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Donnerstag, 28. August 2008

Selbst scannt der Mann

Beim heutigen Monatseinkauf im schwedischen Supermarkt unserer Wahl - Willys - hatten wir nun endlich einmal das Vergnügen die super-angesagten Selbstscanner Teile auszuprobieren. Bei den schwedischen Supermarktketten ICA und Coop gibt es die kleinen Handscanner, mit denen der Kunde seine Ware selbst einscannt, ja schon eine ganze Weile. Der neue Willys im Stockholmer Stadteil Alvsjö ist nun der erste Supermarkt von dieser Kette den ich kenne, die mit diesen Geräten ausgestattet sind.

Die pfiffige Idee die dahinter steckt, ist es den Kunden zum Kassierer zu machen. Ausgestattet mit einem Handgerät zum Einscannen der Strichcodes, wird die Ware vorher selbst eingescannt bevor sie im Warenkorb landet. Der Vorteil ist, dass man nicht mehr ewig an der Kasse anstehen muss. Einfach Scanner wieder zurückstellen, Maestro-Karte durchziehen und abrocken. Das man mit einem bekloppten Scanner durch den Laden tigert und teilweise fünf Minuten versucht nicht funktionierende Strichcode-Etiketten einzulesen, sei hier mal unter den Teppich gekehrt.

Und so funktioniert der Spaß. Zunächst muss man sich zum „Självscannen“ anmelden. Kurze Anmeldung im Laden ausgefüllt, schwedischen Ausweis rübergeschoben und schon kann es losgehen. Das mit dem Ausweis ist leider ein KO Kriterium für alle Touris, die das Einscannen mal eben schnell ausprobieren wollen. Naja irgendwas ist ja immer. Jedenfalls reicht der nette Willys Verkäufer einem nach ausgefülltem Formular eine Plastikkarte rüber. Mit dieser geht man dann zur Wand, wo zirka 100 Handscanner hängen. Einmal die Karte durchgezogen und einer der Scanner leuchtet auf und ist damit einsatzbereit.

Ansonsten gibt es nicht viel Magie. Ware aus dem Regal nehmen, Strichcode einscannen und fertig ist der Lack. Bei Obst und Gemüse wird der Strichcode auf das Klebe-Etikett gedruckt. Ein toller Vorteil ist, dass man bereits während des Einkaufs den Gesamtpreis im Auge behält (um beispielsweise die Freundin noch rechtzeitig und vorm Sprengen des Monatsbudgets einbremsen zu können).

Am Ende des Einkaufs kommt der schönste Teil, nämlich dann wenn man lässig-locker am Kassenbereich und dem tobenden Mob vorbeifährt um sofort zu bezahlen. Das Ganze ist meiner Meinung nach in Deutschland nicht realisierbar, da es niemanden gibt der kontrolliert ob du alle Artikel oder immer die richtige Stückzahl eingescannt hast. Willys, ICA und Coop vertrauen ihren Kunden da ziemlich viel. Schweden: das Land in dem Menschen sich vertrauen.

So als alter Software-Entwickler macht man sich natürlich noch so seine Gedanken. Was kann man mit dem System noch so alles anstellen. Wenn ich als Kunde meine Karte durchziehe und den Scanner benutze, ist es sicherlich nur eine Kleinigkeit meine gekaufte Ware datentechnisch zu erfassen und abzuspeichern. Mit diesen Daten könnte mir Willys gezielte und abgestimmte Werbeangebote per Post schicken um mich wieder „anzulocken“. Genauso sollte es machbar sein, zu schauen welche Artikel ich einscanne und anschließend wieder aus dem Warenkorb entferne. Diese Daten könnten interessant sein um herauszufinden, wo der Preis vielleicht zu hoch ist. Naja in wie weit Willys und die anderen diese Möglichkeiten bereits ausschöpfen, wird nie bekannt werden.

Zum Ende noch die Hammernachricht. Ich habe zum ersten Mal helle (weiße) Bratwürste in einem schwedischen Supermarkt bekommen. Sonst bekommt man überall nur diese Bockwurst ähnlichen braunen Grillwürste. Kurioserweise verkauft Willys in Älvsjö echte Eberswalder Bratwürste, die nur rund 20 km von unserer ehemaligen Heimatstadt Bernau hergestellt werden. Schade das die Grillsaison schon fast! vorbei ist.

1 Kommentar:

  1. Hi,

    noch ein Tip für die nächste Grillsaison: auch bei Lidl gibt es diverse Bratwürste nach deutscher Art, von kleinen Nürnbergern bis zu der großen "Standardware"...

    Lieben Gruß,
    Sascha

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