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Donnerstag, 23. April 2009

Junggesellenabschied in Stockholm

Die Feuertaufe ist überstanden. Stockholm ist definitiv tauglich zum Feiern eines Junggesellenabends. Genau diesen haben wir nämlich am letzten Wochenende für einen Freund aus Berlin gefeiert. Rückblickend lief leider nicht alles so glatt wie gewünscht. Aber der Reihe nach.

Angefangen hat alles im Januar, also vor reichlich 3 Monaten. Ich hatte mir spontan überlegt, die ganze Rasselbande inklusive Bräutigam nach Stockholm zu holen. Auf meiner Liste standen 4 Jungs aus Berlin, 2 Jungs aus Hamburg und ich. Für die Berliner war es relativ leicht billige Flugtickets zu finden. Mit Ryanair von Berlin Schönefeld aus, am Samstag früh um 8:30 Uhr los und am Sonntag abends um 19:55 Uhr von Stockholm aus zurück. Preis inklusive aller Zusatzkosten pro Person rund 55 Euro. Ich habe das dann gleich so vereinbart, dass jeder (ausser der noch-Junggeselle) seinen Flug gleich selber bezahlt. Von Hamburg aus, sieht es zeitlich und preislich leider etwas schlechter aus, so dass die beiden Hamburger bereits einen Tag vorher zu uns rüberkamen.

Am Samstag morgen machte ich mich ganz früh auf die Socken um die Berliner von Stockholm Skavsta abzuholen. Mit dem Auto fährt man rund 1 Stunde 15 Minuten aus der Stadt raus. Alternativ kann man auch mit dem Flygbuss von Skavsta nach Stockholm fahren. Gegen 12 Uhr ging der Samstag los. Zunächst einmal machten wir einige Bars und Pubs unsicher. Empfehlen kann ich Euch Moosebacke, wo es am Wochenende zwischen 11 und 15 Uhr für 150 SEK einen Jazz Brunch gibt. Alternativ den Oliver Twist Pub, der ab 12 Uhr geöffnet ist. Bekannt und immer wieder gut ist das Glen Fiddich Warehouse in der Gamla Stan, dass einige hochwertige Whiskey und Bier Spezialitäten auf der Karte hat. Auch das Bishops Arms, welches es drei Mal in Stockholm gibt, kam super bei den Teilnehmern des Junggesellenabschieds an.

Angetankt mit etwas Alkoholm ging es um 15 Uhr zur ersten Prüfung für den angehenden Bräutigam. Ich hatte ihm einen einstündigen Poledance Kurs auf Södermalm gebucht. Das Studio Polefitness befindet sich in der Tobaksspinnargatan 1 und ist gut vom U-Bahnhof Hornstull aus zu erreichen. Der einstündige Poledancekurs wird oft für Junggesellen und -gesellinnnen Abschiede gebucht. Als Besondere Herausforderung tanzt die eine Gruppe dann der anderen Gruppe an der Stange dann etwas vor. Vor uns war gerade eine Gruppe Frauen fertig. Unser Junggeselle wurde auf einen Stuhl gesetzt und ordentlich erotisch angetanzt, bevor er sich selber an der Stange versuchen durfte. Poledancing ist super anstregend, viel schwerer als es aussieht. Die Trainerin heisst Kerstin und ist extrem fit. Der Junggeselle wurde in einen engen Body gesteckt und mit einer bloden Perücke ausgestattet, wurden verschiedene Übungen einstudiert. Leider kam die Frauen Gruppe nach uns nicht, so dass es keine Vorführung von unserer Seite zu sehen gab. Der einstündige Kurs hat mich 1900 SEK gekostet, da wir unter 10 Personen waren. Leider nicht ganz billig, aber auf jeden Fall ein unvergessliches Erlebnis!

Für den Junggesellen war der Kurs relativ anstrengend, so dass wir danach erstmal was essen gehen mussten. Leider hat uns diese Pause das Genick gebrochen. Ich hatten nämlich für den weiteren Männerabend zwei Kabinen auf der Cinderella gebucht. Die Cinderella ist ein Kreuzfahrtschiff von Viking Line, dass jeden Tag von Stockholm nach Mariehamn fährt. Es ist das beste Party-Sauf-Baggerschiff das ihr in Stockholm kriegen könnt (sogar mit eigener Reality Fernsehserie). Mariehamn liegt auf einer kleinen finnischen Insel in der Ostsee. Die Reise auf der Cinderella geht über Nacht. Abfahrt 18:00 Uhr am Viking Line Terminal. Ankunft 15:30 Uhr am Tag darauf. Die beiden Kabinen waren extrem preiswert, für jeden nur umgerechnet 21 Euro.

Dummerweise wusste ich nicht, dass man schon sehr viel früher vor der Abfahrt am Terminal sein sein muss. Poledancekurs war 16:00 Uhr zuende, danach noch Essen, das war extrem eng bis 18:00 Uhr. Selbst mit einem zügigen Sprint vom Slussen zum Viking Line Terminal kamen wir dort erst 17:50 Uhr an. Zu diesem Zeitpunkt war der Check-In bereits nicht mehr möglich. Die Dame von Vikingline verweigerte uns schlichtweg den Zugang obwohl die Cinderella noch am Terminal lag und zugänglich war. Das war dann auch so ungefähr der Tiefpunkt des Tages. Ich denke es wäre nochmal ein super Event für den Junggesellenabend geworden mit Karaokebar, Dancefloor und natürlich jeder Menge zollfreiem Alkohol.

Es blieb mir nichts anderes als kurzfristig umzuplanen. Glücklicherweise konnten wir irgendwie 8 Schlafplätze bei uns zuhause klar machen. Es war zwar sehr Hostel mässig, aber ich glaube das hat niemanden gestört. Als Ersatz für die verpasste Cinderella, sind wir einfach abends nochmal nach Stockholm losgezogen. An diesem Abend sollte Faithless im Berns Salong, einem der besten Stockholmer Klubs, auflegen. Leider war niemand bereit umgerechnet 50 Euro Eintritt zu bezahlen. Da wir schonmal in der Nähe waren, zogen wir dann in der Ecke Stureplan durch die Strassen. Es ist relativ schwer einen Club zu finden wo man reinkommt. Stureplan ist auch eine ziemliche „Schicki-Micki“ Gegend. Mit Turnschuhen wird man schon mal gar nicht reingelassen. Wir wirkten ziemlich normal gegenüber den Schweden, die alle gut gestyled mit Hemd und Lackschuhen unterwegs waren. Nach ziemlich vielen Absagen, blieben wir am Ende in einem kleinen Jazzclub und einem zur Disko umgebauten italienischen Restaurant hängen. Leider habe ich erst später erfahren, dass wir ganz in der Nähe von Stockholms beliebtestem Schlagerclub „Golden Hits“ in der Kungsgatan 29 unterwegs waren. Pech gehabt. Der Abend war trotzdem gelungen. Mit dem letzten Pendeltåg (S-Bahn) fuhren wir dann um 1:49 Uhr nach Hause.

Der Sonntag war dann eher touristisch ausgeprägt. Ausschlafen und danach eine zweistündige Rundfahrt mit dem Sightseeing Boot vom Strömkajen aus. Die Fahrt nannte sich „Under the Bridges of Stockholm“ und ist sehr zu empfehlen. Jeder hat Kopfhörer und man kann aus 15 Sprachen auswählen. Sogar für mich gab es nach einem Jahr noch einiges Neues zu erfahren. Der Junggesellenabschied endete mit ein oder zwei Bieren und Verabschiedung am Flughafen.

Einen Junggesellenabschied in Stockholm kann ich nur empfehlen. Es gibt noch viele andere Aktivitäten, die ihr einbauen könnt. Beispielsweise kann man bei entsprechendem Wetter zwischen Gamla Stan und Reichstag Wildwasser-Rafting fahren. Von anderen habe ich gehört, dass sie zu einem Laser Dome gegangen sind, wo man sich gegenseitig mit Laserwaffen jagen muss. In Richtung Striptease hatte ich auch etwas evaluiert. Es gibt einen Striptease Club in der Drottningsgatan 110, der am Wochenende am 12 Uhr geöffnet ist. Der Eintritt kostet allerdings 500 SEK pro Person. Der Eingang zum Klub befindet sich übrigens versteckt im Flirt Fashion Laden. Falls ihr eine Location habt, könnt ihr auch eine Stripperin mieten. Für 15 Minuten nackte Haut dürft ihr aber auch 2300 SEK hinlegen.

Equipmentmässig solltet ihr Euch am besten die kleinen Jägermeister, Kümmerling oder Feigling Flaschen aus Deutschland mitbringen. So etwas gibt es in Schweden nämlich nicht. Perücken oder irgendwelche albernen Kostüme bekommt ihr im Scherzartikelladen in der Drottninggatan. Einfach von Åhlens aus Richtung Kungsgatan laufen und dann auf der linken Seite.

Ögonklinik Skärholmen

Da ich ein Hagelkorn am rechten Augenlid habe, welches einfach nicht verschwinden will, bin ich zu meinem lieben Hausarzt Anders gegangen. Anders überwies mich an die Augenklinik am Globen und die wiederum überwies mich an die in Skärholmen, da dort die Wartezeit kürzer sein sollte.

Das war Ende November. Mir wurde dann gleich gesagt, dass sie Wartezeiten etwa drei Monate betragen würden. Und es kam wie es musste, nach etwas über drei Monaten hatte ich den Termin in der Ögonklinik Skärholmen.

Der Termin war am 4. März und trotz hohen Fieber bin ich hingefahren, denn die Gefahr wieder drei Monate zu warten war mir einfach zu groß. Leider konnte mir keiner sagen ob die Operation gleich an dem Tag sein würde oder an einem anderen oder ob eine OP überhaupt sein muss.

Am Empfang saß eine etwas ältere Schwedin, die zu den Schweden gehört, die mich immer wieder davon überzeugen dass Schweden und Deutsche sich ähnlich sind. Sie war genervt und zeigte es mir auch prompt in ihrer „freundlichsten“ Art. Naja, jeder hat halt mal eben einen schlechten Tag. Dafür waren aber die Schwester und der Professor nett.

Der Professor, der sich mein Auge anschaute bestätigte meine Selbstdiagnose eine Hagelkorns. Danke Wikipedia! Er beruhigte mich nochmal und sagte dass es nicht gefährlich ist. Ich könnte auch damit leben, aber das will ich nicht. Denn leider wurde ich schon oft auf meine Auge angesprochen, nie von Fremden, aber es ist doch etwas unangenehm. Wie ein dicker fetter Pickel auf dem Auge, den alle sehen können! :-)

Zurück zum Thema. Wir waren uns also einig dass das Ding weg muss, nur leider konnte der Professor dies nicht selber durchführen, denn diese Art von Operationen führt nur ein Kollege durch. Ob der Hagelkorn danach verschwindet, können die Ärzte ebenfalls nicht versprechen, aber es ist ein Versuch wert, finde ich!

Der Clou ist aber, dass er mir keinen Termin für die Operation geben konnte, weil sie schon 95 Prozent der Kapazität ausgeschöpft haben. Sie versuchen mich aber bis zum Sommer irgendwie dazwischen zu schieben. Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass sie auch frühs anrufen können und dann am Nachmittag die OP ist. Ich bin ja schließlich flexibel.

Das schwedische Gesundheitssystem überzeugt mich nicht so, dass kann aber auch einfach daran liegen, dass es komplett anders ist als in Deutschland. Hier braucht man für alles eine Überweisung und viel Geduld, denn mal einen schnellen Termin gibt es nicht. Das gilt natürlich nicht für Notfälle, da gibt es den Akutvård.

Freitag, 17. April 2009

Gallenoperation auf Schwedisch

Oh nein, es droht mein erster, ernsthafter Krankenhausbesuch in Schweden. Alles fing kurz vor Weihnachten an. Ich wachte nachts mit Schmerzen unter dem rechten Rippenbogen auf und mir war sehr übel. Das Ganze hielt über mehrere Stunden an und nur mit Wärmflasche konnte ich irgendwann wieder einschlafen. Mir kam sofort der Gedanke, dass es ein Problem mit der Galle sein könnte, da sowohl mein Vater als auch mein Opa an der Galle operiert waren.

Naja jedenfalls unternahm ich erstmal nichts weiter. Leider kamen die gleichen Symptome ein paar Nächte später wieder. Beide Mal hatte ich vorher Nahrung mit Fett gegessen (Salat, Erdnüsse). Also was solls dachte ich mir, machst du einen Termin beim Arzt in Skogås. Eine Woche Wartezeit – naja kennt man ja in Schweden. Die Hausärzte findet man hier in Schweden oft in Ärztehäusern, die sich „Vårdcentral“ nennen. Jeder Arztbesuch kostet Geld (Besuch mit Termin: rund 14 Euro, Besuch ohne Termin oder akut: rund 30 Euro, Folgebesuch: rund 7 Euro). Allerdings sind die Kosten bei 90 Euro gedeckelt. Wer die Summe erreicht, darf ein Jahr, vom ersten Arztbesuch an gerechnet, kostenlos ran. Die Untersuchungmöglichkeiten im Vårdcentral sind aber eher beschränkt. Mehr als Blutprobe, Urinprobe und Abtasten können die dort nicht machen. Ich bekam also eine Überweisung zum Ultraschall. Die Ultraschallabteilung meldet sich dann bei mir wegen Termin, wurde mir gesagt. Drei Wochen Wartezeit später, hatte ich meinen Termin. Clevererweise machte ich zum Besprechen der Ultraschallergebnisse gleich einen Folgetermin beim Hausarzt aus.

Eine weitere Woche später war dann klar, Diagnose Gallengries. Gallengries, das sind so ganz kleine Gallensteine, die sich in und an den Ausgängen der Gallengänge festsetzen können und dort den Abfluss der Gallenflüssigkeit stören. Wenn die Steine blockieren, kann es zu kolikartigen Schmerzen kommen. Oft sind Übelkeit, Erbrechen und starke Rückenschmerzen mit im Spiel. Meine Ärztin machte jedenfalls gleich eine Überweisung ins Ersta Sjukhus in Stockholm fertig. Die sind quasi die Gallenspezialisten in Stockholm. Ersta Sjukhus ist ein Privatkrankenhaus, die aber auch normale Patienten aus Stockholms Län aufnehmen. Alternativ kann man mit privater Zusatzkrankenversicherung - ja die gibt’s in Schweden auch - oder als Selbstzahler aufgenommen werden.

Guess what, ich musste wieder warten bis ich meinen Termin im Ersta Sjukhus hatte. Inzwischen hatten wir den 3.März. Leider hatte ich in dieser Zeit seit Weihnachten in regelmässigen Schüben arge Gallenproblem mit leichten bis mittleren Koliken gehabt. Kurioserweise fast ausschliesslich abends oder nachts im Bett und nur auszuhalten in gekrümmter Haltung mit Wärmflasche. Einmal war es sogar so heftig, dass wir akut ins Huddinge Sjukhus gefahren sind. Da das aber kurz vor dem 3. März (meinem Termin in Ersta) war, wurde mir dort nur eine Spritze gegen Schmerzen gegeben, Blut abgenommen und Blutdruck gemessen. Glücklicherweise ging es mir danach einige Wochen gut. Ich hatte auch Diclofenac als Schmerztabletten bekommen, die mir bei späteren Attacken echt geholfen haben.

Dann hatte ich irgendwann meinen ersten Termin im Ersta Sjukhus. Das Krankenhaus liegt auf Södermalm, ziemlich in der Nähe vom Viking Line Terminal, dort wo die Fähren nach Finnland abfahren. Mein Arzt Dr. Jesper Magnusson riet mir zur Entfernung der Gallenblase, da die Koliken mit ziemlicher Sicherheit wieder kommen würden. Nach kurzem Zögern und Abklären fehlender Alternativen willigte ich ein. Das Entfernen der Gallenblase ist eine sehr häufig durchgeführte Operation. Im Ersta Sjukhus wird sie mehr als zweimal am Tag, in ganz Schweden etwa 7000 mal im Jahr, durchgeführt. Schweden wäre nicht Schweden, wenn man nicht auf den Operationstermin auch wieder lange warten müsste. Etwa 3 Monate Wartezeit sollte ich Einplanen. Das wäre dann irgendwann im Juni gewesen. Schon echt lange, wenn man bedenkt das die ersten Symptome schon um Weihnachten kamen.

Also wartete ich wieder. Leider kam es Mitte April nochmal ziemlich dick mit Gallenschmerzen, so dass ich unbedingt versuchen wollte, die Wartezeit etwas zu verkürzen, da ich im Mai und Juni ausserdem nochmal ziemlich durch die Weltgeschichte fliegen muss. Mir fiel ein, dass alle Angestellten über meinen Arbeitgeber eine private Zusatzkrankenversicherung bei IF haben. Solche Zusatzleistungen sind für Arbeitnehmer hier in Schweden nicht unüblich, besonders in Branchen wo es schwer ist, gute Leute zu finden. Ich rief also nochmal in Ersta an und fragte ob die Private Krankenzusatzversicherung irgendwie helfen könnte. Tatsächlich arbeitet IF mit dem Ersta Sjukhus bei Gallenleiden zusammen. Die Versicherung willigte ein meinen Fall zu übernehmen und jetzt habe ich schon am nächsten Freitag (24.April) meinen Operationstermin. Ich bin tierisch aufgeregt. Meine erste grosse Operation, soweit ich mich erinnern kann - und das gleich in einem anderen Land.

Das Ganze wird so ablaufen, dass ich um 7:15 Uhr operiert werden und dann noch eine Nacht im Krankenhaus zur Überwachung bleiben muss. Am nächsten Tag kann man dann schon wieder nach Hause und ist dann noch ein paar Tage krankgeschrieben.

Donnerstag, 16. April 2009

Der Elch in Skogås

Wir wohnen jetzt seit über einem Jahr in Schweden und ich habe nur einmal kurz echte Elche am Rand einer Autobahn hinter einem Zaun beim vorbeifahren bewundern dürfen. Gestern sollte sich das ändern.

Da kommt einmal das deutsche Fernsehen nach Schweden zu uns und prompt steht eine echte Elchkuh am Strassenrand. Wir konnten unseren Augen nicht trauen, aber sie war echt und stand da. Ein LKW-Fahrer hat sie dann vertrieben, damit sie nicht auf die Strasse rennt, aber sie war wunderschön.

Riesig, ruhig und doch irgendwie zerbrechlich. Einfach schön. Was soll ich mehr sagen. Nun werde ich meine Augen wieder richtig offen halten, damit ich öfter das Vergnügen habe. Leider ist kein Foto was geworden, da es schon etwas dunkel geworden ist. Schade!

Wir kommen ins deutsche Fernsehen

Lange haben wir es "offiziell" geheim gehalten, aber nun wird es Zeit die Welt darüber zu informieren, dass wir nun Fernsehstars sind. Und weil wir den Boston schon so lieb haben, durfte der auch mit ins Fernsehen. Aber doch mal von vorne.

Wer unseren Blog verfolgt und auch ab und an mal die Kommentare liest, der hat die Anfrage von Eva Jobst, freie TV Autorin, mitbekommen. Sie arbeitet ab und an mal für das MDR und wollte eine Reportage über Schweden bzw. Stockholm machen. Sie hat unseren Blog entdeckt und uns gefragt, ob wir nicht Lust haben ein bisschen was zu erzählen und da haben wir doch spontan ”Ja” gesagt.

Nach ein paar Emails und Telefonaten kam sie dann mit dem Kameramann Roman gestern an. Da ihr Flieger 2 Stunden Verspätung hatte, kamen sie auch gleich mit Sack und Pack zu uns. Der erste Eindruck passte auch gleich.

Von Roman hatten wir ja vorher noch nichts gehört, aber da er im unseren Alter ist, stimmte die Chemie da auch. Angefangen hatten wir mit einer Szene in der Küche. Wir mussten Abendbrot machen und uns über den Tag unterhalten. Wir fanden es etwas künstlich, aber gut, es war auch lustig. Ist eben komisch wenn man auf "Befehl" wieder über den Tag reden muss und dabei noch beobachtet wird.

Nach den Küchenaufnahmen habe ich mir dann Boston geschnappt und nach Hause gebracht, begleitet vom deutschen Fernsehen. Boston stand dabei total im Mittelpunkt und hat mir auch etwas die Show gestohlen, denn wer kann diesen wunderschönen Augen von Boston und den fliegenden Ohren schon widerstehen?

Als wir dann an Bostons Haus ankamen hat Mahlin die Tür geöffnet. Normalerweise quatschen wir nur kurz, was es so Neues gibt, da wir uns ja immer schon am Morgen sehen, aber da ich viel Schwedisch mit ihnen sprechen sollte, mussten wir uns etwas aus den Fingern saugen. Wenn man sich beobachtet fühlt, dann geht es auch irgendwie nicht so richtig.

Dann haben sie wieder Boston ins Visier genommen und Mahlin und ich haben vorne ”unbeobachtet” noch schnell geschnackt. Da ging es dann wieder. Allerdings nur im Flüsterton.

Reik kam derweil mit dem Auto nachgefahren und wir sind dann nach Gålö gefahren. Da dies einer unserer Lieblingsplätze ist, haben wir das Interview da gemacht.

Dass ging auch nicht so lang, aber es war nicht so schlimm wie wir uns das vorgestellt haben. Wir kannten ja die Fragen auch schon und so waren keine Überraschungen mit bei. Ob wir Kameratauglich sind, tja, dass werden wir dann wohl erst im Fernsehen sehen können. Aber ich gehe mal davon aus, dass es nicht so schlimm wird.

Das Programm Lexi TV mit uns wird dann im Mai irgendwann im MDR ausgestrahlt. Wir und einige Teile unserer Familie können es kaum erwarten uns im Fernsehen zu sehen.

Heute sind sie noch bei Reik auf Arbeit für ein paar Aufnahmen. Wie das ist bzw. war kann er ja dann berichten oder ihr schaut es euch einfach im Fernsehen an. Dann treffen wir uns noch gegen 17:00 Uhr mit Eva und Roman für ein paar Stockholm-Aufnahmen mit uns. Danach ist unsere Fernsehkarriere leider schon wieder vorbei.

Roman filmt und fotografiert übrigens auch bei privaten Aufträgen, wie Hochzeiten, Feiern und so etwas. Wer also Interesse an einem guten Kameramann aus Leipzig hat, der sollte sich seine Webseite anschauen und Kontakt aufnehmen.

Mittwoch, 8. April 2009

Gas- und Strompreisgedanken

Beim Lesen des heutigen Spiegel Artikels „Konzerne senken Gaspreise - aber erst nach der Heizsaison“, musste ich feststellen, dass es meiner Meinung nach in Schweden faier zugeht. Da scheint es eine andere Unternehmenskultur zu geben, obwohl viele Unternehmen wie Vattenfall beide Märkte bedienen.

Beispiel Strom. Ohne genaue Zahlen zu haben, möchte ich meinen, dass der Strompreis gefühlte 40 bis 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr gefallen ist. Wenn ich mit Bekannten aus Deutschland spreche, gibt es niemanden der ähnliches berichtet. Die Kilowattstunde im Drei-Jahresvertrag mit Festpreis, kostet bei Vattenfall in Schweden aktuell 95,50 öre - das sind ungefähr 9 cent. Wenn ich mich richtig erinnere, haben wir letztes Jahr um die 160 öre / kWh bezahlt. Schon ein deutlicher Fall also. Warum werden solche Preissenkungen im Stormpreis nicht auch von den Stromanbietern in Deutschland an die Verbraucher weitergegeben?

Ohne hier alles über den grünen Klee loben zu wollen - ich denke in Schweden gilt noch das Prinzip der Ehrlichkeit, auch in den Strom-, Gas oder Mineralölkonzernen. Das fängt bei den besagten Strompreisen an und geht damit weiter, das man nicht einfach aus dem Blauen heraus die Benzinpreise vor Ostern erhöht. Schade das es diese Ehrlichkeit in Deutschland nur noch selten gibt und die meisten einfach nur an ihren eigenen Vorteil denken.