Für Stockholm Besucher, auf der Suche nach einer außergewöhnlichen Übernachtungsmöglichkeit, hat die Stadt auf jeden Fall einiges zu bieten. Die neuste „Sehenswürdigkeit“ öffnet am 15. Januar ihre Flugzeugtüren. Rund 500 Meter vom Flugplatz Stockholm-Arlanda entfernt, können Stockholm Reisende und Einheimische dann in einem umgebauten Jumbo Jet vom Typ Boeing 747-200 übernachten. Das Flugzeug war mir bereits im letzten Oktober aufgefallen. Es befindet sich aus Stockholm kommend, rechts von der Autobahn kurz vorm Flugplatz und ist definitiv nicht zu übersehen.
Die Boeing 747-200 wurde 2002 außer Dienst gestellt, als die schwedische Airline Transjet Pleite ging. Seit Ende Dezember können online Zimmer zur Übernachtung gebucht werden. Ab Januar geht es los mit den ersten Gästen. Es gibt 25 Räume unterschiedlicher Kategorien und insgesamt 85 Betten. Wie in Hostels nicht unüblich, werden einige Räume mit anderen geteilt. Es können aber auch private Räume gebucht werden. Ausgefallen ist die so genannte Cockpit Suite. Vom „Pilotenbett“ aus, bietet sich die beste Aussicht über das Flughafengelände. In den Zimmern gibt es Fernsehen, kostenloses Internet über WLAN und eine Dusche. Toiletten befinden sich auf dem Gang und werden mit anderen Hostel Gästen gemeinsam benutzt. Das private Doppelzimmer gibt es ab umgerechnet 120 Euro pro Nacht, einzelne Betten können ab 35 Euro gebucht werden.
Eine andere Übernachtungsmöglichkeit, die es bereits in die meisten Reiseführer über Stockholm geschafft hat, ist das Långholmen's Hostel. Långholmen ist eine kleine Insel direkt im Stockholmer Südwesten und kann vom Stadtteil Södermalm aus erreicht werden. Das Hostel wurde in einem ehemaligen Gefängnis eingerichtet. Die Zellen im Gefängnisblock wurden komplett renoviert und zu 2-4 Bett Zimmern umgestaltet. Übernachtet wird einfach. Das Gefängnisambiente ist definitiv spürbar, spätestens beim gemütlichen Kaffee im Hof. Dort sitzt man in den ehemaligen Außengang Separees der Insassen. Der Ur-Großvater eines Arbeitskollegen soll (nach dessen Aussage) angeblich in Långholmen eingesessen haben. Das private Einzelzimmer kostet rund 55 Euro, Betten in der gemeinsamen Zelle gibt es ab 23 Euro. Dafür gibt es echte „schwedische Gardinen“. Der Ausdruck stammt übrigens daher, dass Schweden früher einer der größten Eisen Lieferanten war und viele Gefängnisgitter in Europa aus schwedischem Eisen hergestellt sind.
Der letzte Übernachtungstipp ist inzwischen kein wirklicher Geheimtipp mehr. Das „Red Boat Hotel und Hostel“ liegt im Stockholmer Zentrum vor Anker - rund 200 m vom U-Bahnhof Slussen entfernt. Zwei Schleppkutter aus dem Gotakanal wurden miteinander vertaut und zum Übernachten auf dem Wasser umgestaltet. Eines der beiden Schiffe stammt bereits aus den 20'ziger Jahren des letzten Jahrhunderts. „The Red Boat“ sollte eigentlich um 1970 verschrottet werden, wurde dann glücklicherweise aber von einem Deutschen entdeckt und zum Hostel gemacht. Einzelzimmer gibt es ab 45 Euro, Betten ab 23 Euro. Von Slussen aus sind es übrigens nur wenige Meter bis in die Stockholmer Altstadt (Gamla Stan). Wer dort im Glenfiddich Warehouse, oder einer anderen der zahlreichen kleinen Bars, den Abend ausklingen lässt, muss nur wenige Meter nach Hause wanken um ins Bett zu fallen.
Sonntag, 11. Januar 2009
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Hallo Reik, toller Beitrag! Ich habe mich in meinem letzten Blogartikel auch mit der Frage "Ausgefallen übernachten … und dafür am besten nichts bezahlen" befasst. Freue mich über dein Feedback!
AntwortenLöschenhttp://www.businesslifehack.de/auf-reisen-wie-die-queen-uebernachten-und-dafuer-fast-nichts-bezahlen/