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Montag, 29. Juni 2009

Eine Nacht auf der Cinderella

Jeder Schwede kennt die Cinderella durch die Fernsehsendung, die einmal im Jahr dort gedreht wird. Dadurch kannten wir sie ja auch und wollten gerne mal damit fahren.

Da Reik ja Trauzeuge bei der Hochzeit von Freunden war, sollte der Junggesellenabschied im April auf der Cinderella zu Ende gehen, nachdem der arme Bräutigam ja schon einen Pole-Dance-Kurs machen musste. Wie es so kommen sollte, haben die Männer das Schiff um ein paar Minuten verpasst.

Wir haben dann mit der Vikingline geklärt, dass die beiden frischen Eheleute dann die Schiffsreise zu zweit machen, für das Geld und das ging auch. Diese kleine Reise mit der Cinderella war dann am vergangenen Samstag und wir haben uns mit eingeklingt.








Die Fähre legt immer um 18:00 Uhr in Stockholm Richtung Mariehamn ab. Wir waren um kurz vor 17:00 Uhr da. Einlass auf das Schiff war dann ab 17:15 Uhr. Wir hatten super Glück mit dem Wetter und auf dem Sonnendeck war schon vor dem Ablegen viel los. Die Bar war offen und eine lange Schlange war schon da. Eine Live-Band heizte die Stimmung dann noch mehr auf.

Pünktlich um 18:00 Uhr legte die Cinderella ab und vier Deutsche waren an Board um Spass zu haben. Den hatten wir auch. Wir hatten für unsere beiden Freunde um 21:00 Uhr einen Tisch beim Viking Buffet reserviert. Für uns ging das komischerweise nicht mehr über das Internet, aber der Kellner meinte, es ist auf jeden Fall was frei, wir sollten einfach mitgehen.

Der kleine Hunger trieb uns aber erstmal in die kleine Tapas Bar an Board. Die Kellenerin war unfreundlich, aber was solls. Weisswein für die Damen, Bier für die Herren und Tappas. Die Preise lassen ja hoffen, denn 30 SEK für einen Tappas, ganz schön teuer. Man musste dann aufstehen, um die Bar rumgehen und war erstmal geschockt. Den Anblick kann man gar nicht beschreiben, aber 30SEK war das alles nicht wert. Mini-Brote mit einem Stück Käse oder irgendwas anderes in Mini Form. Attila hatte dann einen Salat mit Krabben für satte 92 SEK genommen. Insgesamt haben wir also schon dort allein über 40,00 Euro gelassen.

Das Viking Buffet fing wie gesagt für uns um 21:00 Uhr an. Mit 30,00 Euro pro Person kommt man hier aber ganz gut weg. Bier, Wein und alle anderen Getränke sind inklusive. Das Angebot ist gut und lecker.

Um 22:00 Uhr kamen wir dann wieder aus dem Buffet Saal und mussten mit ansehen, wie der Duty Free Shop vor uns die Türen schloss. Auch das Karaoke in der Karaoke Bar war schon abgebaut. Immer mehr Bars machten dicht. Am Ende blieben dann nur noch die Whiskey Bar, die Fun Club, die kleine Disco wo vorher Karaoke stattfand und auf einem Aussendeck eine kleine Disco.

Die Cinderella stoppt dann irgendwann und bleibt mitten auf See stehen. Sonst wäre sie ja auch viel zu früh in Mariehamn. Das ist aber ganz nett, denn es ist ja nicht richtig dunkel, man ist auf dem Aussendeck, hört Musik und hat Spass.

In dem FunClub spielten zwei Live Bands und die Tanzfläche war richtig voll. Es gab noch einen Raum neben dem Pub, dort sassen eher etwas ältere Personen und genossen dann ebenfalls Live Musik. Im Pub selber sang ein junger Mann unter anderem Elvis Songs. Leider haben wir nur noch den letzten Song mitbekommen, ich hätte gerne mehr gehört, denn es hörte sich wirklich nett an.

Wir waren am meisten in der Whiskey Bar, aber die ist sozusagen gleich am Fun Club. Somit hatten wir alles bestens im Blick.

Am Ende waren Reik und ich allein in der kleinen Disco wo vorher die Karaoke war und das war super eklig. Ich hatte Ballerinas an und die blieben kleben. Ich musste mich richtig anstrengen um vorwärts zu kommen. Die Musik war Hip Hop, Soul und Michael Jackson. Als das Lied anfing, ging die Meute, aus gegebenen Anlass, richtig ab.

Die Kabinen waren klein, aber gut. Mehr kann ich dazu gar nicht sagen.

Das Schiff an sich ist in einem guten Zustand, aber dass kann auch daran liegen, dass es gerade frisch renoviert war. Wer kein Schwedisch kann, der sollte sich jemanden mitnehmen, der es kann. Denn alle Durchsagen sind nur auf Schwedisch. Auch alle Karten und Informationsbroschüren sind nicht auf Englisch. Das ist, wie ich persönlich finde, total daneben, aber auch wieder irgendwie typisch schwedisch :).

Die Getränkepreise waren so, wie man es erwarten kann, auf einem Schiff mit Duty-Free. Nicht zu teuer, aber auch nicht zu billig. Dafür kann man sich Wasser jederzeit nehmen. Gerade bei diesem heissen Wetter sehr toll.

Die Leute auf dem Schiff hätten unterschiedlich nicht sein können. Es war wirklich alles dabei. Von normal, über alt, über Familien bis hin zu total ausgeflippt.

Es ist eindeutig ein Feierschiff und wer es lieber etwas ruhiger mag, mit weniger Besoffenen, der sollte nicht mit der Cinderella fahren. Man wird aber auch nicht angepöpelt oder so. Alles verläuft, so weit wir es beurteilen können, ganz gesittet. Natürlich ist es auch ein Bagger-Schiff und viele Singles sind darauf unterwegs. Somit sieht man auch mal das ein oder andere Pärchen, die wild knutschend in der Ecke sitzen.

Nachdem wir dann relativ zeitig gegen drei Uhr endlich im Bett waren, klingelte um 8:00 Uhr wieder der Wecker. Das Frühstücksbuffet gibt es nur bis 10:30 Uhr. Mit dickem Kopf und super Müde sind wir dann um 9:00 Uhr los.

Das Frühstücksbuffet war nicht so mein Ding, denn ohne Nutella und ohne Marmelade bin ich aufgeschmissen. Aber der Kaffee schmeckte besser als der am Abend zuvor. Da ich aber eine Mäkeltante bin, zählt mein Wort hier nicht so. Reik, Attila und Anja hat es super geschmeckt.

Wir hatten dann erst ein bisschen Gedanken, was wir noch bis 15:00 Uhr machen sollen auf dem Schiff, aber nach einem langen Besuch im Duty Free Shop, ging es erstmal aufs Sonnendeck. Hier gönnten sich unsere Männer und alle anderen auf dem Schiff erstmal das erste Bier oder auch schon den ersten Cocktail.

Die Sonne knallte so richtig, also gingen wir wieder rein. Drinne im Schiff war die Klimaanlage so doll aufgedreht, dass Anja und ich erstmal unsere Jacken holen mussten, da es so kalt war. Wir blieben dann im Fun Club hängen, da um 12:00 Uhr dort ein Karaoke Wettebewerb stattfand. Das war ganz nett.

Um 13:00 Uhr sind Reik und Atti dann zum Mittagsbuffet gegangen. Reik als Ersatz für Anja. Wir beiden Frauen waren noch satt vom Frühstück. Wir vertrieben uns die Zeit mit dem Finale vom Karaoke, kurzem Sitzen auf dem Sonnendeck und Leute auf dem Schiff beobachten.

Gegen 14:30 Uhr kamen die Herren zurück und waren satt. Allerdings war es wohl das selbe Angebot wie am Abend zuvor, also etwas langweilig. Somit haben wir dann unsere Sachen gepackt und sind wieder in die Whiskey Bar. Die Herren haben sich dann noch einen ganz besonderen Glenfiddich geleistet. Pünktlich um 15:30 Uhr legte die Cinderella wieder in Stockholm an. Wie es dann so ist, wollen alle ganz schnell wieder runter vom Schiff. Wir waren so in der Mitte von allen, was ein böser Fehler war.

In Stockholm waren gestern 30Grad und dementprechend war es super heiss in dieser Gangway. Es hat sich angefühlt als wären wir eine Rinderherde, die zum Schlachter geführt wird. Es kam immer wieder zum Stau und diese Gangway war ewig lang. Viele Leute waren immer noch oder schon wieder besoffen. Es war also nicht sehr angenehm.

Alles in allem lohnt es sich aber mal mitzufahren, wenn man was zum feiern hat. Auch wer nicht feiern will, kann auf seine Kosten kommen. Ein Spa steht den Gästen ebenfalls zur Verfügung, aber das hatte schon zu, als wir es entdeckten.

Abschliessend kann ich noch sagen, wir werden sicherlich noch mal mitfahren, denn es war nicht teuer, aber super lustig.

Montag, 22. Juni 2009

Das war unser Midsommer 2009

Unser zweites Midsommer Fest hier in Schweden ist vorbei. Dieses Mal hatten wir uns ein wenig besser vorbereitet, um pünktlich zum Tanz vor Ort zu sein. Midsommar feiert man in Schweden immer am Freitag vor dem 21. Juni. Dieser Tag heisst Midsommarafton und ist eigentlich kein offizieller, staatlicher Feiertag. Trotzdem geben alle schwedischen Firmen ihren Angestellten an diesem Tag frei. Der darauf folgende Samstag heisst Midsommardagn. Wer die Festlichkeiten selbst mit erleben will, muss aber definitiv bereits am Freitag vor Ort sein. Für Touristen aus Deutschland heisst es also einen Tag Urlaub nehmen.

In diesem Jahr hatten wir uns vorher schon ein paar Midsommer Feste rausgesucht, bei denen wir vorbeischauen wollten. Auf unserer Liste endeten Hågelby Parken, wo wir letztes Jahr schon waren, Siggesta Gård und Tyresta By. Dummerweise haben wir keine detailierten Wegbeschreibungen rausgesucht und uns voll auf unser Navigationssystem im Auto verlassen. Das Problem ist das die Midsommer Feste in und um Stockholm nicht ausgeschildet sind. So wussten wir zwar, dass Siggesta Gård auf Värmdo östlich von Stockholm liegt, aber nicht wo es genau ist. Im GPS war es natürlich nicht zu finden, so dass wir den Festplatz gar nicht gefunden haben.

Tyresta By kannten wir bereits, da wir schon einmal im Nationalpark Tyresta waren. Gegen 11:00 Uhr am Midsommarafton war in Tyresta By noch tote Hose. Ein paar Jungs spielten American Football und ein Lakritzstand wurde aufgebaut. Die Hauptattraktion ist das Aufstellen der Midsommerstange mit anschliessendem Tanz. In Tyresta By sollte die Stange um 14:00 Uhr aufgestellt werden. Ich denke es ist gut, wenn man sich diese Informationen schon vorher besorgt, um sein persönliches Midsommarfest besser planen zu können. Wir kamen gegen 13:45 Uhr zurück nach Tyresta und es war bereits die Hölle los. Der Parkplatz, auf dem um 11:00 Uhr nur 3 Autos standen, war gnadenlos überfüllt. Wir mussten etwas ausserhalb parken. Die Midsommarstange war fast fertig geschmückt. Im Video könnt ihr kurz sehen, wie die Stange mit Zweigen verziert wird. Normalerweise liegt die „Midsommarstång“ in der Mitte des Festplatzes und jeder kann mithelfen, sie mit Zweigen einzubinden. Viele Leute machen sich auch selbst Kränze aus Zweigen, die man dann auf dem Kopf tragen kann.








Die Midsommerstange wurde um 14:00 Uhr aufgerichtet. Es waren total viele Leute da. Eine kleine 3-Mann Kapelle fiedelte ein paar typische Midsommer-Songs. Danach wurden die Vorbereitungen zum Tanz koordiniert. Die Menschen, die um den Festplatz standen, fassten sich an den Händen und bildeten mehrere Ringe, jeweils mit verschiedenem Durchmesser rund um die Midsommarstång herum. Es dauerte eine Weile bis alles gut aufgestellt war. Eine Frau mit Mikrofon koordinierte alles von der Mitte aus. Danach wurden schwedische Midsommer Klassiker wie „Sma grodorna“ gespielt und alle tanzten. Die Schweden können echt Spass haben. Alle Leute machten alle Bewegungen zu „Sma grodorna“ mit.

Die verschiedenen Feste an Midsommer wirken für mich immer recht spontan. Es gibt wenig offizielle Stände, wo man etwas zu Essen kaufen kann. Sicherlich gibt es auch verschiedene Feierlichkeiten, viele davon mit Eintritt. Wer nach Tyresta By kommt, sollte auf jeden Fall eine Decke und ein Picknick mitbringen. Es gibt öffentliche Grills, die jeder benutzen kann. Vom Timing her ist es am Besten, wenn man ein Stunde vor dem Aufstellen der Stange kommt, da es dann noch nicht so voll ist.

Nochmal eine Zusammenfassung für nächstes Jahr. Festplätze raussuchen, Anfahrtsbeschreibung ausdrucken, Zeitplan besorgen, Kranz binden lernen, Decke und Picknick einpacken. Trevlig Midsommar!

Mittwoch, 17. Juni 2009

Peppar

Wir haben einen Namen gefunden, der uns beiden richtig gut gefaellt. Peppar wird unser Hund heissen!

Aufgrund der langen Bearbeitungszeit des Antrag beim Jordbruksverket fuer die Einfuehrung von Welpen unter drei Monaten nach Schweden, mussten wir unsere gesamte Reiseplanung noch einmal aendern.

Eigentlich wollten wir am 31.7. mit Polferries wieder ueber Polen nach Deutschland fahren. Letztes Jahr war das die beste Variante um mit dem Auto nach Deutschland zu kommen. Alles war gebucht und bezahlt bevor wir von dem Hund gewusst hatten.

Durch die Bearbeitungszeit des Antrags beim Jordbruksverket werde ich nun schon am 17.7. nach Deutschland fahren, um die kleine Peppar chippen zu lassen und den Antrag mit der Chipnummer vervollstaendigen. Erst mit der Chipnummer werden sie den Antrag bearbeiten und die Sondergenehmigung per Post nach Deutschland schicken. Nur mit den Originalpapieren darf man den Hund in Schweden einfuehren. Der Zoll akzeptiert keine Faxe oder Kopien.

Naja, jedenfalls wollten wir dann eigentlich die komplette Reise ohne Polferries machen. Also habe ich angerufen um sie abzusagen und das Geld zurueck zu bekommen. Siehe da, es geht nicht. Es war ein "Special Offer" und aus diesem Grund kann man das Geld nicht zurueck bekommen. Man kann die Reise aber verschieben. Also fahren wir jetzt am 17.7. gemeinsam mit Polferries hin und verlieren das Geld fuer die Rueckreise. Der Hund darf nicht ueber Polen eingefuehrt werden, sondern muss auf direkten Wege Deutschland-Schweden eingefuehrt werden.

Das heisst dann also dass wir unsere Rueckreise ueber Sassnitz nach Trelleborg mit Scandlines machen werden. Gebucht haben wir mittlerweile schon. Das weckt doch gleich Erinnerungen, denn wir sind damals auch von Sassnitz nach Trelleborg und dann nach Skogas gefahren.

Alles im allen kostet uns der ganze Spass eine Menge Geld, aber Peppar ist uns das alle mal wert. Jetzt muesste die Sondergenehmigung auch rechtzeitig zur Rueckfahrt in Deutschland ankommen.

Somit steht uns fast nichts mehr im Weg, ausser 4 lange Wochen warten, bis wir sie endlich wirklich haben. Das heisst, Reik muss ja wieder zurueck und arbeiten. Er kommt dann aber 2 Wochen spaeter endlich zu unserem Deutschland-Urlaub nach und kann auch die kleine Peppar geniessen.

Dienstag, 16. Juni 2009

Job Einstieg in Schweden

Gestern habe ich in der Schule etwas über eine Unterstützung vom schwedischen Arbeitsamt erfahren, die es Einwanderern leichter machen soll einen Job in Schweden zu finden. Es handelt sich um eine Massnahme, die sich „Instegsjobb“ und meiner Meinung nach erst seit Mitte 2008 verfügbar ist. Die deutsche Übersetzung lautet in etwa „Einstiegsjob“. Hier gibt es eine englische Übersetzung.

Einwanderer, die eine Arbeit gefunden haben, können sich diese als Instegsjobb anerkennen lassen. In diesem Fall bekommt der Arbeitgeber über einen Zeitraum von maximal 6 Monaten, das Gehalt des Arbeitnehmers zu 75 Prozent vom Arbeitsamt zurückerstattet. Maximal werden 750 SEK pro Tag gezahlt. Was bedeutet das für Einwanderer? Ich denke bei der Bewerbung ist es ein grosser Anreiz für den Arbeitgeber, da er ja fast das gesamte Gehalt zurückerstattet bekommt. Auf der anderen Seitet, ist es für den Arbeitnehmer genauso eine super Gelegenheit mit Schweden in Kontakt zu kommen und im Arbeitsmarkt Fuss zu fassen.

Ob man die Unterstützung als Einwanderer bekommt oder nicht, ist allerdings an zwei Bedingungen geknüpft. Zunächst einmal benötigt man eine Aufenthaltsgenehmigung die nicht älter als 36 Monate ist. Die Aufenthaltsgenehmigung ist für viele Deutsche die auswandern wollen sicherlich das grösste Problem. Die zweite Bedingung ist die regelmässige Teilnahme an der SFI Schule. Derjenige, der die Unterstützung vom Arbeitsamt bekommt, darf die SFI noch nicht abgeschlossen haben. Es geht auch nicht, wenn man bereits über die SFI hinaus ist und beispielsweise die nächste Stufe SAS besucht.

Es kann durchaus passieren, dass viele Arbeitgeber nach 6 Monaten Unterstützung den Job kündigen. Ich sehe es trotzdem als Gewinn für alle Einwanderer, da sie dann wenigstens über einen kurzen Zeitraum die Möglichkeit zum Arbeiten und damit zum integrieren hatten. Übrigens wird die Instegsjobb Unterstützung auch mehrfach für verschiedene, auf einander folgende Jobs bewilligt. Innerhalb eines Zeitraums von 24 Monaten nach der erstmaligen Inanspruchnahme darf man sich erneut dafür anmelden.

Mittwoch, 10. Juni 2009

Plüschtiere aus Schweden





Im aktuellen Flight-Shop Katalog bei SAS, ist mir eine Plüschkatze der schwedischen Firma Bukowski Design AB aufgefallen. Die Katze heißt Astrid und kostet 12 Euro auf allen SAS Flügen. Ein Teil des Geldes aus dem Verkauf von Astrid, nämlich genau 20 schwedische Kronen, kommen der Charity Organisation „Save The Children“ zugute. Grund genug mir die kleine Katze auf meinem Rückflug von Frankfurt aus zuzulegen.

Im SAS Katalog stand auch etwas über die Geschichte des Plüschtier Herstellers Bukowski. Die Firma wurde 1990 gegründet. Barbara Bukowski wollte ihren Söhnen einen dieser alten, liebevoll aussehenden Teddybären schenken. Sie musste feststellen, dass diese Plüschteddies, mit denen sie gross geworden war, nicht mehr zu bekommen waren. An dieser Stelle muss ihr Mark Twain's Spruch „Wenn ich was gutes lesen will, schreib ich mir was.“ eingefallen sein und sie begann damit, Teddybären im alten deutschen, englischen Stil von Margareta Steiff herzustellen. Ihre Söhne lieben die Teddys bis heute.

Während einer Ausstellung in Schweden, zeigte Barbara Bukowski einige ihrer selbst angefertigten Teddybären. Da es zu diesem Zeitpunkt in Schweden nichts vergleichbares gab, sorgten die Plüschtiere für großes Interesse. Inzwischen ist Bukowski Design AB auf dem europäischen Markt erfolgreich und gehört zu den besten Herstellern von Teddybären und anderen Plüschtieren. Die Plüschtiere haben alle ihren eigenen Namen und Charakter. Ursprünglich dachte ich mir, die Plüschtiere wären doch für Touristen ein gutes Mitbringsel aus Schweden. Wir werden nämlich oft gefragt, was man den Lieben zuhause denn aus Schweden mitbringen könnte. Ja, die Plüschtiere von Barbara Bukowski sind typisch schwedisch, werden aber leider auch in Deutschland von vielen Online-Shops verkauft.

Wie der Zufall so will, hat die Firma Bukowski Design ihren Firmensitz bei uns im Ort in Skogås. Das wusste ich zu dem Zeitpunkt als ich die Katze bei SAS gekauft habe nicht. Eventuell kann man einige Plüschtiere direkt vor Ort kaufen, als Fabrikverkauf sozusagen. Auf der Webseite sind zumindest Büro Öffnungszeiten angegeben. Üblicherweise werden die Produkte aber nur an Wiederverkäufer und nicht an Endkunden weiterverkauft. Ich gehe davon aus, dass die Bukowski Plüschtiere in den meisten Spielwaren Läden in Stockholm zu finden sind. Ansonsten können sie wie angesprochen auch über Internet von deutschen Händlern bezogen werden.

Donnerstag, 4. Juni 2009

In Schweden wählen gehen

Da Reik derzeit in den USA ist, hab ich mich heute allein auf die Socken gemacht und bin wählen gegangen. Ich denke mal jeder weiss, dass am 7. Juni die Wahlen zum Europäischen Parlament sind. Da wir nun in Schweden leben, durften wir uns schriftlich entscheiden, ob wir an den Wahlen in Schweden oder an den Wahlen in Deutschland teilnehmen. Wir entschieden uns für Schweden und auch die zukünftigen europäischen Wahlen werden wir hier mitmachen.

Hier in Schweden gibt es die sogenannte "Förtidsrösta". Man kann also schon vom 20.5. bis 6.6. wählen oder eben am richtigen Wahltag wählen gehen. Wer das Förtidsrösta in Anspruch nehmen möchte, der braucht eine Röstkort. Dort steht neben dem Namen und Adresse auch wo dein nächstes "Vorwahlbüro" bzw. dein Wahlbüro am Wahltag, also den 7.6. ist.

Unser Vorwahllokal war in unserer Bibliothek oder in der Bibliothek einen Ort weiter. Die Öffnungszeiten waren klasse, denn Montags und Mittwochs hatte die extra eingerichtete Stelle in einem separaten Nebenraum von 12:00 bis 19:00 Uhr, Dienstag, Donnerstags und Freitags von 12:00 bis 17:00 Uhr und Samstags von 11:00 bis 15:00 Uhr.

Wer zur Wahl nicht gehen kann, egal ob Vorwahl oder Hauptwahl, zum Beispiel aus Krankheitsgründen, der kann über eine Vollmacht jemanden anderen Wählen lassen. Wer weit draussen auf dem Land wohnt, der kann über den Briefträger wählen und wer gerade im Ausland ist, der kann in der schwedischen Botschaft wählen gehen. Für alles braucht man aber die Röstkort.

Jedenfalls bin ich, etwas aufgeregt natürlich, heute in unsere Bibliothek zum wählen gegangen. Dort saßen zwei nette Frauen die mich an einen Tisch schickten. Dort lag ein kleines Heft mit einer Wahlbeschreibung in verschiedenen Sprachen. Deutsch war nicht darunter! Aber wer kein Englisch kann, braucht nicht verzweifeln, denn anhand der Bilder kann man auch schon erraten was man zu tun hat.

Kennt ihr diese Ständer, wo man Postkarten drin verkauft. In so einem waren die Wahlzettel. Auf jedem Zettel stand ganz groß die Partei und darunter zum Ankreuzen einige Namen. Man muss also den Zettel mit der Partei für die man sich entschieden hat aus diesem Ständer nehmen und hinter einen kleinen Vorhang verschwinden. Dort konnte man dann ein Kreuz bei jemanden machen, den man wählen möchte.

Dann den Wahlzettel einfach in einen Briefumschlag, zukleben und zu den netten Damen bringen. Diese kontrollieren dann, über die ID-Kort oder den Führerschein, wer du bist und nehmen dir deine Röstkort ab. Dann tun sie alles in einen großen Umschlag und tun ihn in eine Box. Das wars! Wen ich gewählt habe, dass wir an dieser Stelle nicht verraten.

Aber so wie ich es gelesen habe, nutzen viele Schweden die Vorwahl und die Beteiligung an der Wahl ist viel größer als erwartet.