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Montag, 1. Oktober 2007

Ankunft in Stockholm


Nun bin ich also hier. Zum ersten Mal in Stockholm. Ich muss ehrlich sagen, dass mir die Stadt jetzt nicht so besonders gefallen hat. Kann aber auch man schlechten Wetter liegen. Der Flug mit Germanwings war gut. Insgesamt 1 Stunde 25 Minuten ist man unterwegs, kürzer als von Bernau nach Potsdam mit der S-Bahn. Der Flughafen Arlanda ist ziemlich weit im Norden, zirka 40 km. Von da aus kommt man am Besten mit dem Arlanda Express ins Zentrum. Der Express ist mit 420 SEK (rund 45 Euro) aber relativ teuer. Die Fahrzeit beträgt dafür aber nur 20 Minuten. Letzte Woche der Standsted Express hat vom Flughafen 40 Minuten gebraucht.

Der Hauptbahnhof in Stockholm heißt Centralen. Dort treffen sich Arlanda Express, Fernzüge, Tunnelbana (U-Bahn) und Pendeltåg (S-Bahn). Von der Centralen bis zu meinem Hotel in der Kungsgatan sind es nur rund 10 Minuten zu Fuß. Meine Schwedisch-Kenntnisse sind leider quasi nicht vorhanden. Ich kann zwar einen Satz auf Schwedisch anfangen, komme aber mit der schwedischen Antwort nicht klar. Zum Glück kann so gut wie jeder Englisch. Das Rica Hotel ist ganz nett. Für das Einzelzimmer zahle ich 134 Euro für eine Nacht inkl. Frühstück. Recht happig für ein 4-Sterne Hotel. Die Aussicht ist auch nicht so besonders. Mein Zimmer liegt nach hinten raus, so dass ich lediglich einen Blick auf den 20 mal 20 Meter großen Innenhof habe, der komplett von Häusern umbaut ist. Naja was soll's, ist ja nur für eine Nacht.

Nach einer halbstündigen Verschnaufpause im Hotel bin ich zu Safemind gelaufen und hab mich mit Delphine, die sich um meine Bewerbung gekümmert hat, getroffen. Sie ist super nett. Bei dem Gespräch war noch ein Kollege von ihr anwesend. Offensichtlich hat Bwin noch eine weitere Stelle, die man neben dem J2EE Developer gerne besetzen möchte. Diese Stelle nennt sich Application Lead und ist eine Mischung aus Lead Developer und technischem Projektleiter. Allerdings werden dafür PHP und JBoss Seam Kenntnisse benötigt. Mit beidem habe ich so gut wie keine Erfahrung. Ich denke ich werde versuchen bei der J2EE Stelle zu bleiben. Anschließend klären wir meine offenen Fragen. Was soll ich anziehen? Wieviel Geld soll ich verlangen? Wen treffe ich?

In Schweden laufen Bewerbungsgespräche sehr locker ab. Ein ordentlicher Pullover mit Jeans ist kein Problem. Deutschland sind Bewerbungen viel ernster. Meine Bewerbungen in Deutschland liefen mindestens im Hemd ab. Die Gehälter der Schweden liegen leicht unter dem deutschen Niveau. Ich habe für mich beschlossen, dass ich trotzdem soviel verlangen werde wie man mir bereits in Berlin angeboten hat. Immerhin ist der Schritt hier her zu gehen auch nicht gerade leicht. Bei gleichem Bruttogehalt würde ich hier sowieso mehr ausgezahlt kriegen, da die Sozialabgaben in Schweden bereits in der Einkommenssteuer enthalten sind. Während in Deutschland vom Bruttolohn zwischen 40 und 45 Prozent abgezogen werden, sind es in Schweden nur 30 bis 33 Prozent.

Treffen werde ich mich morgen mit Lena und Knut von Bwin, beide sind Teamleiter. Das Bewerbungsgespräch ist auf lange 4 Stunden angesetzt und läuft in zwei Teilen ab. Von 10:30 bis 12:00 nehmen mich Lena und Knut in die Mangel, danach gehen wir Mittag essen. Anschließend, von 13:00 bis 14:30, treffe ich verschiedene andere Java Entwickler und Manager, um mich deren Fragen zu stellen. Ob es daran liegt das ich extra hierher geflogen bin kann ich nicht sagen, aber die Vorstellungsgespräche sind hier definitiv intensiver. Offensichtlich wollen sich die Schweden ein besonders gutes Bild von ihren Bewerbern machen. Jedenfalls bin ich ziemlich aufgeregt.

Nach dem Treffen bei Safemind war ich noch ein wenig in der Stadt unterwegs. Zunächst bin ich durch die Altstadt nach Slussen gelaufen. Das scheint so ein zentraler Punkt in Stockholm zu sein. Am Slussen ist auch dieser berühmte Fahrstuhl, den man aus Reiseführern kennt. Von dort aus bin ich mit der Tunnelbana auf der roten Linie nach Ropsten gefahren. Obwohl das nur 5 Stationen oder so waren, ist Ropsten schon total ländlich. Gegenüber vom U-Bahnhof liegt ein See mit recht dichter Bewaldung. Die Fahrkarte für die U-Bahn zu kaufen, war auch alles andere als einfach. In Stockholm, oder zumindest an der Station Slussen, scheint es keine Fahrkarten Automaten zu geben. Als ich die Fahrkarte am Schalter kaufen wollte und wieder meine Verständigungsprobleme hatte, kamen andere Fahrgäste und wollten ihre Tickets am Schalter abstempeln lassen. Da diese nun durch mich warten mußten, war mir die Sache schnell unangenehm. Jedenfalls kann man die U-Bahn Tickets auch in den Zeitungsläden auf dem Bahnhof kaufen. Nach dem Arlanda Express lauerte dort der zweite Preisschock. Die Tageskarte kostet 90 SEK (rund 9,50 Euro). Im Verhältnis deutlich preiswerter sind Wochen- oder Monatstickets, aber ich bin nur einen Tag hier.

Nach dem kleinen Ausflug nach Ropsten bin ich zurück nach Östermalmstorget gefahren und von dort aus ins Hotel gelaufen. Schauen wir mal wie das Bewerbungsgespräch morgen so abläuft.

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