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Donnerstag, 12. Juli 2012

Die Rückkehr

Es wird Zeit, dieses Blog hier wieder etwas aufleben zu lassen. Nach gut anderthalb Jahren kehren wir Norwegen (zwangsläufig) den Rücken und ziehen wieder zurück nach Stockholm. Ausschlaggebend dafür war die Entscheidung meines Arbeitgebers Electronic Arts unser kleines Büro in Tromsø dicht zu machen. Für mich kam diese Entscheidung eigentlich nicht besonders überraschend. Im Vergleich mit anderen Entwicklungs-Studios von Playfish in London, Peking oder San Francisco waren wir einfach zu unbedeutend. Dort arbeiten mehr als 100 oder 200 Angestellte an bekannten EA Spielemarken wie The Sims oder Sim City, während wir anderthalb Jahre mehr oder weniger unser eigenes Süppchen gekocht haben. Aus unternehmerischer Sicht ist Norwegen auch kein preiswerter Standort. Besonders im direkten Vergleich mit China nicht. Allein für die Gehälter der 25 Angestellten in Tromsø kann man dort sicherlich doppelt so viele Leute anstellen. Dazu kommt dann noch die skandinavische Einstellung zu Überstunden. Besser gesagt die mangelnde Bereitschaft diese zu machen - während in China und UK Wochenendschichten gefahren werden. Nicht das ich Überstunden toll finde, aber etwas mehr persönlicher Einsatz hier und da hätte unserem Projekt sicher nicht schlecht getan und vielleicht den Standort gerettet. Auch die Lage von Tromsø war definitiv nicht optimal im Hinblick auf Neuanstellungen. In einer 60.000 Einwohner Stadt im Polarkreis zu leben, wo im Winter zwei Monate die Sonne nicht aufgeht, ist eben nicht jedermanns Sache.

Wie dem auch sei, Anfang Mai wurden wir jedenfalls alle auf ein außerordentliches Meeting vorbereitet, zu dem auch ein HR Mitarbeiter aus London eingeladen war. Ich wusste schon etwas früher von dem Dilemma. Mein Chef hatte mir unter vier Augen gesteckt, dass ich noch etwas warten solle, bevor wir uns in Tromsø eine Wohnung kaufen. Glücklicherweise hatte er von mir aufgeschnappt, dass wir bereits ein Angebot zum Kauf einer Wohnung in Tromsø abgegeben hatten, aber überboten worden waren. Ich bin ihm echt dankbar dafür, dass er mir diesen kleinen Wink gegeben hat.

In besagtem außerordentlichem Meeting wurde dann mitgeteilt, dass Electronic Arts darüber nachdenkt das Studio in Tromsø nieder zu legen. Wenn man in Norwegen eine Firma hat, die über eine bestimmte Anzahl Mitarbeiter verfügt, muss man einen vorgegebenen Prozess durchlaufen bevor man diese dicht machen kann. Zunächst mussten wir zwei Vertreter bestimmen. Deren Aufgabe war es die Arbeitnehmer gegenüber der Firma zu vertreten. Dann gab es über die folgende Woche verteilt immer wieder Meetings in denen Ablauf und Auswirkungen der Schließung durchgegangen wurden. In dieser Zeit hätte man theoretisch noch Rettungspläne entwickeln können, um das Aus abzuwenden. Nach einer Woche gab es dann einen Termin bei der Stadtverwaltung. So wie ich das verstanden habe, benötigt man die Zustimmung der Stadt oder der Fylke um Firmen einer bestimmten Größe zu schließen. Es wurde zugestimmt und die Abwicklung nahm ihren Lauf.

Netterweise mussten wir ab dem Tag des außerordentlichen Meetings nicht mehr arbeiten, bei voller Bezahlung. Ich muss sagen, dass sich Electronic Arts hier wirklich super gut verhalten hat. Alle Angestellten wurden ihrer Kündigungsfrist entsprechend voll bezahlt. Es gab sogar noch einen kleinen Bonus und Urlaubsgeld (was einem in Norwegen gesetzlich zusteht). Sogar die Mitarbeiter, die kurz vor dem Ende ihrer Probezeit standen und die man ohne weiteres innerhalb einer Woche hätte loswerden können, wurden finanziell abgesichert. Dass so eine Schließung eines Entwicklungsstudios auch anders abgehen kann, hat man bei 38 Studios gesehen. Natürlich war Electronic Arts daran interessiert, so viele Angestellte wie möglich zu behalten und in andere Studios zu verteilen. Für fast alle norwegischen Angestellten war das keine Option. Für die ausländischen Mitarbeiter dagegen schon. In Tromsø gibt es leider so gut wie keine Arbeit für Java Entwickler. Nachdem Electronic Arts unsere Lebensläufe intern verteilt hatte, wurden wir direkt von anderen Entwicklungsbüros kontaktiert. Ich hatte Kontakt und Skype Interviews mit EA Studios in Göteborg, Montreal und Los Angeles. Letztendlich geklappt hat es dann bei DICE in Stockholm, worüber ich super happy bin! Wenn ihr Battlefield oder Mirrors Edge gespielt habt, sagt euch der Name vielleicht etwas. Mitte August fange ich dort an zu arbeiten. Bis dahin heißt es alle Behördengänge zu erledigen und eine Wohnung zu finden. Darüber dann später mehr auf diesem Blog.

2 Kommentare:

  1. Viel Glück in Stockholm!

    Grüße,
    Tobias

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  2. So lange wart ihr schon wieder in Norwegen, Wahnsinn wie die Zeit vergeht. Ich drücke euch für die "Heimkehr" nach Stockholm die Daumen und freue mich das nun DICE der Arbeitgeber ist. (Ich spiele nämlich aktuell Battlefield und Medal of honor)

    Also denn toi toi toi und ich freue mich auf weitere Einträge aus Stockholm. :)

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