufen.

Es wird allerdings nicht nur die Wiedervereinigung gefeiert, sondern auch dass das Oktoberfest in München seit 200 Jahren gefeiert wird und dass das alte Gebäude der Botschaft im neuen Glanz erscheint.

Montag, 27. September 2010

Schweden blinken nicht

Jetzt ist es offiziell und echt erschreckend. Mehr als die Hälfte aller schwedischen Autofahrer blinkt nicht. Herausgefunden hat das eine von Motormännen durchgeführte Untersuchung, bei der 10.000 Autos an zehn unterschiedlichen Städten im Land beobachtet wurden. Das „Nichtblinken“ ist uns als eine der ersten Sachen aufgefallen, als wir nach Schweden gekommen sind. Mal davon abgesehen, dass es gefährlich ist, nervt es einfach, an der Kreuzung als Linksabbieger zu stehen und zu warten, bis alle Linksabbieger von gegenüber, die sich ohne Blinken als Geradeausfahrer „tarnen“, weg sind. Das Autofahren in Schweden anders ist, sagt fast jeder der uns besucht und selbst mit dem Auto unterwegs ist. Mich würde es nicht wunder, wenn Motormännen in einer Umfrage feststellen würde, dass mehr als die Hälfte aller Schweden 10-20 km/h unter der erlaubten Geschwindigkeit bleibt.

Leider mussten wir feststellen, dass Nichtblinken ansteckend ist. Wir blinken längst auch nicht mehr jedes Mal. Hoffentlich passiert uns das in Deutschland nicht. Etwas besser in Sachen blinken sind jedenfalls schwedische Frauen und Busfahrer. Immerhin 70% der Busse blinken - juhu. Unterschiede zwischen großen und kleinen Städten gibt es dagegen keine.

Dienstag, 21. September 2010

Als Blogger im Tekniska Museet

Heute war ich zum ersten Mal im technischen Museum von Stockholm - dem Tekniska Museet, wie es sich auf Schwedisch nennt. Eigentlich war ich nicht wegen dem Museum dort, sondern als Blogger wegen meines Java Blogs auf der Konferenz Disruptive Code eingeladen. Der für mich kostenlose Blogger Pass hatte immerhin einen Wert von über 4000 SEK - nicht schlecht.


Ich dachte eigentlich, dass das Tekniska Museet auf Djurgården liegt. Der Routenplaner hat mich jedoch eines Besseren belehrt, denn offensichtlich ist Djurgården mehr als nur die Insel, auf der Skansen und Gröna Lund liegen. Das Museum liegt nämlich nördlich von eben dieser Insel, im Stadtteil Djurgården. Der 69'er Bus fährt von der Centralen direkt dorthin. Strandvägen biegt der Bus jedoch nicht nach rechts auf die Djurgårdsbron ab, sondern fährt gerade aus weiter in Richtung Fernsehturm. Alle Konferenzteilnehmer hatten freien Eintritt zum Museum. Leider blieb mir zum Museumsbesuch keine Zeit. Die Ausstellungsräume haben mich an das Deutsche Technikmuseum in Berlin erinnert. Wahrscheinlich sind die meisten technischen Museen weltweit ähnlich.

Zwei Exponate sind bei mir hängen geblieben. Einer von den 2006 beschlagnahmten Pirate Bay Servern, ist im Tekniska Museet ausgestellt. Außerdem cool war der erste Saab Kombi von 1965. In der schwedischen Museumsbeschreibung wurde erwähnt, dass dieses Modell für extremen Ausstoß bläulichen Rauchs (Abgase?) bekannt war und es heute sicherlich nicht als besonders umweltfreundlich durchgehen würde. Auf der anderen Seite lag der Verkaufspreis bei gerade mal etwas über 11.000 SEK. Mit den heutigen Gehältern hätte man also jeden Monat ein neues Auto kaufen können. Damals war das sicherlich nicht der Fall.


Persönlich denke ich, dass man das Tekniska Museet nicht unbedingt mitnehmen muss, wenn man nach Stockholm kommt. Es ist vergleichbaren deutschen Museen wirklich sehr ähnlich. Auf der anderen Seite, habe ich wiederum nur einen kleinen Teil. Vielleicht hat es noch einige Überraschungen zu bieten. Die Konferenz selbst, war soweit in Ordnung. Sachen zum Meckern: das Programm wurde geändert und die Reihenfolge der Sessions entsprach nicht dem, was auf die Badges gedruckt wurde oder im Internet stand. Der WLAN Empfang war teilweise schlecht oder nicht vorhanden, was zum Bloggen irgendwie nicht so cool ist. Neu war für mich, dass die Deutschen angeblich kein PayPal mögen, wie Linus Ohlsson von Flattr behauptet hat. Lustig (oder unlustig je nachdem) war der Beginn einer Präsentation von Tobias Järlund von Aftonbladet, in der es um Werbung im Internet ging. Auf dem ersten Slide seiner Präsentation, hatte er ein Bild von Jimmie Åkesson von den fremdenfeindlichen Sverigedemokraterna und meinte nur: "Anzeigen im Internet sind wie Sverigedemokraterna - niemand will sie haben".

Montag, 20. September 2010

Frühbucher

Die letzte Wintersaison lief ja eher mau für mich. Ich glaube ich war nur drei oder viermal auf der Piste. Damit dieses Jahr alles besser wird, habe ich Nägel mit Köpfen gemacht und für Nadine und mich eine kurze Woche in Sälen gebucht. Wir fahren im Januar von Sonntag bis Donnerstag nach Tandådalen und übernachten in einem relativ großen Apartment gleich neben den Liften. Die vier Übernachtungen im Apartment haben 2195 SEK gekostet, geht eigentlich. Bettwäsche und Endreinigung sind nicht im Preis inbegriffen. Im Januar stimmen die Preise für Winterurlaub noch. Je näher man an die Winterferien (Sportlov) herankommt, desto grotesker werden die Zimmerpreise. Ab Woche 10, der ersten Märzwoche (Winterferien sind Woche 9), kostet das gleiche Apartment für den selben Zeitraum 5095 SEK. Mehr als doppelt so viel.

Erst hatte ich mir ja ein Ferienhaus in der Nähe von Åre in Tegelfjäll rausgesucht. Das war vom Preis her günstiger, allerdings ist mir im Routenplaner aufgefallen, dass Åre mal schlappe 600 Kilometer von Stockholm entfernt ist. Da ich aus eigener Erfahrung weiß, dass man selbst für 450 km gut befahrbare, freie Landstraße in Schweden um die sechs Stunden Fahrzeit einplanen muss, wollte ich mir diesen Monsterritt nach Åre im Winter mit unserem kleinen Mitsubishi Colt nicht antun. Nach Tandådalen sind es zwar auch mehr als 400 km, aber das kann man stemmen denke ich, zumal es fast die gleiche Strecke wie nach Kringelfjorden ist.

Gebucht habe ich übrigens über die gute gemachte Webseite von Skistar, die Åre, Sälen u.a. vermarkten. Falls ihr Winterurlaub plant, ist jetzt die richtige Zeit zum Buchen :)

Sonntag, 19. September 2010

Wahlsonntag

Heute habe ich zum ersten Mal in Schweden gewählt. Insgesamt zwei Kreuze durfte ich machen, eins für den Landtagsabgeordneten und noch eins für die Kommunalpolitik. Die meisten Schweden dürfen heute noch ein zusätzliches Kreuz machen und stimmen über eine neue Regierung ab. An der Wahl zum Reichstag darf man erst teilnehmen, wenn man schwedischer Staatsbürger ist oder nach fünfjährigem Aufenthalt das Wahlrecht zugesprochen bekommt. Auf meiner Wahleinladung sieht man, dass oben links neben dem gelben Wahlzettelsymbol nichts eingetragen ist - ich also zur „Rikdagsval“ nicht zugelassen bin. Bis zur nächsten Wahl in vier Jahren, sollte ich aber für den Riksdag wahlberechtigt sein.

Das Wählen selber hielt für mich auch einige Überraschungen bereit. Zunächst einmal war es ungewöhnlich, dass Vertreter der Parteien noch vor dem Wahllokal Stellung bezogen hatten um Wahlmaterial zu verteilen. Last Minute Drill sozusagen. Ich nahm alles mit was mit zugereicht wurde, da ich mich bereits entschieden hatte was ich wählen wollte. Da die Piratenpartei leider keine Kandidaten auf Kommunal- oder Landtagsebene stellt, habe ich meine Kreuze bei der Centerpartiet gemacht. Diese Partei setzt sich speziell für kleine Firmen, Existenzgründer und im Bereich Umwelt ein. Außerdem gehört die Centerpartiet mit zur sogenannten Alliansen, einem vier Parteien Zusammenschluss der die aktuelle Regierung stellt. Da wir es in den letzten zweieinhalb Jahren in Schweden sehr gut hatten, kaum etwas teurer geworden ist und Steuern gesenkt wurden, finde ich es OK mit der aktuellen Regierung weiterzumachen. Das ist wie gesagt mein persönlicher Standpunkt.



Um jedenfalls wieder auf das Wahllokal zurückzukommen, anders als in Deutschland finde ich das die Wahl nicht besonders anonym abläuft. Unser Wahllokal war in einer Schule bei uns in der Nähe. Es waren Tische aufgestellt, auf denen Stimmzettel im A6 Format, fein säuberlich sortiert, zur Mitnahme warteten. Die Stimmzettel gab es in drei unterschiedlichen Farben. Der weiße Stimmzettel mit Kandidaten für die Kommunalpolitik, der blaue Stimmzettel mit den Abgeordneten für den Landtag und der gelbe Stimmzettel für die Reichstagswahl. Diese Zettel nimmt man mit in seine Wahlkabine, macht jeweils ein Kreuz, steckt jeden Stimmzettel in einen separaten Briefumschlag und gibt diesen beim Wahlhelfer ab. Der Wahlhelfer überprüft die Identität anhand des mitgebrachten Ausweises und wirft die Stimmzettel in die richtige Wahlurne. Komisch finde ich, dass jeder Wähler seinen Stimmzettel in aller Öffentlichkeit vom Ständer nimmt und damit in die Wahlkabine verschwindet. Wenn ich mich richtig erinnere, sind in Deutschland alle Kandidaten auf einem einzigen Wahlzettel, so dass niemand sehen kann, wen ich ankreuze. Wenn ich mir in Schweden einen weißen und einen blauen Stimmzettel für die Centerpartiet nehme, ist es nicht mehr wirklich anonym, welcher Partei ich meine Stimme gebe. Okay, man könnte sich von allen Parteien einen Zettel mit in die Kabine nehmen, aber was macht man dann mit den unbenutzten Zetteln? Papierverschwendung ist nicht gerade mein Ding.

Ungewöhnlich war auch, dass zu jedem Kandidaten dessen Email Adresse auf dem Stimmzettel angegeben war. Es waren zwar meistens Adressen von irgendwelchen Freemail Diensten wie Hotmail, aber theoretisch kann man damit Kontakt zu den Abgeordneten aufnehmen. Soviel zu meinen Wahlerfahrungen in Schweden. Schauen wir mal wie diese Wahl heute Abend ausgeht.

Freitag, 17. September 2010

Sommarland

Einige unserer Hochzeitsgäste, haben die Gelegenheit genutzt, vor oder nach der Feier noch einige Tage Urlaub in Schweden zu machen. Eine Woche vor der Trauung, haben wir meinen Onkel und seine Familie in Sandhem (Nähe Jönköping) besucht und dort in deren Ferienhaus übernachtet. Da Sandhem nur eine gute halbe Stunde von Skara entfernt ist, haben wir noch einen kleinen Abstecher ins Sommarland gemacht.













Das Sommarland ist ein bekannter Freizeitpark in Schweden, vergleichbar mit dem Heidepark in Deutschland, allerdings kleiner und mit weniger Fahrgeschäften. Erwachsene zahlen umgerechnet rund 30 Euro Eintritt und haben damit Zutritt zu allen Attraktionen. Kinder unter 1 Meter bezahlen gar nichts. Wer spektakuläre Fahrattraktionen sucht, könnte allerdings etwas enttäuscht sein. Gröna Lund hat da sicher mehr zu bieten. Das Sommarland ist da eher kinderfreundlich. Die Achterbahn ist recht harmlos, die Wildwasserbahn macht Spass ist aber kurz. Aussergewöhnlich ist die Möglichkeit Kart oder Wakeboard zu fahren. Wo das Sommarland allerdings punkten kann, ist der Wasserpark, dessen Eintritt im Preis inklusive ist. Auf jeden Fall Badesachen mitnehmen. Im Aquapark gibt es einige tolle Wasserrutschen, auf viele davon werden sich selbst Erwachsene nicht trauen. Es gibt eine sehr steile High-Speed Rutsche und zwei Röhren die sogar Sprünge beinhalten und nur mit Helm gerutscht werden dürfen. Schade das man an einigen Wasserattraktionen sehr lange anstehen muss, besonders bei sehr gutem Wetter - was im schwedischen Sommer nicht gerade garantiert ist.

Der Wasserpark ist definitiv einen Besuch wert. Wir waren positiv überrascht, dass es so etwas in Schweden gibt.

Svensexa in Stockholm

So nachdem es ja hier einige Monate mehr oder weniger Funkstille auf dem Blog gab, haben wir uns vorgenommen wieder regelmäßig zu schreiben. Ich werde gleich einmal anfangen, den Sommer aufzuarbeiten und über meinen Jungesellenabschied (Svensexa) in Stockholm berichten, der von Arbeitskollegen organisiert wurde.

Anders als bei meinem eigentlichen Jungesellenabschied in Berlin, hatte ich diesmal wirklich keine Ahnung davon, was mich an diesem sonnigen Freitag im Juli erwarten sollte. Mein Chef hatte mir für Freitag 16:30 Uhr ein Meeting in den Kalender eingetragen, was ungewöhnlich war, mir aber nicht weiter auffiel. Etwas eigenartiger war dagegen, daß er wegrannte als ich mich dem Konferenzraum näherte um 16:29 Uhr näherte. Ich fragte ob wir nicht ein Meeting hätten, er "doch, doch". Kurz darauf wurden die Karten auf den Tisch gepackt, es gab kein Meeting sondern es war Zeit für die Stagparty! Ich bekam ein Chicago Bulls Trägershirt und einen 70ziger Jahre Filzanzug mit Aufkleber "Svensexa" übergeholfen. Ein Aktenkoffer wurde mit Kabelbinder an meinem Arm befestigt. Ich bekam einen Cowboyhut aufgesetzt und meine erste Aufgabe in die Hand gedrückt. Ziel 1: gehe alleine in die Central Station zum Schließfach 59 und hole dort deine nächste Aufgabe. Klang, vom peinlichen Outfit abgesehen, nicht besonders schwer. Dummerweise kamen nach 5 Minuten aus dem, am Handgelenk angebundenen Aktenkoffer, laute Töne pornografischer Natur. Da sich der Koffer nicht öffnen ließ, ging es nur Augen zu und durch zum Schließfach 59. In der Innenseite des Schließfaches war der Juli aus einem Sexkalender angeklebt. Glücklicherweise gab es dort eine Schere um den Kabelbinder zu entfernen. Dadurch ließ sich auch der Koffer öffnen und die "Musik" ausmachen. Inzwischen hatte ich bereits einige Blicke auf mich gezogen.

Meine nächste Aufgabe bestand darin, zum U-Bahnhof Slussen zu fahren und von dort weiter mit dem Bus in Richtung Erstagatan. Die Zeit auf dem U-Bahnhof verging irgendwie gar nicht. Freitag Nachmittag zur Rush Hour sind die U-Bahnen auch nicht wirklich leer. Ich überlegte bereits, wie es meine Kollegen geschafft hatten, die U-Bahn so lange zurückzuhalten, aber nach gefühlten 10 Minuten kam sie endlich. Coolerweise wird man in der Bahn gar nicht so komisch angeschaut, die meisten Leute sind wohl schlimmeres gewohnt. Der Bus kam relativ schnell und nach weiteren 10 Minuten konnte ich Erstagatan aussteigen. Ich betätigte die Fußball-Hupe die ich im Schließfach gefunden hatte und bekam meine nächste Aufgabe per SMS. Diesmal sollte ich in den Tabakladen Erstagatan Ecke Bondegatan gehen und den Verkäufer nach weiteren Instruktionen fragen. Dieser war glücklicherweise eingeweiht. Nicht auszumalen, falls er unbeteiligt gewesen wäre und ich ihn auf Schwedisch hätte aufklären müssen. Der letzte Auftrag war einfach. Ich sollte einfach zur Sofia Kyrka laufen, wo die anderen dann im Park auf mich warteten. Der Rest des Abends lief dann eher unspektakulär auf eine Sauftour hinaus. Zunächst hieß es etwas "vorglühen" im Park, dann ging es zu Fuß zum Boule och Berså, einer netten Outdoor Bar wo man direkt neben dem Kanal zum Hammarby Sjö Boule spielen kann. Trotz gestiegenen Alkoholpegels landeten keine Boule Kugeln im Wasser. Gegen halb Zehn verabschiedeten wir uns und nahmen den Bus Richtung Mosebacke, der Bar mit einer der besten Aussichten über Stockholm. Obwohl der Außenbereich relativ groß ist, war der Mosebacke an diesem Abend rammelvoll. Wir hatten trotzdem Spaß. Man glaubt nicht wie leicht es ist mit Leuten ins Gespräch zu kommen, wenn man ein Chicago Bulls Shirt an hat. Das Team hat echt viele Fans.

Nachdem sich unsere Runde schon deutlich gelichtet hatte, zogen wir gegen 1 Uhr weiter Richtung Medborgarplatsen zum Kvarnen, einer bei Bajen Fans bekannten Kneipe, in der sogar eine Szene aus dem Film "Snabba Cash" gedreht wurde. Dort gab es nicht nur neue Getränke, sondern auch eine kleinere Tanzfläche im Keller. Der Abend endete gegen halb vier. So oder so ähnlich laufen Jungesellenabschiede in Schweden ab. Mir wurde allerdings gesagt, daß der erste Teil mit den Aufgaben sehr oft noch weiter ausgebaut wird und nicht selten unangenehmer für den Jungesellen endet.

Hochzeitsbericht Teil 2

Mein Kleid hatte ich im Internet bestellt. Ich wollte keine 1000.- Euro für ein Kleid ausgeben, was ich nur einen Tag an habe. Also schaute ich mich lange um, eher ich mich entschieden habe. Ich war auch in einem Brautladen, der heisst BridalOutlet, aber da fand ich es nicht so gut.

Ich fand 5 Kleider auf einer Webseite die mir auf Anhieb gefielen und mit Hilfe meiner Trauzeugin, fand ich das perfekte Kleid. Reik musste dann nur noch meine Masse nehmen und schwubs war es bestellt. Lieferzeit 12 Wochen. Man war ich nervös als es nicht genau an dem Tag ankam als 12 Wochen vorbei waren. Es kam 2 Tage später an :-). Es war ein kleines Packet aus China. Als ich das Kleid auspackte war ich super zufrieden.

Es sah toll aus, es fühlte sich toll an und es passte sehr gut. Ich war einfach nur happy.

Zurück zum 14. August. Nachdem meine Trauzeugin und eine andere Freundin mir beim Kleid anziehen geholfen haben, habe ich beide runtergeschickt und bin zum Treffpunkt gegangen. An diesem Treffpunkt warteten bereits mein Vater und meine Blumenkinder. Zusammen mit ihnen ging es hinunter zum Wasser, wo alle anderen schon warteten.

Reik sah wirklich toll aus, nur mal so nebenbei. Roland, der Vigselförrättare, hielt die Trauung zwar nicht ganz wie abgesprochen, aber trotzdem schön. Und die beauftragte Sängering Ann-Sofie Wensbo übertraf unsere Erwartungen. Es war ebenfalls rundum gelungen.

Nach der Trauung und dem Anstossen mit Familie und Freunden, sollten die Fotos gemacht werden. Also wer mich heute fragt, der sollte nicht am Fotografen sparen. Im Endeffekt war sie nicht schlecht, aber Qualität und auch ihr Erscheinungsbild lassen wirklich zu wünschen übrig. Aber sie war für viele Gäste der Brüller.

Die Fotosession fing jedenfalls ganz gut an. Wir sollten gemeinsam über eine Wiese laufen. Danach sollte ich mich quer auf eine Bank legen. Die ist durch einen minimalen Abhang gleich erst mal samt mir umgefallen. Das war nicht unbedingt ganz so lustig. Eine zweite Bank daneben und dann ging es auch. Reik sollte dann von oben herab kommen und meine Schulter küssen. Blöde Bilder, wirklich blöd.

Um 14:00 Uhr kam dann die bestellte Torte und da strahlten wir dann auch schon wieder, denn sie war der Hammer. Katarina von Cakehouse Katarina hat sich wirklich alle Mühe gegeben und wir waren mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Und lecker war sie auch noch.

Um 14:45 Uhr mussten sich dann alle nochmal umziehen, was ja nicht schlecht war, denn bei 30 Grad sind Anzug und Krawatte doch etwas lästig. Nur ich wollte mein Kleid nicht ausziehen. Dann kam unsere geplante Aktivität.

ÖppetHav organisiert für Unternehmen meist Aktivitäten, die die Teambuildung stärken sollen. Eine Aktivität heisst ”Upddrag”. Dort müssen die Teams verschiedene Aktivitäten durchführen und so ihren Auftrag erfüllen. Wer die meisten Punkte und Aktivitäten geschafft hat, gewinnt. Das fanden wir gut und so buchten wir das. Es ging mit Siegerehrung 2 Stunden und alle waren super begeistert und voll dabei. Die Kommunikation zwischen Deutschen und Schweden stimmte total.

Um 18:30 Uhr war dann Abendessen und um 20:00 Uhr kam der DJ zum Aufbauen. Um 21:00 Uhr startete dann die Party mit unserem Eröffnungstanz. Wir hatten 2 Privatstunden und das musste reichen. Wir haben wohl den Takt nicht gehalten, aber die Schritte sassen. Und das Wichtigste, es hat Spass gemacht. Die Party ging dann bis 2:00 Uhr und wurde mit Feuerwerk und Spielen gekrönt.

Alles in allem, bis auf ein paar gebrochene Absprachen, war es unsere kleine persönliche Traumhochzeit. Wir sind zufrieden. Unsere Hochzeitsreise wollen wir übrigens nach Ras al Khaimah machen.

Der Hochzeitsbericht Teil 1

Nachdem wir lange nichts von uns hören haben lassen, kommt hier nun endlich der Bericht über unsere Hochzeit. Am Donnerstag den 12. August kamen bereits einige der deutschen Gäste mit dem Flieger an und wir beschlossen, bei uns zuhause einen Grillabend zu veranstalten.

Das hatte den Vorteil, dass einige Verwandte die noch nie hier waren, unser Haus sehen konnten. Dieser Abend wurde dann gegen 1Uhr am morgen beendet und die Trauzeugen blieben über Nacht bei uns und während der Rest Richtung Värmdö ins Hotel verschwand.

Freitag folgten wir dann zum Hotel. Unser Hochzeitswochenende sollte ja im Hotel Skeviks Gård stattfinden. Ein tolles Hotel, gelegen an den Schären, mit wunderschönen roten Holzhäusern. Echt schwedisch halt.

Für unseren grossen Tag musste am Freitag ja noch das Zelt am Wasser aufgebaut werden, aber ansonsten sollte es ein gemütliches einstimmen auf den Samstag werden. Am Abend waren dann auch alle Hochzeitsgäste angekommen und wir luden zum Grillabend.

Nach dem Essen hatten Reik und ich uns einen netten gemütlichen Abend vorgestellt und hatten den Plan früh schlafen zu gehen, um am Samstag fit zu sein. Da hatten wir aber nicht mit unseren Familien und Freunden gerechnet. Einige hatten Porzellan im Koffer mitgebracht und meine Mutter und Reik`s Schwester sind Freitag Nachmittag noch in Gustavsberg rumgefahren und haben weiteres Porzellan gekauft. Und richtig, es wurde plötzlich gepoltert. Zudem musste ich, da ich meinen Junggesellinenabschied verpasst habe, den Leuten allen möglichen Krims Krams verkaufen. Aus Mitleid und meiner guten Verkaufstatik kam dabei auch gutes Geld raus. Somit hatte ich 2 Aufgaben, Porzellan zusammenfegen und nebenbei meinen Laden am Laufen halten.

Die Angestellten des Hotels wussten zwar dass die Familie Porzellan zerschmettern will, aber ich glaube richtig kommen sehen was genau da passiert, haben sie nicht.

Da das von uns mühsam aufgefegte Porzellan aber auch immer wieder umgekippt oder neues Porzellan rausgeholt und zerschmettert wurde, kamen wir schliesslich Reik`s Nichten und Neffen Geld und liessen die Arbeit für uns machen. Kinder bekamen Geld, Erwachsene nen Schnaps. Reik und ich waren fertig.

Die Nacht vor der Hochzeit hatte ich mir schlimmer vorgestellt. Ich dachte, ich kann vor Aufregung gar nicht schlafen. Dem war aber nicht so. Es dauerte nur eine halbe Ewigkeit bis ich einschlafen konnte, aber dann schlief ich auch. Um 7:00 Uhr war die Nacht am grossen Tag, den 14. August 2010, dann aber schon vorbei.

Duschen, Reik wecken und dann ab zum Frühstück. Ich kann mich kaum noch an das Frühstück von Samstag erinnern, fällt mir grad auf. Aber um 9:00 Uhr kam die Stylistin für meine Mutter und um 9:30 Uhr kamen dann meine Stylistin und die Fotografin.

Eigentlich hatten wir mit dem Värmdö Skönhetsvård vereinbart, dass sie kommen und mich und weitere 6 Gäste stylen, aber die haben mal ganz kurzfristig den Preis erhöht. Das fand ich so doof, dass ich ihnen kurzerhand abgesagt habe. So geht man einfach nicht mit Kunden um, find ich.

Meine Stylistin war nett und hiess Emmy. Sie hat ihn Amerika eine Ausbildung zur Make-Up Artistin gemacht und sie war auch gut. Haare hat sie halt nicht so gut hinbekommen, aber das hatte sie auch vorher schon angekündigt. Das hatte zur Folge, dass mein Schleier an dem Tag immer wieder abgerutscht ist, leider auch während der Trauung.

Um 11:30 Uhr hiess es dann Kleid anziehen, da Haare und Make-Up fertig waren.