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Donnerstag, 23. April 2009

Ögonklinik Skärholmen

Da ich ein Hagelkorn am rechten Augenlid habe, welches einfach nicht verschwinden will, bin ich zu meinem lieben Hausarzt Anders gegangen. Anders überwies mich an die Augenklinik am Globen und die wiederum überwies mich an die in Skärholmen, da dort die Wartezeit kürzer sein sollte.

Das war Ende November. Mir wurde dann gleich gesagt, dass sie Wartezeiten etwa drei Monate betragen würden. Und es kam wie es musste, nach etwas über drei Monaten hatte ich den Termin in der Ögonklinik Skärholmen.

Der Termin war am 4. März und trotz hohen Fieber bin ich hingefahren, denn die Gefahr wieder drei Monate zu warten war mir einfach zu groß. Leider konnte mir keiner sagen ob die Operation gleich an dem Tag sein würde oder an einem anderen oder ob eine OP überhaupt sein muss.

Am Empfang saß eine etwas ältere Schwedin, die zu den Schweden gehört, die mich immer wieder davon überzeugen dass Schweden und Deutsche sich ähnlich sind. Sie war genervt und zeigte es mir auch prompt in ihrer „freundlichsten“ Art. Naja, jeder hat halt mal eben einen schlechten Tag. Dafür waren aber die Schwester und der Professor nett.

Der Professor, der sich mein Auge anschaute bestätigte meine Selbstdiagnose eine Hagelkorns. Danke Wikipedia! Er beruhigte mich nochmal und sagte dass es nicht gefährlich ist. Ich könnte auch damit leben, aber das will ich nicht. Denn leider wurde ich schon oft auf meine Auge angesprochen, nie von Fremden, aber es ist doch etwas unangenehm. Wie ein dicker fetter Pickel auf dem Auge, den alle sehen können! :-)

Zurück zum Thema. Wir waren uns also einig dass das Ding weg muss, nur leider konnte der Professor dies nicht selber durchführen, denn diese Art von Operationen führt nur ein Kollege durch. Ob der Hagelkorn danach verschwindet, können die Ärzte ebenfalls nicht versprechen, aber es ist ein Versuch wert, finde ich!

Der Clou ist aber, dass er mir keinen Termin für die Operation geben konnte, weil sie schon 95 Prozent der Kapazität ausgeschöpft haben. Sie versuchen mich aber bis zum Sommer irgendwie dazwischen zu schieben. Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass sie auch frühs anrufen können und dann am Nachmittag die OP ist. Ich bin ja schließlich flexibel.

Das schwedische Gesundheitssystem überzeugt mich nicht so, dass kann aber auch einfach daran liegen, dass es komplett anders ist als in Deutschland. Hier braucht man für alles eine Überweisung und viel Geduld, denn mal einen schnellen Termin gibt es nicht. Das gilt natürlich nicht für Notfälle, da gibt es den Akutvård.

3 Kommentare:

  1. Hej,
    ein paar Worte zum schwedischen Gesundheitssystem (in dem ich zur Zeit arbeite). Aus ärztlicher Sicht ist das schwedische (und vermutlich überhaupt die skandinavischen) Gesundheitssystem(e) im Gegensatz zum deutschen System ein Traum. Es gibt geregelte Arbeitszeiten, flache Hierarchien und viele Aufgaben werden von Pflege- oder sonstigem Personal übernommen. Die geregelten, praktisch überstundenfreien, Arbeitszeiten sind dabei der größte Pluspunkt. Dass es an deutschen Unikliniken keine Seltenheit ist (in einigen Fachgebieten mehr, als in anderen) an einen normalen Arbeitstag nochmal vier oder mehr Stunden ranzuhängen (und damit meine ich keine Spätdienste oder ähnliches), sollte jedem bekannt sein. Und das wird von großen Teilen der Bevölkerung/Patienten auch erwartet. Nun muss man sich überlegen, was man möchte und was für eine Anspruchshaltung man hat. Ich verstehe voll und ganz, dass es unangenehm ist, mehrere Monate auf eine Gallen-OP zu warten oder mit einem Hagelkorn rumzulaufen. Auf der anderen Seite wird sich dann wirklich Zeit für einen Patienten genommen bzw. man kann sich als Arzt viel Zeit für einen Patienten nehmen und man wird nicht von übermüdeten Ärzten behandelt/operiert. Und das System ist, zumindest noch, bezahlbar. Auch weil viele Leistungen ambulant erbracht werden. Die Lebenserwartung, sofern man diese als einen Gradmesser für ein Gesundheitssystem heranziehen mag, ist in Schweden übrigens etwas höher als in Deutschland.
    Achja, mit warmen Kompressen hast Du es sicherlich schon versucht? Täglich über Wochen wiederholen. Das hilft manchmal.
    Martin

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  2. Hallo Martin,
    danke für dein Kommentar und natürlich muss ich dir recht geben. Es ist für die Ärzte und auch uns als Patienten natürlich angenehmer hier in Schweden. Ich werde sicherlich lieber von einem ausgeruhten Arzt operiert als von einem kaputten und müden Arzt.
    Liebe Grüße von Nadine

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  3. Hallo Martin,
    Du bist nur mit einem winzigen Teil des krankhaften schwedischen Gesundheitssystem in Kontakt gekommen.
    Für Ärzte und andere die nichts machen wollen ist Schweden ein Paradies, viel Freizeit, keine regelrechte Verantwortung,laufend Kaffetrinken mit den Kollegen. Aber wer kümmert sich um die Patienten ? In Wirklichkeit niemand. Alles wird nach staatlichen Regeln (Socialstyrelsen) gesteuert, sowohl die Ärzte wie die neulich "privatisierten" Apotheken. Warst du schon in einer schwedischen Apotheke ? Der Apotheker stellt sich nur hinter seinen Computer und tippt die Personnummer ein. Von Beratung keine Spur! Kompetenz und Service generell innerhalb des Gesundheitswesens Schwedens liegt auf dem Niveau eines Entwicklungslandes abgesehen davon dass man mit Computern besser ausgebildet ist.
    Das staatliche Krankheitssystem macht es jedem einigermassen ambitionierten Mediziner unmöglich
    eigene Initiative im privaten Rahmen zu entwickeln. Bin ich froh dass ich das kranke
    System wo alle die gleich schlechte Behandlung bekommen verlassen konnte.
    Max

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