Der erste Gedanke eines jeden dem ich erzählte, dass ich von Stockholm aus mit dem Bus nach Berlin reisen würde war: Wow, warum fliegt sie nicht einfach. Die Antwort war doch stets dieselbe: Ich mag nicht alleine fliegen.
Aber egal, es ist nicht wichtig warum ich mit dem Bus gefahren bin, sondern wie die Busfahrt war. Wir haben das Ticket für 77,00 Euro bei Berlinlinienbus bestellt. Auf der Webseite steht man fährt mit Luxusomnibussen mit Klimaanlage und WC.
Der erste Bus fuhr um 13:00 Uhr in Stockholm los und war mit deutschen Busfahrern besetzt. Am Anfang war er auch schön leer. Jeder hatte zwei Sitze für sich. Neben Deutschen fuhren Franzosen und andere mit. Nur keine Schweden.
Der erste große Stopp war in Jönköping. An einer kleinen Raststätte hatten wir 45 Minuten Aufenthalt. Der Busfahrer, dessen Namen ich leider nicht weiss, war wirklich nett. Er unterhielt sich etwas mit mir und empfahl mir den Kaffee. Somit gönnte ich mir einen Kaffee und genoss die Aussicht, die bei dem Restaurant wirklich schön war, denn die Sonne ging grad unter.
Dann ging es weiter und nach nur 10 Minuten Fahrt stoppten wir an einer Bushaltestelle, an der viele Menschen warteten. Ab da war es dann Schluss mit der Ruhe im Bus, denn er wurde voll. Neben mich setzte sich ein ungefähr 16Jähriger Schwede, der sich die ganze Zeit angeregt mit seinem Kumpel unterhielt.
Der Geruch im Bus wurde immer schlimmer. Ich dachte immer die Franzosin vor mir hatte die Schuhe ausgezogen. Ich musste mir zwischendurch wirklich das Würgen verkneifen. An Schlafen und Essen war also wirklich nicht zu denken.
Ab da fuhr der Bus auch bis Helsingborg durch. Da hatten wir dann noch mal 10 Minuten Raucherpause, bevor wir auf die Fähre nach Helsingor fuhren.
Auf der Fähre, die nur rund 20 Minuten fährt, durfte ich im Bus beim Busfahrer bleiben. Er kam zu mir und ich erzählte, dass es tierisch stinkt. Kurzerhand schaute er in die Tüte von der Frau vor mir und schmiss diese Tüte aus dem Bus. Die nette Frau hatte nämlich irgendwelches Fleisch mitgenommen, welches auftaute. Das sorgte nicht nur für den unangenehmen Geruch, sondern auch dafür, dass es nass war im Bus. Als sie wiederkam bekam sie einen Anranzer von ihm und die Wahl die Tüte in den Müll zu werfen oder mit ihr auszusteigen. Ob sie alles verstanden hat, weiss ich nicht, aber sie wehrte sich nicht.
In Helsingor angekommen ging es weiter nach Kopenhagen. Dort musste ich dann umsteigen in den Bus nach Berlin. Da wir schon mit Verspätung ankamen, war totale Hektik angesagt. Man musste sich bei den Bussen auch durchfragen. Am vorletzten Bus hatte ich dann Erfolg. Ich fragte: Berlin? Und zwei junge Deutsche sagten: Jo, Berlin. Der Busfahrer schaute nur blöd. Also Koffer rin in Bus und ab die Post.
Der Bus war super voll und ich ergatterte den Platz neben einer Berlinerin. Es ging also ab nach Rodby. Die Strecke zog sich ohne Ende und an Schlafen und Essen war wegen der Enge wieder nicht zu denken.
Der "Luxusbus" war ein Tschechischer Bus mit tschechischen Busfahrern. Aber er war nicht schlecht.
Als wir dann endlich in Rodby angekommen sind, durften wir auf die erste Fähre nicht rauf. Warum auch immer. Also hiess es eine Fähre davon fahren sehen und auf die Nächste warten. Eine halbe Stunde kann dann ewig sein. Die Fähre fuhr dann rund 45 Minuten. Auf der Fähre war die Hölle los, denn es tummelten sich mindestens drei Schulklassen drauf rum. Nachdem ich mich kurz umgesehen habe, habe ich die Berliner wiedergetroffen.
Mit denen habe ich mich dann unterhalten. Als wir dann wieder in den Bus stiegen, lächelte mich der tschechische Busfahrer an. Ich war ganz schön ko und wollte nur schlafen. Er fragte im schlechten Englisch ob alles ok ist. Ich scheine bei Busfahrern den Beschützer Instinkt zu wecken. Ich sagte ja und wir lächelten uns an. Ich versuchte zu schlafen und schaffte so rund 1,5 Stunden, aber mit immer wieder aufwachen. Denn neben den quietschenden Scheibenwischern, hatten wir noch den laut schnarchenden Beifahrer. Ab um 5:00 Uhr traute ich mich nicht mehr zu schlafen und wartete gespannt auf die Ankunft in Berlin. Diese war dann mit 1 Stunde Verspätung um 7:00 Uhr.
Mein Fazit: Man kann schon mal mit dem Bus fahren, aber nicht immer. Fliegen geht einfach schneller und ist bequemer. Aber ich würde es wieder tun. Irgendwann werde ich mal die Zugverbindung ausprobieren.
Dienstag, 25. März 2008
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Ich fand die gleiche Strecke neulich mit dem Zug sehr entspanned und angenehm. Nachmittags in den X2000 nach Malmö (preiswertes Internet im Zug), abends dann in den Nachtzug (richtige Betten) und morgens ankommen. Ich werd das wieder machen, anstatt zu fliegen, glaub' ich.
AntwortenLöschenHallo Thomas,
AntwortenLöschenna das find ich ja klasse das noch jemand lieber längere Strecken in Kauf nimmt als zu fliegen. Hattest du denn lange Aufenthalt in Malmö?
Grüße Nadine