Ohne Karte und Navi ist Schweden leider nicht einfach. Wir verfahren uns, obwohl die Fahrt von Årsta aus nur 15 min dauern soll, und müssen nach dem Weg fragen. Genau auf die Minute kommen wir an. Unsere Vermieterin, deren kleines Kind und ihre Freundin nehmen wir im Mietwagen mit und fahren zum Reihenhaus. Da zur Zeit noch der jetzige Eigentümer das Haus bewohnt, können wir es leider nicht von innen sehen. Die Gegend ist aber sehr schön.
Von außen sind wir begeistert, aber wie sieht es wohl von innen aus? Naja egal, wir nehmen es, denn statt weiter zu suchen, vertrauen wir auf das bildreiche Verkaufs-Exposé der chinesischen Vermieterin und schlagen zu. 10.000 SEK Kaltmiete liegt zwar eigentlich über unserem Limit, aber es ist wirklich eine ruhige Reihenhausgegend direkt am See. Mit dem Pendeltåg (der S-Bahn) sind es nur 20 Minuten bis zur Centralen, wo ich zukünftig arbeiten werde.
Nach der Besichtigung von außen trinken wir alle noch zusammen einen Kaffee im Skogås Centrum. Die Schweden nennen das Stadtzentrum, wo sich meistens ein kleines Einkaufszentrum oder zumindest ein paar Geschäfte befinden, immer Centrum. Als wir ihr sagen, dass wir noch keine Personnummer haben wird sie leider etwas skeptisch. Ohne diese verflixte Nummer ist es echt schwer in Schweden. Ich erkläre ihr, dass wir heute noch zum Skatteverket gehen um die Personennummer zu beantragen. Wir vereinbaren, dass sie heute abend den schwedischen Mietvertrag per Email schickt, damit ich ihn an unsere Auswanderungshelferin zum Prüfen geben kann.
Anschließend fahren wir zum Skatteverket nach Södermalm um unsere Personnummer zu beantragen. Am Skatteverket gibt es überall Parkplätze mit Parkscheinautomaten, so dass wir in der Nähe parken kennen. Normalerweise würde man ja nicht so wie wir mit dem Auto nach Stockholm reinfahren, denn es gibt eine Mautgebühr. Fährt man über eine der vielen Brücken in die Stadt, wird ähnlich wie bei Toll-Collect eine Mautgebühr abgebucht. Ich vermute die Schweden müssen sich dafür ein entsprechendes Gerät ins Auto legen wie es auch die deutschen LKW Fahrer tun.
Das Skatteverket ist ein mehrstöckiges Bürogebäude, von dem Besucher allerdings nur das Erdgeschoß kennenlernen werden. Dort befinden sich zirka 10 bis 15 Schalter mit freundlichen Service-Mitarbeitern. Wie überall in Schweden, muss man auch hier eine Nummer ziehen. Es gibt im Skatteverket allerdings mehrere Arten von Anfragen, so dass man wissen muss ob man A, B, C oder D drücken muss, um eine Nummer zu erhalten. Zum Glück gibt es aber eine Rezeption, wo wir unser Anliegen vortragen und gesagt bekommen, dass wir bei C drücken sollen. Während wir warten füllen wir den Antrag für eine Personnummer aus. Zirka 10 Minuten später wird unsere Nummer über einem Schalter eingeblendet. Eine nette englischsprachige Dame kopiert sich unsere Ausweise und unsere Aufenthaltsgenehmigungen vom Migrationsverket. Leider bemerkt sie, das die Anschrift die ich angeben habe keine Privatadresse ist sondern meiner neuen Firma gehört. Das ist ein Problem. Für den Antrag wird eine persönliche Anschrift benötigt und keine geschäftliche Adresse, auch wenn dort mein Name auftaucht. Wir können ihr unsere Adresse von der Villa Årsta geben, leider haben wir die nicht bei. Es ist aber kein Problem wenn wir morgen um 13:00 Uhr wiederkommen. Ihre Kollegen haben unseren Fall dann vorliegen. Also ziehen wir unerledigter Dinge ab um dann hoffentlich morgen alles klar zu machen.
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