• Kolmården


    August, 2013
  • Grövelsjön


    Dezember, 2013
  • Abisko


    Juli, 2013
  • Vassijaure


    Juli, 2013
  • Idre Fjäll


    Januar, 2014
  • Junibacken


    Juli, 2015

Mittwoch, 31. Dezember 2008

Wintersport in Schweden


In den letzten Wochen gab es hier im Blog eher wenig zu lesen. Ein Grund dafür ist unser neuer Zeitvertreib - das Snowboarden, dem wir seit knapp einem Monat mit Leidenschaft nachgehen. Angefangen hat alles damit, dass mich ein polnischer Arbeitskollege gefragt hat, ob ich nicht mal Lust hätte mit zum Snowboarden zu fahren. Er kannte durch einen anderen Bekannten ein nettes Skigebiet in der Nähe von Borlänge. Also fuhren wir Anfang Dezember mit zwei weiteren Kollegen (Iran und Süd-Korea aber beide schon über 20 Jahre in Schweden) an einem Samstag in Richtung Schnee.

Das besagte Ski-Gebiet ist ziemlich genau 3 Stunden Auto- oder Busfahrt von Stockholm entfernt und heißt Romme Alpin. Romme wird im Navigationssystem als Ortsteil von Borlänge gehandelt, liegt aber deutlich außerhalb von Borlänge. Über die Webseite rommealpin.se kann man den Tagesausflug bis aufs kleinste Detail vorher planen und alles bestellen was man braucht um Spaß zu haben. Die Fahrt mit dem Bus von Stockholm nach Romme und zurück kostet inklusive Skipass nur 415 SEK, also rund 38 Euro. Wenn man bedenkt, dass der Skipass für einen Tag alleine knapp 300 SEK kostet, ist das ein fairer Preis für eine insgesamt sechsstündige Busfahrt.

Zusätzlich habe ich mir noch ein Snowboard-Set, also Board mit Bindung und Stiefel, plus einen Helm ausgeliehen. Das Set kostet für einen Tag 270 SEK. Der Bus fährt täglich früh um 7:00 Uhr vom Stockholm Cityterminalen nach Romme. Cityterminalen liegt genau oberhalb vom Hauptbahnhof (Stockholm Central). Einfach den Bahnhof nach oben verlassen und in das Gebäude mit dem Namen World Trade Center reingehen. Im Inneren des World Trade Center befindet sich die Abfertigungshalle für die Fernbusse. Je nach Bedarf fahren ein oder zwei Busse nach Romme. Es ist in jedem Fall wichtig den Bus rechtzeitig über die Webseite zu buchen. Wer sich erst kurzfristig ein oder zwei Tage vorher zum Skiausflug entscheidet, kann Pech haben.

Wir hatten uns 6:40 Uhr mit den Arbeitskollegen am Cityterminalen verabredet. Es waren bereits eine Menge Leute mit Skiausrüstung vor Ort und eine Schlange von 40 bis 50 Personen hatte sich am Ausgang zu den Bussen „formiert“. Die meisten Mitreisenden im Bus waren zwischen 20 und 30 Jahren würde ich schätzen. Beide Busse fuhren pünktlich um 7:00 Uhr in Richtung Romme. Alle Ansagen im Bus werden nur in Schwedisch und nicht in Englisch gemacht. Soviel zu verstehen gibt es aber auch nicht. Es gibt eine kurze Info zur Fahrt, dann wird Licht ausgemacht weil 99% der Leute schlafen wollen. Kurz vor Ankunft werden die Skipässe ausgeteilt. Wichtig: der Bus bleibt abgeschlossen während er in Romme ist, nichts vergessen also.

Kurz vor 10:00 Uhr kam der Bus in Romme an. Angenehmerweise waren nur wenig Leute auf der Piste. Das Ski- und Snowboard Equipment kann man an dem Gebäude mit der Aufschrift „Uthyrning“ abholen. Wer über Internet gebucht hat, wird schneller bedient und kann gleich zum Eingang mit dem Schild „Förbokat Express“ gehen. Dort muss man auch keine Nummer ziehen und es geht deutlich schneller. Ihr zeigt einfach eure ausgedruckte Bestellung hin und bekommt die bereits bereitgestellte Ausrüstung. Vergesst nicht euch eine Kopie des Ausleihvertrages geben zu lassen. Genau das habe ich nämlich nicht gemacht. Als ich die Snowboardbindung von Hard auf Soft wechseln wollte, wurde ich nach dem Vertrag gefragt.

Die Schuhe und das Gepäck lässt man in einem Gebäude stehen das sich „Matsäckstuga“ (Esspaket Hütte) nennt. Achtung, das Gepäck ist komplett unbewacht die ganze Zeit über. Auf keinen Fall irgendwelche Wertgegenstände im Rucksack zurücklassen. Das Ganze hat mich sehr überrascht. Schuhe, Gepäck, Snowboards und Skier vor den Hütten werden einfach ungesichert abgestellt. Meiner Meinung nach in Deutschland undenkbar. Vielleicht rede ich anders, wenn mir zum ersten Mal etwas in Romme geklaut wurde.

Mit dem Lift ging es dann zum ersten Mal hoch auf den Berg. Ein übler Fehler wenn man noch nie vorher auf einem Snowboard gestanden hat. Es ging gar nichts für mich. Ich kam keine 2 Meter weit auf dem Brett. Meine „Abfahrt“ bestand aus Fallen, Versuchen sich Aufzurichten und einem langen Fußmarsch die grüne Piste hinunter. Leider sind die Pisten relativ lang, so dass ich erst nach rund 2 Stunden wieder am Ausgangspunkt war. Nach dem Mittagessen entschied ich mich kurzfristig einen Snowboard Lehrer für eine Stunde zu buchen. Durch einen Fehler musste ich dafür auch nur 270 SEK bezahlen. Normalerweise kostet Einzelunterricht 470 SEK pro Stunde und 120 SEK für jede weitere Person. Die Trainingseinheit hat mir auf jeden Fall gut getan, denn ich lernte erstmal die Basics – mich auf dem Snowboard zu halten, Aufstehen und Zick-Zack fahren.

Die Zeit verging wie im Flug. Ab 14:45 Uhr wird der Bus wieder aufgemacht und um 15:15 Uhr geht es wieder zurück in Richtung Stockholm. Effektiv bleiben also rund 5 Stunden Zeit auf der Piste. Für Anfänger in jedem Fall ausreichend. Ich war super fertig danach und hatte einen ordentlichen Muskelkater. Auf der Rückfahrt werden übrigens Filme in Englisch gezeigt, so dass die Zeit relativ schnell vergeht. Ich kann Romme Alpin auf jeden Fall empfehlen, auch wenn ich bis jetzt nur einen kleinen Teil des Skigebiets gesehen habe. Besonders für alle die nur eine Woche Urlaub in Stockholm wollen, eignet sich Romme als Tagesausflug in den Schnee.

1 Kommentar:

  1. Hi Reik,

    also Gepäck ungesichert rumstehen lassen ist auch in Deutschland eher nicht üblich, aber Skier und Snowboards standen bis jetzt auf allen Hütten, auf denen ich in den letzten 10 Jahren in Deutschland, Österreich und der Schweiz war, auch ungesichert herum.

    Gruß,
    Sascha

    AntwortenLöschen