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Freitag, 5. Oktober 2007

Anställningsavtal

In den letzten Tagen ist eine Menge passiert. Bwin will mich einstellen! Ich hatte darüber geschrieben, dass es zwei Stellen gibt die zu besetzen sind. Ich habe mich jetzt doch für die Stelle des Application Lead entscheiden, obwohl ich keine nennenswerten Kenntnisse in PHP oder mit JBoss Seam habe. Ich sehe das als Herausforderung etwas Neues zu lernen. Als J2EE Entwickler würde ich mich wahrscheinlich eher auf bekanntem Terrain bewegen.

Von Lena habe ich heute per Email meinen Arbeitsvertrag, eine Anlage über Bonusleistungen und das Angestelltenhandbuch bekommen. An dem Arbeitsvertrag gibt es nichts auszusetzen. 40 Stunden Woche und 30 Tage Urlaub. Davon 5 Tage pauschal als Ausgleich für Überstunden, nicht unüblich in Schweden diese Regelung. Der Vertrag ist auf das Wesentliche beschränkt und ganze 3 Seiten lang. Echt erfrischend das, anders als in deutschen Arbeitsverträgen, nicht jede Eventualität bis ins Kleinste und auf 20 Seiten ausgewälzt wird, so dass man Jura studiert haben muss um wahr von falsch zu unterscheiden. Richtig überzeugend sind jedoch die Bonusleistungen, die mir von meinem schwedischen Arbeitgeber angeboten werden:

  • täglich Frühstück
  • jeden zweiten Freitag gratis Bier und "Get Together"
  • Getränke, Kaffee und Obst umsonst
  • bis zu 2 Stunden Massage im Monat mit (sehr) geringer Zuzahlung
  • finanzieller Zuschuß für Fitnessclub, Schwimmverein etc.
  • höhere Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
  • Hinterbliebenenversicherung während meiner Beschäftigung
  • Berufsunfähigkeitsversicherung während meiner Beschäftigung
  • Zuschüsse zur privaten Altersvorsorge

Davon sollten sich deutsche Firmen mal eine Scheibe abschneiden, wo man inzwischen oft nur noch eine Nummer ist. Leider ist Bwin erwartungsgemäß etwas mit dem Gehaltsangebot runtergegangen. Die rund 200 Euro lassen sich aber verschmerzen. Außerdem ist vertraglich geregelt, dass das Gehalt jedes Jahr im Januar neu verhandelt wird. Das finde ich auch besser als bei meinem jetzigen Job in Deutschland. Wenn man überhaupt mal ein Mitarbeitergespräch hat, ist zufällig immer eine ungünstige Zeit für eine Gehaltserhöhung. Im Schnitt braucht man drei Mitarbeitergespräche damit man eine Gehaltserhöhung bekommt. Erstaunlich ist an Schweden auch, dass dort wohl niemand wirklich Geheimniskrämerei mit seinem Gehalt betreibt. Die Daten darüber, wer wieviel verdient, kann jeder frei im Internet abfragen. Datenschutz lässt grüßen.

In den nächsten Tagen werde ich mich für oder gegen Stockholm entscheiden. Vorher habe ich noch ein anderes Vorstellungsgespräch in Berlin. Achja eine Sache habe ich noch nicht erwähnt. Bwin hat als quasi Ersatz für das geringere Gehalt vorgeschlagen, dass man einen Auswanderungshelfer bezahlt der uns helfen würde eine Wohnung zu finden. Diesen Aspekt sollte man nicht außer Acht lassen, denn es ist sehr schwierig in Stockholm und Umgebung etwas zur Miete zu finden.

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