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Samstag, 26. Januar 2008

Celebrity Basketball

Gestern bin ich endlich mal dazu gekommen einen meiner Vorsätze für das neue Jahr in die Tat umzusetzen. Ich hatte mir unter anderem vorgenommen wieder mehr Sport zu treiben und gestern habe ich zum ersten Mal seit meiner aktiven Schulzeit in den 80-zigern bei Lok KIM Bernau wieder im Team Basketball gespielt. Ein paar Kollegen aus meiner Firma treffen sich jeden Freitag um 17:30 Uhr und fahren gemeinsam nach Södermalm zum Basketball spielen. In Schweden ist es üblich, dass die Turnhallen an den Schulen nach Schulschluß gemietet werden können. Das Geld wird dann wahrscheinlich irgendwie zwischen der Schule und der Stadt oder der Kommune aufgeteilt. Eigentlich eine prima Sache also für alle. Leider haben sehr viele Leute in Stockholm die gleiche Idee, so dass es fast unmöglich ist einen Termin zu finden an dem die Sporthallen nicht vermietet sind. Freitagabend ist ja nun nicht gerade die optimalste Zeit um Basketball zu spielen.

Jedenfalls waren wir gestern genau 12 Spieler, alle aus meiner Firma dachte ich zumindest. Da ich selbst erst 3 Wochen dort arbeite und es sehr viele Abteilungen gibt, kenne ich natürlich die wenigsten Gesichter. Es wurden 3 Teams gebildet und wir haben jeweils abwechselnd bis 5 Punkte gespielt. Mein Team war ausgesprochen international. Phil aus England, Vladimir aus Serbien, Jan aus Tschechien und ich aus Deutschland. Meine Kondition war ordentlich im Eimer, aber das ist eine andere Geschichte. Auf jeden Fall komme ich so mit Jan ins Gespräch, der schon ziemlich alt ist. Es stellt sich raus das er nicht bei Bwin arbeitet, sondern in der tschechischen Botschaft. Ein Freund der bei Bwin arbeitet habe ihn vom Basketball am Freitag erzählt und ihn eingeladen. Ich sag so "Okay was machst du da so den ganzen Tag, Papierkram und Fragen beantworten? Er meint so "Nein eigentlich nicht viel, er ist halt für die Botschaft verantwortlich. Er sei der Botschafter von Tschechien." Oh mein Gott, ich spiele mit dem tschechischen Botschafter im gleichen Team Basketball! Ich habe mir gerade seinen Lebenslauf im Internet angeschaut. Schon echt beeindruckend, wo er überall schon war. New York, United Nations usw. Aus New York kennt er auch den deutschen Botschafter in Stockholm sehr gut meint er. Leider kann er nicht kommen, da er wohl gesundheitlich gerade ein paar Probleme mit dem Laufen hat.

Jedenfalls ist Jan ein sehr guter 3-er Werfer. Unsere Basketball Taktik sieht an diesem Abend so aus. Drei von uns ziehen unter dem Korb die Gegenspieler auf sich damit Jan Platz zum Werfen von außen bekommt. Leider gewinnen wir trotzdem nur ein einziges Match aber nächste Woche gibt es ja erneut die Chance ein paar Körbe zu werfen.

Fähre Sassnitz Trelleborg

Den Teil mit der Fähre von Sassnitz nach Trelleborg zu überspringen wäre ein Fehler. Nicht dass etwas Spannendes passiert ist, aber man sollte wissen worauf man sich da einlässt.

Wir kannten die Fähre ja schon von einem früheren Besuch in Schweden. Allerdings sind wir da am Tag gefahren und waren noch fit. Die Fähre um 3:00Uhr nachts zu nehmen war sogar für uns eine neue aufregende Erfahrung.

Reik`s Vater war ja mit an Bord, denn mal eben schlappe 1000 Kilometer zu fahren ist für zwei Fahrer nicht so leicht. Jedenfalls nicht wenn sie nicht geübt darin sind. So fuhren wir dann jedenfalls gegen 4:00Uhr auf die Fähre. Sie hatte leider eine Stunde Verspätung.

Zu meinem persönlichen Erstaunen war sie auch voll, was ich nicht gedacht hätte, denn wer fährt schon um 3:00Uhr nachts mitten in der Woche nach Schweden. Aber gut, Weihnachten war vorbei und der eine oder andere wollte sicherlich Neujahr in Schweden verbringen.

Wir hatten im Vorfeld die Karten und eine 2-Bett-Kabine bestellt, da die 4-Bett-Kabinen ausgebucht waren. Ich meldete mich freiwillig, die Nacht nicht in der Kabine zu verbringen, denn ich wollte dass die Männer fit für die Fahrerei sind.

Nun musste ich mir, nachdem ich die vier Männer (2 echte Männer und 2 Meerschweinchen Männer) in ihre Kabine gebracht hatte, eine Schlafstelle suchen. Überall auf den Gängen, Sitzen und was sich noch so anbot, haben sich die Leute zum schlafen hingelegt.

Ich wollte eigentlich in den Fernsehraum, aber der Fernsehraum war eine Lounge. Dort war der Fernseher aus und die Sitzflächen mit liegenden Leuten belegt. Dann gab es noch so eine Art Ruheraum und dort konnte man in Sitzen sich ausruhen. Dort setze ich mich auch rein und versuchte mich auszuruhen.

Ich schlief dann auch immer ein bisschen ein. Es war nicht wirkliches ausruhen, aber ich war ab und an mal weg. Ich freute mich aber super doll auf mein Bett, denn auch schon mit 27 Jahren ist so eine Nacht in so einem Sitz für den Rücken nicht gerade angenehm.

Irgendwann kam Reik und hat mich geweckt. Im ersten Moment fühlte ich mich total fertig, aber nach einer Weile stieg die Aufregung und ich wurde wacher. Wir holten seinen Vater, Nimmy und Nemo aus der Kabine und setzen uns oben in den Gang. Jetzt musste der Kapitän nur noch das Signal geben, dass alle wieder in ihre Autos dürfen.

Die Durchsage kam dann auch bald und schwups saßen wir im Auto, ein bisschen aufgeregt weil wir gleich unser neues Heimatland betreten würden. Also runter von der Fähre, erstmal ein Stück gefahren, schnell die Navigations-CD wechseln und ab Richtung Stockholm.

Abschied fällt nunmal nicht leicht

So, nun wird es Zeit, dass ich auch mal über meine Erfahrungen in Schweden erzählen möchte. Als wir beschlossen haben nach Schweden zu gehen, war ich glücklich. Doch als der Tag des Umzugs immer näher kam, wurde ich auch immer trauriger.

Wir feierten Weihnachten noch zusammen mit meinen und seinen Eltern. Bis auf das mein Papa mit einer Nierenkolik ins Krankenhaus kam, war es ein tolles Weihnachtsfest. Ich bin dann am nächsten Tag wieder zu meiner Mutter gefahren um ihr bei den Vorbereitungen für den Besuch der Enkel am nächsten Tag zu helfen. Natürlich auch um noch mal meinen Vater zu besuchen.

Am Nachmittag auf dem Weg nach Hause, im Auto ganz unerwartet war es dann soweit, ich musste weinen. Ich weiss nicht, ob es war weil mein Vater im Krankenhaus war oder ob mir schlagartig bewusst wurde, dass ich schon in zwei Tagen ein neues Leben in einem anderen Land beginnen würde.

Ich muss aber dazu sagen, dass ich eigentlich sehr nahe am Wasser gebaut bin und es schon an ein Wunder grenzt, dass ich nicht schon Wochen vorher angefangen habe zu weinen. Nun ja, seit dem Moment im Auto heulte ich aber so ziemlich bei jeder Gelegenheit. Am schlimmsten war der darauf folgende Tag, an dem noch mal meine ganze Familie, also meine drei Geschwister samt Kindern sehen würde.

Ich heulte den Abend davor, den morgen des Tages, auf den Weg dorthin, als wir ankamen und immer, wenn ich den Gedanken an Abschied nicht beiseite schieben konnte. Auf den Fotos von diesem Tag kann man es auch wunderbar erkennen.

Wir sind dann zwischendurch noch mal zu meinem Vater ins Krankenhaus gefahren um uns zu verabschieden und da ging es eigentlich auch. Der Abschied von meinem Vater fiel mir glaube ich am schwersten. Sei es, weil er im Krankenhaus lag oder weil wir uns so ähnlich sind. Das heisst nicht, dass mir der Abschied von meiner Mutter oder meiner Schwester weniger schwer fiel, aber er war halt im Krankenhaus.

Nun ja, nach dem Essen haben wir dann also die große Abschiedsszene hingelegt, sind ins Auto gestiegen und nach Hause gefahren, um die letzte Nacht in unserer Wohnung zu verbringen, denn schon um acht Uhr am nächsten Tag wollte der Umzugswagen kommen. Nach diesem Abschied ging es mir dann auch besser. Ich musste nicht mehr bei jeder Gelegenheit weinen.

Der Umzugswagen kam auch, schon um 7:45Uhr waren die Jungs klar zum Beladen. Also legten sie los. Das Einladen rief reibungslos. Reik und ich waren danach ziemlich kaputt, denn der Umzug dauerte für uns ja schon eine Ewigkeit. Und dann stand da noch das Saubermachen der Wohnung um die ordnungsgemäß abzugeben.

Als wir das so gegen 16:30Uhr, glaube ich, endlich alles geschafft haben, sind wir zu seinen Eltern gefahren, um uns auszuruhen und die Zeit bis zu unserer Abfahrt zu vertreiben. Es gab Abendbrot und irgendwann war es dann endlich 22Uhr.

Unsere Abfahrt nach Schweden begann prompt mit einem Streit, denn bei uns beiden lagen die Nerven blank. Neben zwei Transportboxen mit zwei Meerschweinchen, Futter für sie und für uns und was man sonst noch so braucht, mussten auch unbedingt zwei Computer mit ins Auto. Heute würde Reik darauf wahrscheinlich verzichten, aber er wollte halt nicht, dass sie kaputt gehen. So sind wir dann, zwar mit etwas schlechter Laune, aber trotzdem aufgeregt und glücklich, los Richtung Schweden gefahren.

Sonntag, 20. Januar 2008

Gefährliche Stadtteile in Stockholm


Bei meinem Bewerbungsgespräch im letzten Jahr, kam kurz das Thema "No-Go Areas" in Stockholm auf. Ich konnte mir damals eigentlich gar nicht so richtig vorstellen, dass es überhaupt solche Gegenden in Stockholm gibt. Inzwischen habe ich etwas mehr darüber rausgefunden. Bevor ich darüber blogge, möchte ich jedoch noch klarstellen das es sich nicht um eigene Erfahrungen handelt, sondern lediglich um Berichte die mir Arbeitskollegen erzählt haben.

Gegenden wo es nicht so toll ist zu wohnen, sollen demnach Kista, Rinkeby und Tensta sein. Die drei Orte liegen im Nordwesten von Stockholm, noch hinter Solna. Wenn man mit der U-Bahn fährt, sind es die blauen Linien. Rinkeby liegt zwei Stationen vor der Endhaltestelle der Linie T10. Kista liegt zwei Stationen vor der Endhaltestelle der parallelen Linie T11. In allen Stadtteilen leben sehr viele Emigranten aus Nicht-EU Staaten. In Kista leben sehr viele Emigranten, die ein wenig mehr Geld zu haben scheinen. Schlimmer soll es in Rinkeby und Tensta zugehen. Teilweise wird dort sogar die U-Bahn Station geschlossen. Das wird beispielsweise gemacht, wenn gewaltbereite Jugendliche die Wagen demolieren.

Ein Arbeitskollege von mir wohnt in Spånga. Das ist der nächste Ort in Richtung Süden. Er fährt ziemlich oft mit dem Bus nach Kista und muss dann auch durch Rinkeby und Tensta durchfahren. Er hat mir auch gesagt, dass man nicht unbedingt in diesen Stadtteilen leben möchte. Auf der Karte sieht man wie nahe Spånga bei Rinkeby liegt. Dadurch dass zwischen beiden Orten ein kleines Waldstück verläuft, ist es allerdings in Spånga ganz okay. Der "grüne Streifen" fungiert quasi als Grenze. Gestern habe ich auf Wikipedia gesehen, dass es in Schweden den Ausdruck "Rinkeby Schwedisch" gibt. Als "Rinkeby Schwedisch" bezeichnet man eine Mischung von Schwedisch mit ausländischen Einflüssen. Das "Rinkeby Schwedisch" ist zwar nach dem Stockholmer Vorort Rinkeby benannte, wird aber auch in anderen Vororten größerer Städte mit hohem Ausländeranteil gesprochen.

Samstag, 19. Januar 2008

Polizeieinsatz in Skogås


Gestern war ziemlich viel los in unserer Gegend. Alles fing damit an, dass Nadine ihre Mutti vom Flugplatz in Arlanda abholen wollte. Der Air Berlin Flug landet täglich um 12:05 Uhr in Stockholm Arlanda. Nadine ist also um 10:33 Uhr mit dem Pendeltåg in Richtung Stockholm losgefahren. Im Zug haben sie dann durchgesagt, dass der Pendeltåg wegen eines Polizei Einsatzes nicht in Trångsund hält. Trångsund ist gleich die nächste Station hinter Skogås und nicht wirklich weit weg von uns. Nachdem mir Nadine das erzählt hatte, hab ich mich gleich mal schlau gemacht was es mit dem Polizei Einsatz auf sich hatte.

Am Morgen hatten ein paar bewaffnete Männer zwei Banken in Västerhanige überfallen. Es handelte sich um eine Filiale der Swedbank und eine Filiale der Handelsbanken. Der Überfall soll nach Zeugenaussagen mit Sprengstoff und Maschinenpistolen durchgeführt worden sein. Dabei wurde sogar ein Safe aus der Wand gesprengt. Als Fluchtfahrzeug wurde ein schwarzer Volvo benutzt. Genau dieser Volvo war dann gegen 10:00 Uhr in Trångsund gesehen worden. Daraufhin hat die Polizei den Pendeltåg Richtung Stockholm angehalten und komplett durchsucht. Als Nadine später dort vorbeigefahren ist, stand der Zug auf dem anderen Gleis und Polizei lief auf dem Bahnhof rum. Den ganzen Tag über war in unserer Gegend nach den Tätern gesucht worden, da nicht sicher war dass sie den Pendeltåg genommen hatten. Kurz vor 22:00 Uhr habe ich dann noch gelesen, dass die Polizei die Beute in der Kvintettvägen gefunden hat. Die Straße liegt zirka 500m vom Bahnhof in Skogås entfernt und relativ in der Nähe von uns.

Inzwischen sind wohl zwei Männer verhaftet worden, ein 34 und ein 26-jähriger. Einer der beiden kommt aus Skogås, was ein Grund dafür sein dürfte warum sich ein Großteil der Geschichte hier in der Gegend abgespielt hat. Also ich gestern meinem Arbeitskollegen aus Denver die Geschichte gezeigt habe, meinte er nur das es hier in Schweden sehr oft Banküberfälle gibt. Die Schweden scheinen Banküberfälle zu lieben.

Mittwoch, 16. Januar 2008

Mobilfunkgeschichten

Nach langer Funkstille kam heute mal wieder ein Brief von O2 rein (Nachsendeauftrag sei Dank). Ich hatte ja bereits lange bevor wir Deutschland verlassen haben, mit O2 Kontakt aufgenommen und um die Aufhebung unserer O2 Genion L Verträge gebeten. Das Recht zur außerordentlichen Kündigung aus wichtigem Grund ist im BGB §626 verankert und kann nicht durch Allgemeine Geschäftsbedingungen außer Kraft gesetzt werden. Bisher hatte O2 immer in der gleichen Art und Weise geantwortet: "Unsere AGB sehen bei Verzug ins Ausland kein außerordentliches Kündigungsrecht vor", wo man sich echt nur fragen kann - Hallo, lest ihr überhaupt was ich euch schreibe. Völlig Wurst was in euren AGB steht, auch ihr seit an das BGB gebunden Freunde.

Ich denke, dass man in einer gerichtlichen Auseinandersetzung sehr gute Chancen gehabt hätte. Leider ist sowas immer mit sehr viel Aufwand und Ärger verbunden. Da ich die Rechtschutzversicherung auch schon gekündigt habe ist auch nicht sicher, dass die Advocard eine Deckungszusage gegeben hätte. Wie dem auch sei, heute hat O2 jedenfalls geschrieben, dass sie einen Kompromissvorschlag machen. Nadine soll für die verbleibenden 15 Monate einmalig und innerhalb der nächsten sieben Tage 150,- Euro überweisen, dann wird der Vertrag aufgelöst. Das entspricht somit nur noch einer monatlichen Grundgebühr von 10 Euro, statt eigentlich 25 Euro. Ein fairer Deal wie ich finde. Ich denke wir werden auf das Angebot von O2 eingehen. Ich hoffe, dass ich in den nächsten Tagen ein ähnliches Schreiben von O2 bekommen werde.

Damit wären wir gleich beim nächsten Punkt angelangt. Ich kann hier in Schweden keinen Mobilfunkvertrag abschließen. Als wir letzten Sonntag bei Media Markt waren, wollte ich mir einen Handyvertrag von Tele2 Kompis holen. In Schweden sind Mobilfunkverträge mit 12, 18 oder 24 Monaten üblich. Der Vertrag den ich mir ausgesucht hatte, wäre mit 12 Monaten Laufzeit gewesen, neues Sony Ericsson Handy inklusive. Gespräche zu Tele2 Kompis einmalig 69 Öre, alle anderen Netze 69 Öre die Minute - also echt preiswert. Der Verkäufer gibt meine Personnummer ein und das System lehnt mich ab. Gründe wurden nicht genannt. Ich gehe davon aus, dass die schwedische Schufaauskunft kein Ergebnis geliefert hat und deswegen ein "Denied" zurück kam. Nach Meinung des Media Markt Verkäufers kann es bis zu einem Jahr dauern, bis man für Handyverträge zugelassen wird. Alternative wäre direkt in einen Tele2 Shop oder zu Phone House zu gehen und dort einen Vertrag abzuschließen. Um das Anliegen mit guten Argumenten zu unterfüttern, könnte man beispielsweise ein pseudo-offizielles Schreiben vom Arbeitgeber oder ähnliches mitbringen. Ist mir aber alles eigentlich nicht so wichtig, deshalb habe ich mir jetzt auch erstmal eine Prepaid Karte und ein billiges Nokia Handy für 490,- SEK geholt.

Dienstag, 15. Januar 2008

Wenig Flüge von Berlin nach Stockholm

Auf dem letzten Rückflug von Deutschland nach Schweden, konnte ich am Flughafen Tegel einen Flugplan für das erste Quartal 2008 abgreifen. Auf der Suche nach guten Flügen von Berlin nach Stockholm ist mir aufgefallen, dass die schwedische Hauptstadt von Berlin aus nur noch selten oder zu unmöglichen Zeiten angeflogen wird. Aktuell gibt es demnach nur noch 4 Fluggesellschaften die von Berlin nach Stockholm fliegen. Germanwings und Air-Berlin fliegen beide nach Arlanda. Das ist der Flughafen im Norden, der zirka 40 km von Stockholm entfernt ist. Germanwings fliegt in Berlin-Schönefeld ab. Dort startet auch Ryanair, die allerdings in Skavsta landen. Dieser Flughafen liegt rund 100 km südlich und befindet sich eigentlich in Nyköping und nicht in Stockholm. Am Besten fliegt man aktuell mit der skandinavischen Airline SAS, die Mitglied der Star Alliance sind und dadurch mit Lufthansa im Verbund fliegen.

Nehmen wir an, ich will im Idealfall am Freitagnachmittag bis Abend nach Berlin fliegen und am Sonntagabend zurück nach Stockholm. Germanwings und Air-Berlin fallen dann schon mal unter den Tisch, da beide 12:40 Uhr bzw. 12:20 Uhr nach Berlin fliegen. Echt super eingefädelt, dass beide fast zeitgleich starten. Ryanair fliegt Freitags um 20:0 Uhr los. Damit wäre man erst um 21:40 Uhr in Berlin-Schönefeld. Da der Flughafen ziemlich weit außerhalb ist, kann man den Freitag damit eigentlich auch abhaken. Das alleine würde ja noch gehen, aber der Rückflug nach Stockholm am Sonntag ist nicht zu machen. FR1627, so die Flugbezeichnung, landet nämlich erst 23:50 Uhr in Skavsta. Mit viel Glück ist man dann vielleicht 1:00 Uhr im Bett.

SAS ist die einzige Fluglinie die mehrfach am Tag fliegt und leider auch am meisten kostet. Der Freitagabend Flug geht um 17:15 Uhr (im Februar bereits 17:00 Uhr) und landet gegen 19:00 Uhr in der deutschen Hauptstadt. Zurück kann man den Flieger 19:40 Uhr nehmen, um nicht zu spät anzukommen und trotzdem noch den ganzen Tag in Berlin verbringen zu können. Ich frage mich warum Air Berlin, als zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft, nur einmal am Tag von und nach Stockholm fliegt und das zu einer unmöglichen Zeit. Wer bitte kann den schon um 12:40 Uhr fliegen ohne einen Urlaubstag nehmen zu müssen. Außerdem sehe ich keinen Sinn darin, gleichzeitig mit Germanwings abzufliegen - es sein denn das beide Flugzeuge Händchen haltend und gemeinsam fliegen wollen.

Scandinavian Sci-Fi, Game & Film Convention


Einer meiner neuen Arbeitskollegen hat sich als totaler Sci-Fi Anhänger entpuppt. Nachdem mir in den letzten Tagen bereits sein Star Wars Screensaver und diverse Star Wars Shirts aufgefallen sind, bin ich gestern mit ihm ins Gespräch gekommen. Star Wars ist zwar nicht unbedingt meine Baustelle, Star Trek dagegen schon. Jedenfalls hat sich rausgestellt, dass hier in Schweden regelmäßig Sci-Fi Conventions stattfinden. Die nächste sogar ziemlich bald, nämlich vom 1. bis 2. März in Göteborg. Die Veranstaltung nennt sich "The Scandinavian Sci-Fi, Game & Film Convention". Mein Arbeitskollege ist Mitglied in einer Art Star Wars Fanclub und wird auf der Convention einen Stand betreuen. Ich werde (nachdem ich Nadine überredet habe mitzukommen) mit dem Zug nach Göteborg fahren und mir als Besucher die Convention anschauen.

Wie auf Conventions üblich, trifft man dort natürlich viele bekannte Schauspieler aus diversen Serien. Auf der letzten Convention ist beispielsweise das Foto mit Robert Knepper von Prison Break entstanden, eine meiner absoluten Lieblingserien. Knepper spielt dort zwar den ekelhaften Theodore 'T-Bag' Bagwell Charakter, soll aber in Echt ein netter Kerl sein. Für die Veranstaltung im März sind bereits 3 Special Guests bekannt. Der bekannteste ist sicherlich Lance Henriksen, der durch seine Hauptrolle in der Serie Millenium, als Androide in Alien 2 und durch Alien vs. Predator berühmt ist. Stockholm hat wohl auch eine Sci-Fi Convention, die allerdings erst im Herbst wieder stattfindet.

Montag, 14. Januar 2008

Buchstabieren auf Schwedisch

Es reicht! Unglaublich wie oft ich in meiner ersten Woche im neuen Job meinen Namen buchstabieren mußte. An der Rezeption beim Abholen meiner Türkarte. Beim den System-Administratoren zum Einrichten des Windows Accounts. Beim gemeinsamen Vorstellen unter Kollegen, usw. usw. Genauso unglaublich ist, wie oft ich es nicht geschafft habe meinen Name so auf Schwedisch zu buchstabieren, dass es richtig war. Mir ist aufgefallen, dass das Aussprechen einiger leichter Sätze in Schwedisch auf keinen Fall ein Garant dafür ist, gut buchstabieren zu können. Um mir das Buchstabieren auf Schwedisch in Zukunft zu erleichtern, hat Nadine mir heute diesen netten Link geschickt. Einfach mal ausprobieren.

Sonntag, 13. Januar 2008

Parkplatzschilder


Bei unserem Ausflug gestern nach Vaxholm, sind mir irgendwie die komischen Parkplatzschilder aufgefallen. Klar ist mir zunächst einmal wie lange man parken darf. Auf dem Bild sind es 4 Stunden. Die erste Zeitangabe bezieht sich dann sicherlich auf normale Wochentage, während die zweite Zeitangabe in Klammern für Parken am Wochenende gilt. Rätselhaft ist mir aber der Wert in roter Schrift. Trifft das vielleicht für die Parkzeit an Feiertagen zu? Ich würde jetzt mal vermuten, dass man dort wo das Schild stand 4 Stunden parken darf und im angegebenen Zeitraum eine Parkuhr sichtbar ins Auto legen muss.

Stockholm und das Steinschlagproblem

Heute hat es unser Auto auch erwischt. Steinschlag in der Frontscheibe. Steinschlag scheint hier in der Stockholmer Gegend ein Problem zu sein, das nicht gerade selten auftritt. Als wir im letzten Jahr mit dem Europcar Mietwagen unterwegs waren, hatten wir auch einen Steinschlagschaden. Beide Male auf der Autobahn passiert. Heute auf der 73 Richtung Stockholm, damals auf der E20 Richtung Nyköping. Meine Vermutung ist das die Autobahnen leicht mit Sand gestreut werden wenn es glatt ist. Sind Eis und Schnee weggetaut wie in den letzten Tagen, dann bleiben neben den Sandresten natürlich auch kleine Steinchen liegen, die dann hochgeschleudert werden. Sollte es damit nichts zu tun haben, dann sind die Autobahnen rund um die schwedische Hauptstadt einfach "dreckiger" als in Deutschland, wo ich noch nie ein Steinschlag Problem hatte. Jedenfalls ist es auffällig, dass wir in den letzten 2 Monaten gleich zwei Steinschlag Schäden hatten und auch sonst öfters Mal an der Frontscheibe knallt.

Zufälligerweise haben wir, nur rund einen Kilometer nach unserem Steinschlag später, an der 73 kurz vor dem Globen eine "Stenskott" Werkstatt gesehen. Ich denke dort werde ich nächste Woche mal anrufen und fragen was das Ausbessern kostet. Normalerweise würde dafür ja die Teilkasko einspringen. Da ich mein Auto aber noch nicht umgemeldet habe, will ich lieber keine schlafenden Hunde wecken. Andere Werkstätten, die auf Autoglas spezialisiert sind, wären noch Ryds Glas, Bilglasgruppen und Carglass, die man auch aus Deutschland kennt.

Samstag, 12. Januar 2008

Konto und Ausweis in Schweden

Wie bereits in mehreren anderen Blogs und Foren ausgiebig diskutiert, gehört es zu den härtesten Prüfungen in Schweden als Nicht-Schwede ein Bankkonto zu eröffnen. Wenn dem nicht so wäre und man die freie Wahl hätte, dann würde man sicherlich zur Swedbank gehen. Diese Bank ist in Schweden am meisten verbreitet, hat die meisten Automaten und die Gebühren sind niedriger als bei anderen Geldinstituten. Mit erfrischender Blauäugigkeit hatten wir uns also im letzten Dezember auf den Weg zur Swedbank Filiale in der Nähe vom Stockholmer Segels Torg gemacht. Das Gespräch mit der Bankmitarbeiterin dauerte ungefähr eine Minute. Danach war klar, dass wir entweder einen schwedischen Ausweis - die so genannte ID-Kort - benötigen oder eine Bestätigung darüber, dass mein Arbeitgeber Bwin Kunde der Swedbank ist.

Leider erhält man als Ausländer nur durch die eigene Bank die Chance einen schwedischen Ausweis zu erhalten. Im Fall der Swedbank beißt sich die Katze also in den eigenen Schwanz. Uns blieb also nichts weiter übrig als zur nächsten Bank zu gehen. Die zweite Wahl war für mich damals die SEB Bank, die auch in Deutschland zahlreiche Filialen betreibt. Die SEB hat etwas höhere Gebühren als die Swedbank und ähnlich viele Geldautomaten. Das mit den Gebühren habe ich im Übrigen auch nur gehört und noch nicht selbst verglichen - Asche auf mein Haupt.

Wir also rein in die SEB Filiale am Segels Torg und erstmal Nummer ziehen, wie überall in Schweden. Was auch echt ungewöhnlich ist, die Gespräche mit dem Bankangestellten werden grundsätzlich im Stehen am Schalter geführt. Ich schätze das ist auch nicht anders, wenn man beispielsweise einen Kredit aushandeln möchte. Im schlimmsten Fall kann sich so ein Gespräch also schon mal eine halbe Stunde hinziehen, was natürlich für die anderen Wartenden sehr unschön ist.

Jedenfalls wir hin an den Schalter und gefragt ob wir ein Konto eröffnen können. Es war zum Glück bei der SEB auch ohne Ausweis möglich, da ich alle anderen Unterlagen bei hatte. Vom Mietvertrag, Arbeitsvertrag, Aufenthaltsgenehmigung und Ausweis hat sich die freundliche Mitarbeiterin gleich eine Kopie gemacht. Das Konto ist prinzipiell kostenlos, allerdings kostet die Maestro-Card 15 SEK im Monat, was immer noch günstiger ist als mein Konto bei der Berliner Sparkasse. In Schweden ist es leider so, dass man zunächst ganz unten anfangen muss. Man bekommt das kleinste Konto ohne Onlinebanking und muss für jede Überweisung in die Filiale rennen. Das zumindest dachte ich zu diesem Zeitpunkt, denn in der Filiale sagt man mir, dass ich erst nach 3 Monaten ein besseres Konto bekommen könne.

Ich wollte trotzdem nichts unversucht lassen und bin am nächsten Tag zu einer anderen Filiale am Globen gefahren um dort noch mal wegen Onlinebanking und Ausweis von der SEB Bank nachzufragen. An dieser Stelle sollte man auch erwähnen, dass die meisten Banken in Stockholm nur von 10:00 Uhr bis 15:00 Uhr offen haben. Wenn man einen Job hat, kann man eigentlich nur in der Mittagspause zur Bank gehen. Jedenfalls konnte ich in dieser SEB Filiale auf einmal einen Zugang zum Onlinebanking erhalten. In Schweden bekommt man dafür einen so genannten "Digi-Pass". Das ist ein zirka 5 cm hoher und 3 cm breiter Kasten mit einem Ziffernblock. Das Teil dient zur Authentifizierung und ersetzt gleichzeitig die TAN Liste. Das Einloggen funktioniert so. Man gibt seine Personnummer im ersten Feld ein und startet den "Digi-Pass". Um den "Digi-Pass" zu verwenden muss man ein Passwort eingeben, das man einmalig in der Filiale bei Übergabe des Geräts festlegt. Anschließend muss man zwei Zahlen von der Webseite in das Gerät tippen und bekommt dafür eine dritte Zahl zurück. Die gibt man im zweiten Feld der SEB Bank Anmeldeseite ein und schon ist man drin. Genauso funktionieren im Prinzip die Internet Überweisungen.

Soviel zum Thema Internet Banking. Beim Ausweis konnte uns die SEB Bank Filiale am Globen leider auch nicht weiter helfen. Wenn man als Kunde eine ID-Kort der SEB Bank haben möchte, muss man nämlich einen anderen SEB Bank Kunden mitbringen, der bereits einen Ausweis hat. Das muss nicht zwangsläufig ein Verwandter sein. Dummerweise kennt man ja als Neu-Schwede noch nicht so viele Leute. Hier bieten sich Arbeitskollegen an. Meine nette Auswanderungshelferin wollte mit übrigens für die Begleitung zur SEB Bank schlappe 250,- Euro berechnen, worauf ich dankend abgelehnt habe. Wer wirklich niemanden kennt wie wir, der kann einfach mal eine Nachricht in eines der vielen Schweden Foren schreiben. Genau so haben wir es auch gemacht und wirklich jemanden gefunden, der sich mit uns am nächsten Tag treffen wollte und letztendlich für uns gebürgt hat. Zusammen mit dem Antrag auf einen schwedischen Ausweis ist auch gleichzeitig die Gebühr von rund 30 Euro fällig. Es empfiehlt sich vorher noch Paßfotos machen zu lassen, am besten auch in Schweden. Es dauert ungefähr 4 Wochen bis die Ausweise fertig sind. Zuerst bekommt man ein Schreiben von der Plastikkarten Firma, die einem mitteilen das die ID-Karten fertig sind. Zur Bank sollte man aber erst gehen, wenn man von dieser direkt informiert wurde.

Noch ein paar allgemeine Informationen. In Schweden gibt es keine separaten BLZ (Bankleitzahlen). Der Bankcode ist in der Kontonummer enthalten. Wenn nach der Kontonummer gefragt ist, reicht also eine einzige Nummer. Allerdings sehe ich auch noch nicht bei allem durch. Begriffe wie E-Faktura (E-Rechung) oder Autogiro sind für mich bisher böhmische Dörfer geblieben. Das Bezahlen von Rechnungen ist ansonsten aber ganz einfach. Die Kontonummer des Empfängers gibt man bei "Bankgiro" oder "Plusgiro" an. Keine Ahnung wo der Unterschied ist. Auf einigen Rechnungen steht eine so genannte OCR-Nummer. Das ist ein eindeutiger Rechnungscode, der nur einmal in einer Überweisung verwendet werden kann. Aus dem OCR Code wird automatisch der Verwendungszweck abgeleitet, was ganz nett ist. Hat man keinen OCR Code, kann man auch selbst einen Verwendungszweck eingeben. Dann noch Überweisungstag und Summe eingeben und mit dem "Digi-Pass" bestätigen - fertig ist der Lack.

Snabbkassa - selbst einscannen bei IKEA

Das Beste zum Schluß - trifft leider nicht immer zu. Bei IKEA gibt es nichts Schlimmeres, als am Schluß 15 Minuten an der Kasse anstehen zu müssen. Genau das ist uns aber heute erspart geblieben, obwohl der Laden voll war, wie lange nicht. Bei IKEA in Kungens Kurve im Süden von Stockholm gibt es nämlich mehrere dieser Kassen, wo Kunden ihre Waren selbst einscannen müssen. In Schweden nennt sich das Ganze "Snabbkassa".

Aber nicht jeder kann die Snabbkassa bei IKEA benutzen. Es dürfen maximal 15 Artikel gekauft werden. Die Bezahlung kann (logischerweise) nur mit EC-Karte oder Kreditkarte erfolgen. Das Menü ist in Schwedisch und Englisch. Ein IKEA Kassiererin betreut immer vier von diesen "Selbstkassen" und hilft einem auch gerne weiter. Komischerweise waren wie gesagt kaum Leute an diesen Kassen. Entweder werden sie von den Schweden nicht so gut angenommen oder die Meisten kaufen mehr als 15 Sachen oder wollen bar bezahlen. In Deutschland testet IKEA die "Snabbkassas" übrigens gerade in einem Pilotprojekt. Wenn das Projekt ein Erfolg wird, könnte es ab 2009 auch solche Kassen in Deutschland geben.

Bei der deutschen Mentalität könnte ich mir allerdings vorstellen, dass es an den Kassen nicht immer ehrlich zugeht und öfters Artikel nicht eingescannt werden. Genau das zu verhindern, ist wahrscheinlich auch Aufgabe der freundlichen Kassenbetreuerin. Es gehört jedenfalls eine ordentliche Portion Vertrauen dazu, den Kunden zu erlauben ihre Einkäufe selbst einzuscannen. Offensichtlich bringt IKEA den Käufern im eigenen Land dieses Vertrauen entgegen.

Freitag, 11. Januar 2008

Jugendkriminalität holt uns ein


Unschöne Erinnerungen an Deutschland kamen heute auf, als ich auf der Fahrt nach Hause mit dem Pendeltåg in der kostenlosen Tageszeitung "Metro" blätterte. Es wurde darüber berichtet, dass ein 62-jähriger Mann in der Nacht zum Donnerstag in der Stockholmer U-Bahn Station "Gullmarsplan" übel zusammengeschlagen wurde. Ähnliche Zwischenfälle hatten seit Weihnachten in Deutschland eine Diskussion um Jugendkriminalität ausgelöst. Der Vorfall in der Stockholmer T-Bana hatte sich wohl kurz nach Mitternacht ereignet und war von irgend jemandem mit dem Handy fotografiert worden. Einige sehr blutige und schrecklich aussehende Fotos zeigten einen hockenden alten Mann im U-Bahn Tunnel und große Blutflecken auf der Erde.

Da mein Schwedisch leider immer noch nicht besonders ist, konnte ich nur Einzelteile der Story übersetzen. Ich hatte das so verstanden, dass zwei Männer den 62-jährigen mißhandelt und zusammengeschlagen hatten. Wer die Handyaufnahmen gemacht hat war mir aber nicht ganz klar. Hatten die beiden Täter selbst oder ein Passant die Aufnahmen gemacht. Beides schien mir irgendwie unlogisch, so dass ich heute mal nach der Geschichte im Netz gesucht habe.

Die ursprüngliche Geschichte stammt demnach aus dem schwedischen Skandalblatt "Aftonbladet", gegen das die BILD Zeitschrift den Pulitzer Preis verdient hätte. Dummerweise ist "Aftonbladet" die größte Abendzeitung Schwedens, doch das ist eine andere Geschichte. Jedenfalls sollen zwei Wachleute der Sicherheitsgesellschaft den Rentner zusammengeschlagen und ein vorbeigehender Passant die Fotos gemacht haben. Offensichtlich hatte der Mann ein Alkohol- oder Drogenproblem und war vom Sicherheitspersonal malträtiert worden. Bereits von mehreren Seiten habe ich gehört, dass die Wachleute in Stockholm dafür bekannt sind gerne mal "auszuticken" und ihre Macht zu mißbrauchen. Auf der Webseite von "Aftonbladet" sind die blutigen Bilder im Gegensatz zur "Metro" Ausgabe zensiert.

Inzwischen hat sich der Vorfall aber irgendwie relativiert, nachdem ein Blogeintrag eines weiteren Augenzeugen im Internet aufgetaucht ist, der wiederum hier kommentiert wurde. "Aftonbladet" ist dafür bekannt, dass viele Stories schlecht recherchiert sind und es der Zeitung oft nur darum geht, die Ersten zu sein die über etwas berichten. Vieles was geschrieben wird, stellt sich im Nachhinein als Falsch heraus. Leider kann ich nicht genau berichten, was Sepippin in seinem Blog schreibt. Ich muss unbedingt Schwedisch lernen.

Bostadsrätt exposed

Ein Arbeitskollege aus den Niederlanden, der seit sechs Jahren in Schweden lebt, hat mich heute ein wenig in die Geheimnisse des Bostadsrätt eingeführt. Er und seine Freundin sind auf der Suche nach einer neuen Wohnung um endlich von der Schwiegermutter loszukommen. In Schweden versteht man unter Bostadsrätt das Recht in einer bestimmten Immobilie wohnen zu dürfen. Ich denke, dass damit immer Wohnungen gemeint sind und keine Häuser. Anders als in Deutschland kauft man nämlich wirklich nur das Wohnrecht und nicht gleichzeitig auch Grund und Boden. Das hat den Vorteil, dass man nicht ins Grundbuch eingetragen werden muss und auch die damit verbundenen Kosten für die Auflassung einspart. Vielleicht gibt es in Schweden auch gar kein Grundbuch, keine Ahnung.

Der Nachteil an Bostadsrätt ist auf jeden Fall, dass einem die Wohnung nicht selbst gehört. Eine Art Wohnungsgenossenschaft verwaltet das ganze Haus und nach deren Pfeife muss getanzt werden. Man darf sich zwar mehr rausnehmen als in einer Mietwohnung, muss aber trotzdem viele Sachen mit der Gesellschaft abstimmen. Auch eine relativ hohe monatliche Abgabe muss entrichtet werden. Damit werden dann Kosten für Hausmeister, Winterdienst und Hausreinigung gedeckt. Die Wohnungen die über Bostadsrätt verkauft werden, gehen entweder als Festpreis oder Auktionen über den Tisch.

Mein Arbeitskollege interessiert sich für eine Wohnung im Stadtteil Årsta. Das Appartement hat 48m². Die Auktion dauert zirka eine Woche. Der Einstiegspreis liegt bei rund 1.2 Millionen SEK also in etwa 120.000 Euro. Die Versteigerung wird von einem Makler abgewickelt, der die Angebote der einzelnen Bieter (meistens telefonisch) entgegen nimmt. Wird das eigene Angebot überboten, erhält man einen Anruf und kann nachlegen. Die verschiedenen Interessenten haben untereinander keinen Kontakt. Der Meistbietende hat nach Beendigung der Auktion allerdings das Recht sich vom Makler die Liste aller Interessenten mit Kontaktdaten geben zu lassen. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass alle Gebote wirklich abgegeben wurden und die Preise nicht künstlich nach oben getrieben werden. Allerdings gibt es wohl trotzdem einige schwarze Schafe, die Freunde und Bekannte benutzen um sich "Fake-Angebote" machen zu lassen. Ist der echte Interessent nicht mehr bereit zu überbieten, kann der Makler trotzdem nach 2 Tagen anrufen und so tun, als ob der eigentliche "Meistbietende" abgesprungen ist.

Es ist davon auszugehen, dass das Appartement in Årsta für rund 1.700 000 SEK verkauft wird. Um sich so etwas leisten zu können benötigt man einen Kredit von der Bank. Vor der Auktion heißt es also, sich eine Kreditzusage abzuholen. Man geht also da hin und sagt, dass man eine Wohnung ersteigern will. Die Bank schaut ob man bereits andere Kredit am Laufen oder irgendwelche Schulden hat. Ist alles in Ordnung erhält man die Zustimmung bis in Höhe von xxx SEK mitbieten zu dürfen, so ähnlich wie bei Zwangsversteigerungen. Oft wird man vom Makler gefragt, wie hoch man mitbieten darf. Das sollte man immer für sich behalten und einfach sagen: "Das werden sie im Verlauf der Auktion mitbekommen".

Ist man der glückliche Gewinner, gibt es zunächst die erste Zahlungsrunde bei der eine Anzahlung geleistet werden muss. Die eigene Bank überweist die Anzahlung zum Termin auf das Konto des Maklers. Von dem Betrag werden die Maklergebühren entnommen. Der Restbetrag wird etwas später bezahlt. Dafür treffen sich Verkäufer, Makler und Käufer meistens in der Bank des Käufers um alle Papiere zu unterschreiben und das Geld zu transferieren. Anschließend ist es üblich, das Käufer und Makler/Verkäufer zur Wohnung fahren und eine Übergabe machen.

Im Übrigen kann die Wohnungsgenossenschaft einen Käufer auch ablehnen. Ich hatte das so verstanden, dass die Wohnungsgenossenschaft selbst eine Art Schufaauskunft einholt und schaut, ob der neue Besitzer in der Vergangenheit irgendwelchen Probleme gemacht hat. Allerdings habe ich nicht verstanden, was passiert wenn der Meistbietende von der Genossenschaft abgelehnt wird. Die Höhe der monatlichen Abgaben liegt für die angesprochene Wohnung bei rund 2.500 SEK und damit unter dem was hier genannt wurde. Dazu kommen dann eben noch die monatlichen Kreditraten. Damit macht Bostadsrätt für mich nur begrenzt Sinn. Umgerechnet 180.000 Euro für eine 48m² Wohnung hinzulegen, in der man nicht der eigene Herr ist und jeden Monat 250 Euro Nebenkosten zahlen muss, ist nicht gerade ein Schnäppchen.

Sonntag, 6. Januar 2008

Andere Länder andere Sitten

Jedes Land hat seine Eigenheiten, da macht Schweden keine Ausnahme. Ein paar Kleinigkeiten sind uns bereits aufgefallen, obwohl wir erst 10 Tage hier wohnen.

Schweden blinken im Kreisverkehr nach Links

Das hier ist ja irgendwie das Land der Kreisverkehre. Manchmal hat man echt drei, vier oder fünf Kreisverkehre hintereinander. Die meisten davon, zumindest im südlichen Stockholmer Raum, sind zweispurig. Viele Schweden die innen fahren, blinken nach links - also zur Mitte des Kreisverkehrs. Eigentlich eine ganz coole Idee, denn so weiß man dass derjenige noch weiter im Kreisel bleibt und nicht plötzlich rausfährt.

Schweden blinken nicht auf Abbiegerspuren

Ein ganz großes „No-No“ ist das Blinken auf der Abbiegespur. Das macht hier echt keiner. Ich bin mir auch gar nicht sicher, dass es in Schweden Pflicht ist. In Deutschland ist es auf jeden Fall Pflicht und Gewohnheit dass man auch auf Abbiegerspur in die Richtung blinkt, in die man Abbiegen möchte.

Schweden stellen an Silvester eine Kerze raus

Das zumindest ist bei uns in der Reihenhaus-Gegend so. Alle unsere Nachbarn haben gegen 19 Uhr am Silvesterabend eine Kerze vor die Tür gestellt. Was es damit auf sich hat, ist mir leider nicht bekannt. Es handelt sich nicht um eine gewöhnliche Kerze, sondern eher um eine Art überdimensionales Teelicht. Der Teelicht Durchmesser liegt zwischen 10 und 15 cm. Statt Aluminium besteht die Wand aus massiverem Blecht. Der Docht ist zirka 1 cm quadratisch schwarz. Zum Bleigießen kann man das Teil leider nur im Freien verwenden, da es ziemlich stark qualmt wenn man es drin anzündet. Die Kerzen gibt es ein paar Tage vor Silvester in den meisten Supermärkten zu kaufen und kosten ungefähr 3,50 Euro (35 SEK).

Schweden bleiben oft im Auto sitzen

Völlig unergründlich. Es sitzen sehr oft Leute im Auto auf Parkplätzen. Ob sie nur einfach keine Lust haben auszusteigen oder sich (wegen ihren Frauen) nicht nach Hause trauen - keine Ahnung. Jedenfalls ist immer etwas Vorsicht angesagt wenn man irgendwo einparkt und die Tür aufmacht. Es könnte noch jemand im Nachbarauto sitzen der einem den Lackschaden sofort übel nimmt. Weitere Beobachtungen folgen später.

Freitag, 4. Januar 2008

Preise in Schweden

So, nach der ersten Woche hier in Stockholm wird es Zeit für den ersten Zwischenbericht in Sachen Preise. Wie gesagt, da wir erst ein paar Tage hier sind, wird sich vieles von dem was ich heute sage sicherlich im Laufe der Zeit relativieren oder als falsch herausstellen.

Lebensmittel in Schweden

Ja es stimmt. Lebensmittel sind in der Regel 10 bis 15 Prozent teuerer als in Deutschland. Auch ohne die höhere Mehrwertsteuer (25% regulär, 12% ermäßigt) kosten viele Artikel im Supermarkt einfach mehr. Dazu muss man allerdings sagen, dass viele andere Sachen preiswerter sind, z.B. Strom, Benzin, öffentliche Verkehrsmittel, Jahreskarten für Schwimmbad und Fitness etc. Außerdem haben Schweden trotz eines geringeren Brutto-Verdienstes als in Deutschland nicht selten am Ende des Monats mehr Geld in der Tasche, da die Abzüge anders geregelt sind und geringer ausfallen als in Deutschland.

Aber zurück zum Thema. ICA ist sehr weit verbreitet in Schweden und der teuerste Supermarkt. Es gibt viele kleine ICA’s in den Städten und riesige Großmärkte (Maxi ICA Stormarknad). Bei Lidl gibt es Schweden fast die gleichen Produkte wie in Deutschland. Lidl ist preiswerter als ICA, spielt aber wahrscheinlich auch in einer anderen Supermarkt-Liga. Das wäre so als würde man Edeka und Lidl nur über den Preis vergleichen. Der preiswerteste Supermarkt den wir bis jetzt kennen gelernt haben ist Willy’s. Die Willy:s Märkte sind von der Größe her mit Real vergleichbar. Es gibt sie fast ausschließlich am Stadtrand, meistens in der Nähe von großen Shopping Malls. Die Preise sind im Vergleich mit Lidl oder ICA deutlich tiefer. Auffällig ist, dass viele Waren nicht aus Schweden kommen und in Originalverpackung verkauft werden. So findet man gerne mal eine komplett deutsch beschriftete Tüte Erdnussflips oder Marmelade auf Russisch.

Breitband Internet in Schweden

Im Bereich Breitband sind uns die Schweden deutlich voraus. So gut wie überall ist Breitband Internet verfügbar. Man hat die Wahl zwischen DSL, Kabel oder mobilem Breitband (HSDPA/UMTS). Anders als in Deutschland, können DSL und Telefonanschluss auch unabhängig voneinander bestellt werden. Wir hatten zuerst DSL und Telefon von Bredbandsbolaget. Da wir wegen unserer Alarmanlage aber einen echten Festnetz Telefonanschluss benötigen, mussten wir den VoIP Anschluss von Bredbandsbolaget kündigen und einen Analoganschluss von Telia bestellen. Der Telefonanschluss von Telia kostet rund 125 SEK im Monat. Einmalige Anschlussgebühren 975 SEK, bei Bestellung via Internet nur 675 SEK. Auch für das Abschalten muss man 550 SEK bezahlen. Dazu haben wir noch irgendwelche Optionspakete dazu bestellt, damit wir kostenlos im schwedischen Festnetz (nach 18 Uhr und am Wochenende) sowie günstiger nach Deutschland telefonieren können. Alles in allem kostet der Telia Anschluss jetzt rund 17 Euro im Monat.

Das DSL von Bredbandsbolaget gibt es als ADSL bis 24 Mbit/s schnell oder, je nach Ausbau, als VDSL Glasfaservariante mit bis zu 100 Mbit/s. Wir haben Bredband 24 für 349 SEK (37 Euro) im Monat bestellt. Etwas teurer als deutsche Angebote also und genau wie in Deutschland, bekommen wir nur „bis zu 24 Mbit/s“. In Wirklichkeit erreichen wir rund 13 Mbit/s Download- und 1 Mbit/s Uploadgeschwindigkeit. Andere DSL Anbieter sind etwas günstiger, z.B. Glocalnet (249 SEK) oder Tele2 (299 SEK). Ärgerlich ist, dass Bredbandsbolaget mir so einen komischen Router ohne Anleitung geschickt hat. Für das Xavi 5258 kann ich nirgends ein Handbuch im Netz finden.

Wer über Kabel surfen möchte, kann beispielsweise Comhem bestellen. Dort ist 24 Mbit/s Download und 8 Mbit/s Upload die schnellste Ausbauvariante. Auch dort kann es je nach Gegebenheit langsamer werden. Sehr angenehm sind jeweils die kurzen Vertragslaufzeiten. Bredbandsbolaget kann man innerhalb von drei, Comhem sogar innerhalb eines Monats kündigen. Nur den Telefonanschluss von Telia muss man mindestens 1 Jahr behalten.

Öffentliche Verkehrsmittel

Stockholm und Umgebung sind super mit den Öffentlichen angebunden. Es gibt U-Bahn (Tunnelbana), S-Bahn (Pendeltåg), Busse und noch irgendwelche anderen Vorortzüge. Alle können mit dem gleichen Ticket genutzt werden und gehören der Gesellschaft SL. Einzelfahrten sind sehr teuer und werden nach Zonen abgerechnet. Mindestens werden zwei Tickets für die Fahrt innerhalb einer Zone fällig. Wer die Zone wechselt, z.B. auf der Fahrt von Skogås zur Centralen, muss sogar 3 Einzeltickets lösen. Die Tageskarte kostet 90 SEK und ist auch noch vergleichsweise teuer. Preiswerter sind 3 Tages-Tickets, die 180 SEK kosten oder der 16er Block Einzelfahrscheine. Auf dem 16’er Block sind 16 Felder frei. Damit geht man zum Abstempeln an den Ticketschalter oder zum Busfahrer. Was nun günstiger ist, muss jeder selbst ausrechnen.

Ein kleines Rechenbeispiel. Freitag, Samstag, Sonntag jeweils eine Fahrt von Skogås zur Centralen. Macht pro Tag 6 Einzeltickets (wegen Zonenwechsel). Insgesamt werden also 18 Einzeltickets benötigt. Da es diese nur als 16’er Block gibt braucht man 2 Blöcke für 320 SEK. Das 3-Tages Ticket für 180 SEK ist hier also die bessere Wahl.

Schön preiswert sind Wochentickets und Monatstickets, die jeweils nur 230 SEK (24,50 Euro) und 620 SEK (66 Euro) kosten. Zum Vergleich kostet die 7-Tage ABC Umweltkarte in Berlin 31,30 Euro, die Monatskarte sogar 86,00 Euro. Es ist also doch nicht alles teurer in Schweden.

Mittwoch, 2. Januar 2008

Mit dem E303 beim schwedischen Arbeitsamt

Um den Auswanderungswilligen die richtige Starthilfe zu geben, hat man das Formular E303 erfunden. Damit ist es möglich auch im Ausland, für höchstens drei Monate, Arbeitslosengeld I zu beziehen. Genau der Zeitraum also, in dem man sich einen neuen Job suchen sollte. In unserem Fall erhält Nadine das Arbeitslosengeld vom schwedischen Arbeitsamt und die holen es sich vom deutschen Arbeitsamt wieder.

Wie berichtet, hat Nadine nach einigem Hin- und Her ihr ausgefülltes Formular E303 am 27.12. (unserem Umzugstag) vom Bernauer Arbeitsamt bekommen. Das Ganze läuft dann so weiter. Man muss sich innerhalb von 6 Tagen nach der Einreise in das Bestimmungsland beim Arbeitsamt, in Schweden also dem Arbetsförmedlingen, melden. Dabei zählen auch Feiertage als volle Tage. Mit Feiertagen wie Neujahr bleibt also eigentlich noch weniger Zeit um den E303 abzugeben. Der ungünstigste Tag um mit einem E303 auszuwandern ist also der Heiligabend. Wer 2008 am 24.12. auswandert, kann am 25.12. und 26.12. wegen Feiertag und am 27.12 und 28.12. wegen Wochenende nicht zum Arbetsförmedlingen gehen.

Mit unserem E303 sind wir in Stockholm zuerst zum Arbetsförmedlingen am Globen gefahren. Die Filiale des schwedischen Arbeitsamtes befindet sich direkt im Globen Shopping Center in der ersten Etage. Wie überall in Schweden muss man zunächst eine Nummer ziehen. Anders als bei der Bank oder beim Skatteverket, gibt es die Nummer aber nicht direkt am Automaten sondern bei einer Mitarbeiterin des Arbeitsamtes. Diese stellt sozusagen die erste "Verteidigungslinie" dar und manche Anliegen lassen sich sicher direkt bei ihr klären ohne das man noch länger warten muss. Da sich schon eine kleine Schlange gebildet hatte, mussten wir ungefähr 10 Minuten warten.

Die Filialen des Arbetsförmedlingen bestehen meistens aus einem größeren Warteraum in dem sich, neben vielen Sitzmöglichkeiten, einige Computerterminals befinden und den entsprechenden Beraterplätzen. Wird ein Berater des Arbetsförmedlingen frei, erscheint auf einer Digitalanzeige die nächste Nummer und der Berater holt einen persönlich ab. Die Wartezeit liegt je nach Andrang zwischen 10 und 30 Minuten. Es ist üblich, dass sich Berater und Arbeitssuchender gleich mit Vornamen vorstellen. Man fühlt sich hier willkommen und das Gespräch läuft in einer netten Atmosphäre ab. Es ist übrigens nicht möglich, dass man zu zweit zu einem Berater geht, da es jeweils nur einen Sitzplatz am Beratertisch gibt. Zumindest ist das in dieser Filiale so.

Nadines Beraterin des Arbetsförmedlingen war sehr freundlich. Es wurden im groben die gleichen Fragen wie in Deutschland gestellt. Was hast du gelernt? Welche Abschlüsse hast du? Was willst du machen? Im Verlauf des Gesprächs hat sich dann aber herausgestellt, dass diese Filiale vom Arbetsförmedlingen gar nicht für die europäischen Arbeitssuchenden mit dem Formular E303 zuständig ist. Die nette Dame hat uns dann an das Arbetsförmedlingen in der Norrtullsgatan 6 verwiesen. Das liegt im nördlich gelegenen Stockholmer Stadtteil Norrmalm. Man kann mit der Tunnelbana am Odenplan aussteigen und geht dann am besten beim Ausgang C nach oben. Von dort sind es nur gut 100m zu laufen.

Wer neu nach Stockholm mit einem E303 kommt, kann also auch gleich dorthin gehen. Das Büro des Arbetsförmedlingen in der Norrtullsgatan ist ähnlich aufgebaut wie das am Globen. Auch dort wird man von einer netten Mitarbeiterin empfangen. Von ihr haben wir ein deutschsprachiges Formular bekommen, in das Nadine weitere Informationen eintragen musste. Hauptsächlich ging es darum welche Art von Beruf sie gerne ausüben möchte. Das Formular gibt man direkt und ohne warten ab und erhält dann einen richtigen Beratungstermin. Nadine ihr Beratungstermin ist am nächsten Mittwoch, dem
9. Januar. Wir gehen stark davon aus, dass das Beratungsgespräch beim Arbetsförmedlingen sogar in Deutsch ist, da der Name des Beraters sich deutsch anhört. Wir werden sehen.