Heute war irgendwie ein sehr erfolgreicher Tag. Das Bewerbungsgespräch bei Bwin in Stockholm lief super. Obwohl die Stadt an sich ja nicht unbedingt zu den Perlen zählt, kann ich mir jetzt trotzdem 100% vorstellen hier zu leben und zu arbeiten.
Das Bürogebäude von Bwin liegt direkt an der Centralen. Ich kam pünktlich um 10:30 Uhr an der Rezeption bei Bwin an. Lena und Knuth haben mich dort in Empfang genommen und mich zunächst ein wenig rumgeführt. Es gibt eine Art Mensa, wo alle Mitarbeiter Frühstück bekommen können. Vom Balkon aus hat man eine super Aussicht über Stockholm. Bei Bwin gibt es sogar ein Videogame-Zimmer, wo ein paar Konsolen und Flipper rumstehen. Auch der Pokerraum fehlt nicht. Hier finden wohl ab und an Turniere statt. Das Bewerbungsgespräch fand in einem kleinen Konferenzraum statt. Zuerst wurde mir ein wenig über die Firma erzählt, dann mußte ich über mich erzählen. So ähnlich wie in Deutschland also. Es wurden auch Fragen gestellt wie "Warum will ich ausgerechnet in Schweden arbeiten?", "Was für ein Mensch sollte dein Chef sein?", "Wie sollte dein Arbeitsplatz aussehen?" und natürlich die üblichen Stärken-Schwächen und "Wie sehen dich deine Kollegen?" Fragen. Ich glaube ich habe mich ganz okay geschlagen. Nach Gehaltswunsch wurde auch gefragt.
Mittag essen waren wir auf Firmenkosten in einem kleinen Sushi direkt neben der Centralen. Die Atmosphäre war locker, wir haben uns über Knut den Eisbären und Rechtsradikalismus in Deutschland unterhalten. Erstaunlich finde ich das Bier während der Mittagspause in Schweden nicht unüblich ist bzw. akzeptiert wird. Knut hat mich gefragt ob ich ein Bier trinken möchte. In Deutschland ist Alkohol während der Arbeitszeit irgendwie tabu. Von meinen deutschen Arbeitskollegen hat nie jemand Bier in der Mittagspause bestellt.
Der zweite Teil des Vorstellungsgespräches in Schweden war ungewöhnlich. Ich wurde in einen Raum mit 3 anderen J2EE Entwicklern gesteckt, die mich dann "löchern" durften. Ich mußte zunächst wieder über mich erzählen, diesmal etwas detailreicher. Welche Projekte ich bisher gemacht habe. Welche Technologien ich dabei eingesetzt habe. Es wurde auch oft fachlich nachgehakt. Beeindruckend fand ich, dass man sich die Webseiten und Projekte aus meinem Lebenslauf angeschaut hatte um mir dazu Fragen zu stellen - eine echte Vorbereitung auf das Gespräch von Seiten des Arbeitgebers. Das Gespräch lief am Anfang ziemlich gradlinig ab, so dass man nicht einschätzen konnte ob ich gut oder schlecht ankommen. Später wurde es lockerer und es hat sich herausgestellt das man testen wollte wie ich Streßsituationen reagiere. Wir haben dann noch eine Menge über Schweden, meine Hobbies und den Arbeitsalltag bei Bwin gesprochen. Ich war pünktlich fertig um zurück zum Flughafen zu fahren.
Rückblickend kann ich sagen, dass mir die Firma super gefallen hat und ich bereit wäre nach Stockholm zu gehen wenn sie mich wollen. Auch wenn das Gehalt in der Höhe etwas geringer ausfallen sollte als ich gesagt habe (wie bei Bewerbungen üblich), werde ich drüber nachdenken diesen Schritt zu machen
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